Kodezeichen Großer Bär
galt Hannibal. Unter dem Namen war er im TESCO-Werk eingeschleust worden.
Ich wußte, daß wir nun auf dem Wege zu Richard Egan waren. Dieser FBI-Beamte, der nebenbei Doktor der Psychologie war, gehörte mit ins Spiel.
Wir wurden von den uniformierten GWA-Soldaten flankiert. Ein Laufband brachte uns hinüber in die Höhle der Mediziner, Biologen, Psychoanalytiker und anderen Wissenschaftlern.
Armands beschwörender Abschiedsblick brannte noch in meinem Gehirn. Ich hatte beruhigend abgewinkt.
Wir sprachen kein vertrauliches Wort, bis sich die garantiert schalldichten Türen der Psycho-Testabteilung hinter uns geschlossen hatten.
Richard Egan brummte im tiefsten Baß:
»Willkommen, ihr Hüter der weltweiten Ordnung. Dürfen meine stets unlustigen Mitarbeiter im Raum bleiben?«
Nein, sie durften nicht. Damit war klar, daß eine entscheidende Information übermittelt werden sollte.
Egan bat seine Assistenten entschuldigend hinaus. Nun wußte ich, warum er hier als schrulliger Wissenschaftler verschrien war.
Dann waren wir allein. Draußen hielten sich unsere beiden Posten auf. In einem Nebenraum stand jenes Gerät, zu dem man Frequenzdetektor sagte. Die Schwingungen der Hirnzellen wurden während des Verhörs angemessen und ausgewertet. Es war eine hochkomplizierte Abart der alten Lügendetektoren.
Kaum allein, nahmen die beiden Kollegen Haltung an. Richy Egan grinste.
»Sie grasgrüner Plutoaffe, mußten Sie mir mit der Handkante gegen die Sehne schlagen?« beschwerte sich Hannibal.
TE-17 hob die Schultern.
»Das Berühren fremder Körperteile ist verboten«, belehrte er sanft.
Richy Egan fingerte gewissenhaft an seinem »pikkologischen« Gebiß herum. Es war eine seltsame Situation, irgendwie mit Hochspannung gefüllt.
»Dreißig Minuten haben Sie Zeit. So lange brauche ich für eine Detektor-Untersuchung. Fangen Sie an«, sagte Egan seufzend.
»Ich komme direkt aus dem HQ, Sir«, begann der Kollege. »Es hat lange gedauert, aber Dolveti hat inzwischen gesprochen. Drogen haben bei ihm versagt, Hypnose ebenfalls.«
»Dachte ich mir«, stieß ich hervor. »Wieso?«
»Er hat einen ungeheuer starken parapsychischen Hemmungsblock, Sir. Keine Hypnose, sondern eine Art von Suggestion, die bei bestimmten Fragestellungen sehr heftig in den Vordergrund des Erinnerungsvermögens tritt. Wir haben schließlich Manzo und die Telepathin Kiny Edwards einsetzen müssen. Sie erinnern sich, Sir – Kiny ist das Mädchen, dessen Eltern damals auf dem Mond starben. Sie ist jetzt fünfzehn Jahre alt. Dolveti wurde außerdem vom parapsychischen Team bearbeitet. Der Block löste sich, jedoch sind schwere Erinnerungsstörungen zurückgeblieben. Da Dolveti diese übersinnliche ›Verhörsicherung‹ besitzt, konnte ich es wagen, Sie angeblich zum Detektorverhör zu bringen.«
Ich verstand. Die Sache war sauber durchdacht.
»Hier Ihre Informationen, Sir«, fuhr TE-17 fort. »Der von Dolveti entzifferte Funkspruch lautet sinngemäß:
›Am 15. März, siebzehn Uhr, Treffpunkt Intern aufsuchen. Nachricht übernehmen. Danach Startvorbereitung treffen. Esquire in Gefahr. Sie ebenfalls. Gehorchen Sie.‹«
Ich sah sofort auf meine Armbanduhr. Es war genau sechzehn Uhr achtundfünfzig.
»In zwei Minuten müßte ich dort sein!« sagte ich monoton. »Ich nehme aber an, daß Sie das Theater vor Oberst Armand nur deshalb gestartet haben, damit ich eine glänzende Entschuldigung für mein Nichterscheinen habe, oder?«
Die Kollegen schauten sich an. Richy Egan pfiff leise vor sich hin.
»Köpfchen, wie?« bemerkte er. »Nicht übel. Stimmt
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