Kodezeichen Großer Bär
standen zwei uniformierte Posten einer militärischen GWA-Einheit. Die marsianischen Energiestrahler redeten eine eindrucksvolle Sprache.
Ich schob mich dichter an die Männer heran. Unterdessen gab der Begleitleutnant seine Meldung in das Sprechgerät. Es kam, was ich erhofft hatte. Einer der Soldaten murmelte plötzlich:
»Achtung, Sir. Colonel Armand gehört zu Dolveti. Aufpassen!«
Das war alles. Hannibal blickte mich forschend an. Er hatte die Worte nicht verstehen können. Während die Tür aufschwang, flüsterte ich ihm rasch die gleiche Information zu. Wenn der GWA-Soldat ein solcher war, wollte ich in der Gila-Wüste als Straßenkehrer anfangen! Das war garantiert ein aktiver Kollege in harmloser Maske.
Wir traten ein.
Oberst Armand, Sicherheitschef der Quemado-Fields, saß hinter seinem Schreibtisch. Er wurde rechts und links von zwei Zivilisten in den unverkennbaren Dienstmasken der GWA flankiert.
Ich stockte im Schritt. Das Spiel begann.
Mein nächster Blick galt Armand, den ich offiziell nur als Kommandeur des S-Dienstes kennen durfte.
»Welche Ehre!« grinste der Kleine. Breitbeinig ging er auf die beiden Kollegen zu. »Darf man mal unter die zweite Haut sehen?«
Er streckte die Finger aus. Eine blitzschnell hochzuckende Handkante wehrte den Zwerg ab und brachte ihn zum Aufstöhnen. Dann fluchte er lautstark.
»Nehmen Sie Platz«, sagte jemand kühl.
Oberst Armand hatte sich etwas verfärbt. Er warf mir einen kurzen Blick zu, in dem alles oder nichts lag.
Das Verhör begann sofort. Unsere Leute machten keine Umschweife.
»Ich bin Captain TE-17. Major Dolveti?«
»Das wissen Sie doch«, entgegnete ich gleichmütig. »Wenn Sie wissen wollen, wo ich beim Verschwinden Ihres Generals war, sehen Sie in die vorangegangenen Verhörprotokolle.«
»Uninteressant. Sie unterschätzen uns, Major. Sie haben während Ihres letzten Testfluges zum Mond einen verschlüsselten Funkspruch erhalten. Die Auswertung der Peilergebnisse von drei verschiedenen Stationen beweist, daß ihr Jäger angestrahlt wurde. Sie gaben die Empfangsbestätigung mit einem Kurzimpuls durch. Keine Ausflüchte, bitte.«
Das war ein Tiefschlag, den ich kaum verkraften konnte. Sollte Oberst Armand nicht mit Dolveti im Bunde stehen? Waren die Jungs verrückt geworden?
Ich behielt mein ausdrucksloses Gesicht. Die Sache war zu durchsichtig. Wenn wirklich der Schlüsselspruch andernorts empfangen worden war, so stand es noch lange nicht fest, daß er für »mich« bestimmt war.
»Sie phantasieren«, entgegnete ich spöttisch. »Wie kommen Sie auf die Idee? Ich habe lediglich mit TESCO-Control-Center in Verbindung gestanden.«
»Was ich bestätigen kann«, warf Hannibal ehrlich wütend ein. Sein Arm schien zu schmerzen.
»Ihre Maschine stand genau im Richtstrahl.«
»Wenn schon. Was interessiert mich das?« fuhr ich auf.
»Der Raum ist ungeheuer groß, ihre Maschine war winzig. Wollen Sie die einwandfreie Anpeilung als Zufall hinstellen? Die Chance stünde etwa eins zu zehn hoch zwanzig. Rechnen Sie nach.«
»Ich denke nicht daran. Ich habe keinen Spruch empfangen. Ich verbitte mir derartige Anschuldigungen.«
Captain TE-17 erhob sich. Er war groß und schlank und hatte graue Augen.
»Wie Sie wollen. Ich darf Sie bitten, uns zu begleiten. Colonel Armand, Sie haben in Ihrer psychologischen Testabteilung einen Frequenzdetektor?«
Diesmal wurde Armand wirklich blaß. Er wußte von dem erfolgten Funkspruch! Nur ich hatte keine Ahnung von dem Wortlaut. Es war fürchterlich.
»Natürlich«, bestätigte er. »Ist das notwendig, Sir?«
»Es ist«, wurde er belehrt. »Kommen Sie mit, bitte. Sie auch, Captain Colsea.«
Diese Aufforderung
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