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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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geborgen. So anders als sonst. Und mit einem Mal kann ich wieder deutlich spüren, dass ich getrunken hab'.
    »Gott, David…«, höre ich ihn leise und völlig erledigt an meinem Ohr sagen und irgendwie steh' ich auch jetzt noch wahnsinnig drauf, wie er atemlos meinen Namen ausspricht.
    Warm kann ich mein Sperma auf meinem Bauch spüren, aber selbst das mag ich grade. Er wohl auch, denn er macht keine Anstalten, sich zurückzuziehen, bleibt einfach liegen und fasst mit beiden Händen in mein Haar. Es ist nur ein Augenblick, in dem er mich ansieht, mit diesen großen dunklen Augen, bevor er meinen Mund ein letztes Mal küsst und sich dann doch von mir rollt.
    »Hast du was zum Saubermachen?«, fragt er leise.
    »Nachttisch«, antworte ich träge. Er robbt rüber auf Michaels Seite und fördert die Kleenex-Box zutage.
»Hier.« Er reicht mir ein paar und mustert dann scheinbar amüsiert meinen Bauch. Ich beseitige grob meine Spuren, während er sich an der Bettkante aufsetzt, das Gummi entsorgt und sich ebenfalls sauber macht.
    »Willst du hier bleiben?« Träge richte ich mich auf und lege meine Hand auf seine Schulter. Ich will nicht, dass er geht. Ich weiß, ich muss ihn gehen lassen, aber ich will ihn noch einen Moment lang für mich.
    »Soll ich?«, flüstert er kaum hörbar.
    »Fänd's ganz schön«, gebe ich zu und küsse erst seine Schulter und dann die Stelle zwischen Nacken und Haaransatz.
    »Ich auch.« Er dreht den Kopf zu mir und sieht mich an. »Aber ich sollte wohl gehen. Ich… hab' einen Freund und…«
    »Bleib hier«, sage ich, schlinge meine Arme um ihn und ziehe ihn zurück auf die Matratze. »Nur für heute Nacht. Ist sowieso zu spät…«
     
     
     

Beichtvater Elmo
     
    Flo
     
     
    Ich erwache. In Armen, die mich festhalten. Und da ist eine nackte Brust, die sich an meinem Rücken rhythmisch hebt und senkt. Ich hab' ziemlich gut geschlafen.
    Mit einem Seufzen suche ich mit der Hand nach einem Zipfel der Bettdecke und ziehe sie über mich. Sie riecht gut, nach Waschmittel, nach Sex, nach ihm. Eigenartig, ein bisschen fremd, anders als die letzten vier Jahre… als Dirk… Und doch fühlt sich das alles hier viel weniger schäbig an, als ich es erwartet hatte, und vor allem viel besser, als es das eigentlich sollte…
    Ich hab' heut' Nacht mit David geschlafen… Und das Dumme daran ist – obwohl ich das erste Mal in meinem Leben jemanden betrogen hab' und ich nicht mal annähernd weiß, wie ich Dirk das jemals erklären soll –, war es geil und schön… und wahnsinnig aufregend. Keine sonderlich gute Idee, einfach noch ein bisschen liegen zu bleiben. Ich hätte sowieso nicht bleiben sollen gestern Nacht.
    Vielleicht war es der Wein, vielleicht dieses geniale Tomatenbrot mit den Oliven... Er hat nicht mal zehn Minuten dafür gebraucht und als er mich gefragt hat, ob ich Oliven esse, hab' ich gelogen. Eigentlich mochte ich noch nie Oliven. Aber er hat sie klein gehackt und untergemischt und es war einfach nur gut.
    »Ist das Sugo?«, hab' ich blöd gefragt, um unsere Unterhaltung am Laufen zu halten.
»Nein«, hat er gelacht. »Sugo ist Soße. Das hier sind einfach nur gehackte Tomaten auf einem alten Stück Brot.«
»Lügner«, hab' ich gesagt und ihn angesehen. Vielleicht zu liebevoll…
    Er hat ein bisschen von sich erzählt, nur wenig… Ist wohl nichts, worüber er wirklich gerne spricht. Und dann musste ich ihn einfach küssen. Ganz vorsichtig, mit Herzklopfen und der Hoffnung, dass er den Kopf nicht wieder wegdreht. Aber das hat er nicht…
    Dirk und ich haben irgendwann mal beschlossen, dass wir versuchen wollen, uns treu zu sein. Und wir hatten vereinbart, dass wir es uns sagen, sollten wir uns jemals betrügen War okay, in der Theorie jedenfalls, aber ich hätte niemals gedacht, dass ich derjenige bin, dem so was mal passiert… Dachte immer, wenn, dann würde es er sein, irgendwann, irgendwo, wenn er auf Geschäftsreise ist.
    Ich war mir sicher, dass ich's ihm sagen würde. Aber jetzt bin ich's nicht mehr. Weil ich ihn nicht verletzen will und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weil ich feige bin und diese Sache da heute Nacht gerne für mich behalten würde. Weil sie nicht mehr schön ist, wenn ich's ihm erzähle, sondern nur noch schlecht und falsch und… Ich will einfach nicht, dass ich mir wünschen muss, es wäre nicht passiert. Weil's wohl nicht einfach nur ein One-Night-Stand war… nicht für mich.
    Ich wüsste auch gar nicht, was ich Dirk sagen sollte, wenn er mich

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