Kochen! Das Gelbe von GU
denen Bauern und kleine Produzenten ihre Waren direkt anbieten. Denn hier kommt zum Vorteil der Saison – großes Angebot und günstig zu erstehen – auch noch der Vorzug der Region: kurze Wege und keine Händler, die extra verdienen wollen. Das hält den Preis niedrig, selbst bei Bio-Ware. Auf der anderen Seite der Skala stehen die Halbfertig- und Fertigprodukte aus dem Supermarkt. Die Regel ist hier eigentlich einfach: Zeit ist Geld. Je mehr Arbeit mir ein Produkt erspart, desto mehr muss ich dafür bezahlen. Ein Beutel geschnittener Salat ist teurer als ein Kopfsalat, ein TK-Fisch mit Kräuterkruste kostet mehr als das Gleiche selbst gemacht. Es gibt aber auch Gulaschsuppe aus der Dose zu einem Preis, für den man kaum günstiger kochen kann. Aber woraus die besteht und wie sie schmeckt, davon wollen wir lieber nicht reden. Denn es gilt ebenso die Regel: Je mehr Leute und Maschinen mit meinem Essen etwas gemacht haben, desto weniger weiß ich, was ich eigentlich noch löffle. Ob wir bei all unseren Lebensmittelskandalen und Ernährungskrankheiten mit solchen geheimnisvollen Billig-Fertigprodukten am richtigen Platz sparen, ist die Frage.
Abgelaufen – na und?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln garantiert den Termin, bis zu dem das Produkt praktisch unverändert ist. Trockenware ist auch Wochen danach noch völlig in Ordnung, bei Frischware kommt es auf die Empfindlichkeit an: Konfitüre ist geduldig, Milch aber kann schnell kippen. Viele Händler senken kurz vor Erreichen des Datums den Preis – spätestens am Ablauftag. Zugreifen!
Kreative kochen cleverer
Wer aus Alltäglichem mit ein paar Extras etwas Besonderes zaubert, der hat das Zeug zum sparsamen Kochen mit dem gewissen Etwas. Ein Spritzer Chiliöl macht den Rotbarsch zum Exoten, etwas Pesto im Ei verwandelt das Zucchini-Omelette zur Delikatesse, ohne dass es die Welt kostet. Sind diese Fertigprodukte dazu selbstgemacht, wird’s noch günstiger. Ganz klevere kochen sich sogar ihre eigenen Fertiggerichte – etwa einen großen Topf Gulasch, dass dann in Portionen tiefgekühlt wird. Oder wir kochen unsere Reste von vornherein mit, z.B. Salzkartoffeln, aus deren Überschuss am nächsten Tag Bratkartoffeln werden können. Wie schon gesagt: Alles zu seiner Zeit. Mehr clevere Rezepte für wenig Geld ab > .
Wie lange Gemüse frisch bleibt
Was?
Wo?
Wie lange?
Auberginen
Keller, in Folie
1 Woche
Avocado
Gemüsefach des Kühlschranks (reif), Küche (unreif)
reif 3–4 Tage, unreif bis sie weich ist
Blattsalat
Kühlschrank über Gemüsefach, in Folie
1/2–1 Woche
Blumenkohl
Gemüsefach des Kühlschranks, in Folie
1 Woche
Brokkoli
Gemüsefach des Kühlschranks, in Folie
3 Tage
Fenchel
Gemüsefach des Kühlschranks, in Folie
1 Woche
Kartoffeln
im Keller, dunkel und luftig
Wochen bis Monate
Kohl
im Keller, in Folie
1 Woche bis 2 Monate
Kräuter
Kühlschrank über Gemüsefach, in Folie
1/2–1 Woche
Lauch
Gemüsefach des Kühlschranks, in Folie
1 Woche +
Möhren
Gemüsefach des Kühlschranks, in Box
2–4 Wochen
Pilze
Gemüsefach des Kühlschranks, in Papiertüte
2–3 Tage
Salatgurke
Keller, in Folie
1 Woche +
Spargel
Gemüsefach des Kühlschranks, feuchtes Tuch
2–3 Tage
Spinat
Kühlschrank über Gemüsefach, in Folie
1–2 Tage
Zucchini
Gemüsefach des Kühlschranks, in Folie
1–2 Wochen
KOCHEN! NACH DER SAISON
Eine Küche, die sich an den Lauf der Jahreszeiten hält, ist heute wieder gefragt. Sie garantiert uns zum einen besonders frische, reife, geschmackvolle und auch günstige Zutaten. Und da sie dazu oft eine Küche der Region ist, gibt sie uns wieder ein stärkeres Gefühl dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige zu kochen und zu essen. Ein altes Gefühl, das wieder sehr modern ist.
Die Saison hat Tradition
Es ist noch nicht lange her, da hatten nicht nur Obst und Gemüse ihre Zeit im Jahr, zu der sie durchgereift waren und am besten schmeckten. Fleisch von jungen Kälbern und Lämmern gab es damals vor allem im Frühjahr wie auch Stubenküken, aromatische Eier oder die volle Butter aus der Maisahne. Der Sommer war die Zeit der Forelle und anderer Flussfische, der Herbst die Zeit der Gänse, und an den ersten frostig kalten Tagen wurde geschlachtet. Nur dann hatte man wirklich frisches Fleisch, der Rest vom Tier wurde verwurstet, gepökelt, geräuchert – und im nächsten Frühjahr als Osterschinken auf den Tisch gebracht. Wer nur einmal eine Creme aus Maisahne probiert hat, wird sich vielleicht nach der
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