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Kochwut

Titel: Kochwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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bejahte.
    »Wer hat ihn umgebracht?«
    »Das können wir noch nicht sagen.«
    Clemens von Güldenbrook nickte stumm. Er sah seinem Vater sehr ähnlich, fand Angermüller, war genauso groß und schlank und hatte dasselbe lange, schmale Gesicht. Er war unauffällig gekleidet, dunkelgraue Jeans, weißes Hemd, dazu ein gut geschnittenes Jackett mit dezenten Nadelstreifen. Alles sah schlicht, aber teuer aus, auch die mattschwarzen Lederstiefeletten.
    »Wir dachten, Sie könnten uns vielleicht ein paar Informationen geben.«
    Der junge Güldenbrook schien nicht die Absicht zu haben, ihnen einen Platz anzubieten. Offensichtlich wollte er die ganze Angelegenheit so kurz und knapp wie möglich abhandeln.
    »Ich habe nicht viel Kontakt mit meinem Vater.«
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Da müsste ich erst einmal nachdenken …«
    »Wie alt sind Sie, Herr von Güldenbrook?«
    »Ich werde in ein paar Wochen 33.«
    Clemens warf Jansen, der diese Frage gestellt hatte, einen fragenden Blick zu.
    »Dann haben Sie aber ziemliche Gedächtnisprobleme für Ihr Alter, oder?«
    Der junge Mann verstand sofort, worauf diese Bemerkung hinauslief.
    »Okay, ich war gestern dort.«
    »Was war der Grund für Ihren Besuch?«
    »Es gab keinen besonderen Grund.«
    »Es gab keinen speziellen Anlass? Sie wollten nur kurz Hallo sagen?«
    Clemens zögerte einen Moment, dann sagte er: »Ich wollte mit meinem Vater sprechen.«
    »Worüber?«
    »Privatsachen.«
    »Herr von Güldenbrook, Sie erklären selbst, nicht viel Kontakt zu Ihrem Vater zu haben. Ihr Vater ist gestern ermordet worden. Sie sind nicht oft auf Güldenbrook. Aber ausgerechnet gestern hat man Sie dort gesehen. Meinen Sie nicht, dass das Grund genug wäre, einmal Ihre Privatsphäre zu lüften?«, fragte Angermüller und sah Clemens prüfend dabei an. »In Ihrem eigenen Interesse, meine ich.«
    Der junge Mann erwiderte ruhig seinen Blick.
    »Ich bleibe dabei. Es waren rein private Angelegenheiten.«
    »Wie Sie wollen. Was machen Sie beruflich?«
    »Ich bin Geschäftsmann.«
    »Geht das etwas genauer, bitte?«, forderte Jansen. Angermüller spürte, dass sein Kollege langsam ungeduldig wurde. Clemens von Güldenbrook antwortete auf alle Fragen schnell und klar, aber nur das Nötigste.
    »Ich mache hauptsächlich Importgeschäfte mit hochwertigen Luxusgütern.«
    »Wie heißt Ihre Firma und wo sitzt sie?«
    Zum ersten Mal kam die Antwort nicht ganz so schnell.
    »Äh, ich befinde mich gerade in einer Phase der Neugründung. Das heißt, wir suchen auch noch nach geeigneten Räumlichkeiten.«
    »Aber es scheint ja ganz gut für Sie zu laufen, oder? Ist bestimmt nicht ganz billig, das schnuckelige Häuschen hier«, stellte Jansen fest, der erst einen Blick nach oben und dann durch die Tür unter der Treppe geworfen hatte, hinter der eine edle Designerküche lag.
    »Ihr Auto da draußen ist auch nicht das Supersparmodell.«
    Weder wunderte sich der junge Mann, dass die Beamten über sein Auto Bescheid wussten, noch ging er auf Jansens Anspielungen ein.
    »Ich bin zufrieden«, sagte er nur knapp und machte damit unmissverständlich klar, dass er nicht beabsichtigte, weiter ins Detail zu gehen.
    »Wie war das Verhältnis zu Ihrem Vater?«
    Clemens sah kurz auf seine Armbanduhr.
    »Ich sagte ja schon, wir sahen uns nicht so häufig. Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich zwölf war, und ich lebte ab da bei meiner Mutter. Ich habe meinen Vater nur an Wochenenden und in den Ferien gesehen.«
    »Und wie war das, seit Sie erwachsen waren? Da konnten Sie ja selbst bestimmen, wann und wie oft Sie sich sehen.«
    »Unser Verhältnis war nicht besonders eng, würde ich sagen.«
    »Wir haben gehört, die Beziehung zwischen Ihnen beiden sei nicht ohne Probleme gewesen …«, bemerkte Angermüller und wartete auf Clemens’ Reaktion.
    »Hat Ihnen das etwa der Knopf erzählt?«, fragte der in einer Mischung aus Verärgerung und Amüsement.
    »Bitte wer?«
    »Na dieser cholerische Koch, der sich Lebouton nennt und an dem mein Vater unverständlicherweise einen Narren gefressen hat.«
    »Pierre Lebouton und Ihr Vater waren Partner, oder?«
    Clemens lachte auf, doch es klang unfroh.
    »Weder heißt er Pierre Lebouton, noch kommt er aus dem Elsass. Sein Name ist schlicht und einfach Peter Knopf. Geboren und aufgewachsen ist er irgendwo in der Nähe von Braunschweig. So viel zu Monsieur Lebouton. Und was die Partnerschaft mit meinem Vater anbetrifft, hat Knopf eine kurzfristige finanzielle

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