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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ob­hut zu stel­len. Da­mals hat­te auch das Ko­de­zei­chen »Großer Bär« ei­ne ge­wis­se Be­deu­tung er­langt.
    Schließ­lich kann­ten wir un­se­ren Geg­ner. Wir kann­ten ihn als nicht­mensch­lich, skru­pel­los und er­füllt von eis­kal­ter Lo­gik.
    Das war die Vor­ge­schich­te zu Man­zos Ver­wun­dung. Wie es da­zu kom­men konn­te, war mir im­mer noch nicht klar.
    Der Mu­tant at­me­te schwer. Et­was, was ich bei ihm bis­her noch nie er­lebt hat­te, trat ein: Auf sei­ner kah­len Stirn bil­de­ten sich win­zi­ge Schweiß­per­len.
    »Noch vier Mi­nu­ten«, er­in­ner­te ich ihn. Es fiel mir nicht leicht, ihn so zu drän­gen, aber ich muß­te wis­sen, was im Que­ma­do-Space-Cen­ter pas­siert war.
    »Ges­tern, 3. März 2007«, rö­chel­te Man­zo.
    »Kei­ne lan­gen Vor­re­den«, be­schwor ich ihn. »Jun­ge, was war los? Wie konn­te es da­zu kom­men? Wie ver­schwand der Chef?«
    »Ei­ner war da, und er war stär­ker als ich«, keuch­te Man­zo. »Ein Te­le­path wahr­schein­lich, si­cher­lich aber auch ein Et­was, was ich nicht ge­nau be­grei­fen kann, Sir.«
    Ich ver­nahm ein dump­fes Auf­stöh­nen. Man­zos Kör­per bäum­te sich in den Schaum­stoff­pols­tern auf. Er­schreckt fuhr ich zu­rück. Man­zo hat­te einen Schwä­che­an­fall. Wie­der wan­der­te mein Bück zur Uhr. Ei­ne Mi­nu­te stand mir noch zur Ver­fü­gung, je­doch war es frag­lich, ob man mir die­se Zeit jetzt noch be­wil­li­gen wür­de.
    Ge­nau­ge­nom­men war es für einen ak­ti­ven GWA-Agen­ten völ­lig un­denk­bar, daß der Chef ei­ner sol­chen Rie­sen­or­ga­ni­sa­ti­on in­mit­ten ei­nes her­me­tisch ab­ge­schlos­se­nen und von ei­ner gan­zen Di­vi­si­on be­wach­ten In­dus­trie­ge­bie­tes ver­schwin­den konn­te, und zwar spur­los.
    Für mich stand es ein­wand­frei fest, daß Man­zos Aus­sa­gen der sprin­gen­de Punkt in der omi­nösen Af­fä­re wa­ren.
    Ich drück­te ihn sanft in die Pols­ter zu­rück. Qual, Angst und et­was selt­sam Un­durch­sich­ti­ges schim­mer­ten in sei­nen Au­gen. Ob Man­zo et­was ge­se­hen hat­te, was ein nor­mal emp­fin­den­der Mensch über­haupt nicht mehr ver­ste­hen konn­te?
    »Pas­sen Sie auf, Sir, um Him­mels wil­len, pas­sen Sie auf«, rö­chel­te der Ver­wun­de­te plötz­lich. Sei­ne pran­ken­ar­ti­ge Hand um­spann­te mei­nen rech­ten Ober­arm mit der Ge­walt ei­nes stäh­ler­nen Grei­fers. Ich hät­te schrei­en mö­gen.
    Un­ter größ­ten An­stren­gun­gen füg­te der Te­le­path hin­zu:
    »Sie hät­ten mich und den Chef nie­mals er­wi­scht, wenn da nicht je­mand ge­we­sen wä­re, der es ver­stand, sein Ge­hirn ab­zu­schir­men. Sir, die­sen Ein­satz kön­nen nur Sie star­ten. Pas­sen Sie aber auf! Als ich den Un­be­kann­ten be­merk­te, er­hielt ich schon den Tref­fer aus ei­ner Ener­gie­waf­fe, Sir!« Man­zo at­me­te stoß­wei­se.
    Schril­les Ge­läu­te riß mich aus mei­ner Er­star­rung. Was war in dem selt­sa­men Ge­hirn des Mu­tan­ten vor­ge­gan­gen? Was war auf dem Bau­ge­län­de der TES­CO in New Me­xi­co ge­sche­hen?
    »Be­suchs­zeit be­en­det! Bit­te ver­las­sen Sie das Zim­mer«, plärr­te ei­ne Ro­bot­stim­me aus dem Wand­laut­spre­cher. Au­to­ma­tisch schob sich die Tür in die Wand­fas­sung zu­rück.
    Mit stei­fen Kni­en er­hob ich mich von dem Hocker. Wie ge­bannt ruh­te mein Blick auf dem Ge­sicht des Ver­wun­de­ten.
    Im Ver­bin­dungs­gang klan­gen Schrit­te auf. Meh­re­re Ärz­te eil­ten an mir vor­bei. Of­fen­bar hat­te der me­di­zi­ni­sche Über­wa­chungs­ro­bot Alarm ge­ge­ben. Ich be­merk­te erst jetzt die Im­puls­kon­tak­te an Man­zos Ar­men und Bei­nen und na­he der Herz­ge­gend. Wahr­schein­lich wur­den sei­ne Kreis­lauf­funk­tio­nen lau­fend durch die vollen­de­te Me­do-Ro­bot­tech­nik über­wacht.
    »Sie hät­ten auch mehr Rück­sicht neh­men kön­nen, Sir«, sag­te ein äl­te­rer Arzt. Ein ver­wei­sen­der Blick streif­te mich.
    Ich preß­te die Lip­pen zu­sam­men und ließ den Vor­wurf un­wi­der­spro­chen.
    Ei­gent­lich wä­re es nun im In­ter­es­se der Welt­si­cher­heit mei­ne Pflicht ge­we­sen, den be­sin­nungs­los ge­wor­de­nen Mu­tan­ten un­ter al­len Um­stän­den we­cken zu las­sen,

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