Kodezeichen Großer Bär
geortet worden.
In dem anschließenden Kellerraum befand sich ein hochwertiges Fotolabor. Hier konnten haarfeine: Mikrofilme hergestellt werden. Erstaunlicherweise war von Funkgeräten nichts zu sehen gewesen, was wiederum Hannibals Angaben bestätigte. Danach hatte Major Dolveti niemals Funknachrichten abgestrahlt, wenigstens nicht aus dem Werksgelände.
Es stand nun fest, daß er drahtlose Informationen während seiner waghalsigen Testflüge abgesetzt hatte. Offenbar war das immer dann geschehen, wenn er neue Filmunterlagen fertiggestellt hatte.
Hannibal hatte ihn noch vor dem 3. März mit einer automatischen Kamera ertappt. Dolveti hatte die Unvorsichtigkeit begangen, im Arbeitszimmer seines Hauses mit einer guten, aber handelsüblichen Kleinbildkamera Unterlagen zu fotokopieren. Die Mikroverkleinerung hatte er dann offensichtlich im Geheimlabor vorgenommen.
Hannibals Verdacht war durch einen Hinweis von FBI-Major Richard Egan ausgelöst worden. Egan, der als Psychoanalytiker eingeschleust worden war, hatte einige noch nicht verheilte Einstichspuren an Dolvetis Bein entdeckt. Hannibal hatte nachgeforscht, und so hatten wir schon vor dem 3. März gewußt, daß Dolveti Morphinist war.
Wir wußten inzwischen auch, wie der Testpilot sein Rauschgift erhielt. Es geschah außerhalb des Sperrgebietes in stets wechselnder Art. Einmal hatten unsere Agenten einen Mann gefilmt, der ein Päckchen in Dolvetis abgestellten Sportwagen fallen ließ.
Ein anderes Mal hatte er sich im nahen Buckeye mit einer Tänzerin getroffen, die ihm ebenfalls das Gift gab. Es handelte sich um große Packungen a hundert Ampullen, die jedoch keine Firmenzeichen aufwiesen.
Mehrere Überbringer waren von unseren Männern längst verfolgt worden, jedoch hatte niemand eingegriffen. Die kleinen Gangster waren vorläufig noch uninteressant. Wichtiger war schon die Verteilerzentrale in Los Angeles. Der Mann, der das Gift jeweils an die Direktübermittler ablieferte, war bekannt.
Kurz vor dem 3. März hatte sich Hannibal eingeschaltet. Er hatte für Dolveti zwei Packungen an verschiedenen Orten abgeholt und dabei erfahren, wo der nächste Treffpunkt sein sollte. Dort hatten wir dann den Überbringer entdeckt und verfolgt.
Alle Spuren führten nach Kalifornien, und dort endeten sie in einer mittelgroßen Reederei, deren Schiffe zumeist im Ostasien-Dienst eingesetzt waren. Einige der modernen Frachter fuhren unter der Flagge mittelamerikanischer Staaten, womit in bewährter Weise Zoll- und Steuergesetze der Staaten umgangen wurden.
Das hätte die GWA jedoch alles nicht interessiert, da solche Dinge ausschließlich die zuständigen Polizeibehörden oder das FBI angingen. Nachdem aber feststand, daß Dolveti geheimste Unterlagen aus dem Werk brachte, war die Angelegenheit zu einem GWA-Fall geworden.
Ja – und dann war der 3. März gekommen. General Reling war verschwunden!
Dolveti konnte ihn nicht aus dem Sperrgelände geflogen haben, da der Pilot sofort Startverbot erhalten hatte. Seinen ersten Flug nach den Geschehnissen hatte er zusammen mit Hannibal unternehmen müssen.
So standen wir immer noch vor der Frage, wie der Chef aus dem Werk gekommen war. Hier hielt er sich nicht mehr auf, das stand fest.
Vor nunmehr fünf Stunden war eine Entdeckung gemacht worden, die einen Tiefschlag bedeutete!
Bei der Untersuchung des Geheimraumes hatten wir auf dem Beton einer Kellerecke kleine Ätzspuren gefunden. Die Analyse hatte ergeben, daß die Verfärbungen von einer Spezialsäure stammten, die nur in den
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