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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ist.«
    »Die Luft ist also raus, ja?«
    »Komm schon, David. Es ist… vielleicht sollten wir's einfach mal überdenken.«
    »Überdenken nennt man das jetzt also?«
    »Wie denn sonst?«
    »Vielleicht: ‚Ich ziehe den Schwanz ein, weil ich kein Bock auf ein Kind hab‘ ? Dann sei wenigstens ehrlich. Weißt du, ich brauche dich nicht. Wenn du meinst, du willst gehen, leg' einfach die Schlüssel auf den Tisch.« Mir doch egal, wenn er jetzt abhaut... soll er doch zu seinem Typen verschwinden!
    »Jetzt komm mir nicht so! Du hast ja nicht mal darüber nachgedacht, mich wirklich zu fragen, bevor du uns dieses Gör ins Haus holst. Ich meine… wir sind schwul und… sorry, aber ich hab' keinen Bock, der Ersatzpapa für ein fremdes Kind zu sein, das du dir aufdrücken lässt.«
    »Was soll ich denn machen? Sie abschieben, in ein Heim? Und nur fürs Protokoll: Ich bin nicht immer zu müde.«
    »Ja, aber wenn es dann mal dazu kommt, dann ist es einfach nur rein und raus und vorbei.«
    »Gleichfalls«, zische ich durch die Zähne. Er soll bloß nicht so tun, als wäre er nach der langen Zeit noch sonderlich fantasievoll. Und es gibt ein paar Kerle, die ziemlich auf mein ‚Rein-Raus-Vorbei‘ stehen. Ist ja nun nicht so, dass nur er es sich ab und an woanders holt. Ich sehe ziemlich gut aus. Ist also kein großes Problem für mich, mir einen Fick aufzureißen, wenn ich denn mal Zeit hab'. Das mach' ich schneller, als ein Zwischengericht.
    »Ach?« Empört schnappt er nach Luft. Hab' wohl einen wunden Punkt getroffen.
    »Ist nicht grade ein großes Erlebnis, dich zu ficken«, lege ich nach.
    »Aber dich, oder was?«
    »Ich könnte den Kleinen von neulich fragen, aber ich fürchte, ich hab' seine Nummer verloren.«
     
     
    ***
     
     
    Natürlich haben wir uns gestritten. Ziemlich unter der Gürtellinie.
    War ja auch irgendwie abzusehen, dass Mike kein Freudentänzchen aufführen und mir für diese idiotische Idee auch noch um den Hals fallen wird. Aber letztlich ändert das nichts an meinem Entschluss.
    »Jedenfalls hab' ich entschieden, dass sie erstmal zu uns kommt«, sage ich nach einer Weile, die wir uns angeschwiegen haben. Ruhig, aber in einem Tonfall, der klar macht, dass diese Sache nicht diskutabel ist. Ich muss echt wahnsinnig sein.
    »David… damit bist du doch überfordert. Grade so ein Kind, das seine Eltern verloren hat –«
    »Seine Mutter«, korrigiere ich.
    »Wie auch immer. Ein kleines Mädchen, das so etwas Schlimmes durchgemacht hat… das ist ein traumatisches Erlebnis. Weißt du, wie das ist, wenn man in diesem Alter seine Mutter verliert? Sie ist noch so klein. Du hast Minimum einen Zehnstundentag! Falls du mal früher nach Hause kommst… wie… willst du das denn schaffen?«
    »Bis eben dachte ich noch, dass ich einen Freund hätte, der hier Homeoffice macht, wann immer er will und nur morgens für ein paar Stunden zur Redaktionssitzung drei Straßen weiter geht.« Vielleicht ist es ein bisschen unfair und ich übertreibe, aber im Großen und Ganzen kommt das schon ungefähr hin.
    »Und da dachtest du, ich könnte dir den Babysitter machen? Nette Idee.«
    »War dumm von mir, ich weiß«, gifte ich.
    »Selbst, wenn ich wollte… das müssen Leute machen, die sich damit auskennen. Ich meine, du und ich… wir… du weißt, dass wir das nicht können.«
    »Wenn ich immer nur Dinge getan hätte, von denen ich sicher gewesen wäre, dass ich sie schaffe, wäre ich nicht da, wo ich bin.« Stattdessen wäre ich immer noch in Wilhelmsburg.
    »Ein Kind ist nicht Kochen.«
    »Danke, ist mir aufgefallen!«
    »Was ist mit dem Jugendamt und… Adoption?«
    »Sie ist schon fünf. Und Frau Schroth hat mir gesagt, dass es in ihrem Alter nicht mehr viele Chancen gibt, eine Familie zu finden. Diese Familien wollen nämlich Babys. Und übrigens, falls es dich interessiert, ich weiß sehr wohl wie es ist, wenn man als Kind seine Mutter verliert.«
    »Hast du nicht grade gesagt, sie sei erst vor vier Jahren gestorben?«, fragt er nach.
    »Ja, ist sie«, sage ich leise. »Aber glaub' mir, ich weiß trotzdem, wie es ist…«
     
     
     

Dough und David
     
    Flo
     
     
    »Hey!« Ich lümmle auf dem Sofa und zappe mich durch‘s überaus mäßige Fernsehprogramm, als endlich das Telefon klingelt. Eigentlich bin ich müde und wenn ich nicht auf seinen Anruf gewartet hätte, läge ich vermutlich längst schlafend im Bett. Es ist ziemlich spät, aber das ist nicht ungewöhnlich. Wenn Dirk unterwegs ist, schafft er es meist

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