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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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galt Han­ni­bal. Un­ter dem Na­men war er im TES­CO-Werk ein­ge­schleust wor­den.
    Ich wuß­te, daß wir nun auf dem We­ge zu Ri­chard Egan wa­ren. Die­ser FBI-Be­am­te, der ne­ben­bei Dok­tor der Psy­cho­lo­gie war, ge­hör­te mit ins Spiel.
    Wir wur­den von den uni­for­mier­ten GWA-Sol­da­ten flan­kiert. Ein Lauf­band brach­te uns hin­über in die Höh­le der Me­di­zi­ner, Bio­lo­gen, Psy­cho­ana­ly­ti­ker und an­de­ren Wis­sen­schaft­lern.
    Ar­man­ds be­schwö­ren­der Ab­schieds­blick brann­te noch in mei­nem Ge­hirn. Ich hat­te be­ru­hi­gend ab­ge­winkt.
    Wir spra­chen kein ver­trau­li­ches Wort, bis sich die ga­ran­tiert schall­dich­ten Tü­ren der Psy­cho-Tes­t­ab­tei­lung hin­ter uns ge­schlos­sen hat­ten.
    Ri­chard Egan brumm­te im tiefs­ten Baß:
    »Will­kom­men, ihr Hü­ter der welt­wei­ten Ord­nung. Dür­fen mei­ne stets un­lus­ti­gen Mit­ar­bei­ter im Raum blei­ben?«
    Nein, sie durf­ten nicht. Da­mit war klar, daß ei­ne ent­schei­den­de In­for­ma­ti­on über­mit­telt wer­den soll­te.
    Egan bat sei­ne As­sis­ten­ten ent­schul­di­gend hin­aus. Nun wuß­te ich, warum er hier als schrul­li­ger Wis­sen­schaft­ler ver­schri­en war.
    Dann wa­ren wir al­lein. Drau­ßen hiel­ten sich un­se­re bei­den Pos­ten auf. In ei­nem Ne­ben­raum stand je­nes Ge­rät, zu dem man Fre­quenz­de­tek­tor sag­te. Die Schwin­gun­gen der Hirn­zel­len wur­den wäh­rend des Ver­hörs an­ge­mes­sen und aus­ge­wer­tet. Es war ei­ne hoch­kom­pli­zier­te Ab­art der al­ten Lü­gen­de­tek­to­ren.
    Kaum al­lein, nah­men die bei­den Kol­le­gen Hal­tung an. Richy Egan grins­te.
    »Sie gras­grü­ner Plu­toaf­fe, muß­ten Sie mir mit der Hand­kan­te ge­gen die Seh­ne schla­gen?« be­schwer­te sich Han­ni­bal.
    TE-17 hob die Schul­tern.
    »Das Be­rüh­ren frem­der Kör­per­tei­le ist ver­bo­ten«, be­lehr­te er sanft.
    Richy Egan fin­ger­te ge­wis­sen­haft an sei­nem »pik­ko­lo­gi­schen« Ge­biß her­um. Es war ei­ne selt­sa­me Si­tua­ti­on, ir­gend­wie mit Hoch­span­nung ge­füllt.
    »Drei­ßig Mi­nu­ten ha­ben Sie Zeit. So lan­ge brau­che ich für ei­ne De­tek­tor-Un­ter­su­chung. Fan­gen Sie an«, sag­te Egan seuf­zend.
    »Ich kom­me di­rekt aus dem HQ, Sir«, be­gann der Kol­le­ge. »Es hat lan­ge ge­dau­ert, aber Dol­ve­ti hat in­zwi­schen ge­spro­chen. Dro­gen ha­ben bei ihm ver­sagt, Hyp­no­se eben­falls.«
    »Dach­te ich mir«, stieß ich her­vor. »Wie­so?«
    »Er hat einen un­ge­heu­er star­ken pa­ra­psy­chi­schen Hem­mungs­block, Sir. Kei­ne Hyp­no­se, son­dern ei­ne Art von Sug­ge­s­ti­on, die bei be­stimm­ten Fra­ge­stel­lun­gen sehr hef­tig in den Vor­der­grund des Er­in­ne­rungs­ver­mö­gens tritt. Wir ha­ben schließ­lich Man­zo und die Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards ein­set­zen müs­sen. Sie er­in­nern sich, Sir – Ki­ny ist das Mäd­chen, des­sen El­tern da­mals auf dem Mond star­ben. Sie ist jetzt fünf­zehn Jah­re alt. Dol­ve­ti wur­de au­ßer­dem vom pa­ra­psy­chi­schen Team be­ar­bei­tet. Der Block lös­te sich, je­doch sind schwe­re Er­in­ne­rungs­stö­run­gen zu­rück­ge­blie­ben. Da Dol­ve­ti die­se über­sinn­li­che ›Ver­hör­si­che­rung‹ be­sitzt, konn­te ich es wa­gen, Sie an­geb­lich zum De­tek­tor­ver­hör zu brin­gen.«
    Ich ver­stand. Die Sa­che war sau­ber durch­dacht.
    »Hier Ih­re In­for­ma­tio­nen, Sir«, fuhr TE-17 fort. »Der von Dol­ve­ti ent­zif­fer­te Funk­spruch lau­tet sinn­ge­mäß:
    ›Am 15. März, sieb­zehn Uhr, Treff­punkt In­tern auf­su­chen. Nach­richt über­neh­men. Da­nach Start­vor­be­rei­tung tref­fen. Es­qui­re in Ge­fahr. Sie eben­falls. Ge­hor­chen Sie.‹«
    Ich sah so­fort auf mei­ne Arm­band­uhr. Es war ge­nau sech­zehn Uhr achtund­fünf­zig.
    »In zwei Mi­nu­ten müß­te ich dort sein!« sag­te ich mo­no­ton. »Ich neh­me aber an, daß Sie das Thea­ter vor Oberst Ar­mand nur des­halb ge­st­ar­tet ha­ben, da­mit ich ei­ne glän­zen­de Ent­schul­di­gung für mein Nicht­er­schei­nen ha­be, oder?«
    Die Kol­le­gen schau­ten sich an. Richy Egan pfiff lei­se vor sich hin.
    »Köpf­chen, wie?« be­merk­te er. »Nicht übel. Stimmt

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