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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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reg­los auf ei­ner Pneu­mo­couch mei­nes Wohn­zim­mers. Das Haus noch wei­ter­hin zu durch­su­chen, wä­re sinn­los ge­we­sen. Sorg­fäl­ti­ger als un­se­re Spe­zia­lis­ten hät­te das nie­mand er­le­di­gen kön­nen.
    Seit heu­te früh trug ich mei­ne Spe­zi­al­aus­rüs­tung am Kör­per. Es han­del­te sich wie­der um al­ler­lei ge­fähr­li­che Ge­gen­stän­de, mit de­nen man Han­ni­bal und mich aus­ge­stat­tet hat­te. Die neues­te Mi­kro-Atom­bom­be der GWA-Zau­be­rer konn­te be­quem in ei­nem Uni­form­knopf ver­bor­gen wer­den! Die­se Ver­klei­ne­rung war nur durch die Was­ser­stoff-Ka­ta­ly­se mög­lich ge­wor­den. Da­mit ver­füg­ten wir über die Atom­waf­fe in Pis­to­len­ku­gel-Grö­ße.
    Un­se­re Kör­per­sen­der wa­ren auch ein­satz­be­reit. Mei­ne Säu­re-Not­wehr­waf­fe war in der großen Pi­lo­ten­uhr ver­bor­gen. Dann be­sa­ßen wir noch ei­ni­ge Din­ge, die eben erst die mi­kro­me­cha­ni­schen Werk­stät­ten der GWA ver­las­sen hat­ten, dar­un­ter selbst­kle­ben­de Ther­mal-Schmelz­la­dun­gen zum öff­nen stärks­ter Schlös­ser und ga­s­ent­wi­ckeln­de Kleinst­kör­per, die bei Sau­er­stoff­be­rüh­rung ein ge­ruch­lo­ses, blitz­ar­tig wir­ken­des Be­täu­bungs­mit­tel aus­ström­ten.
    Es war ei­ne Ein­satzaus­rüs­tung, die auf ex­tre­me Ge­fah­ren­um­stän­de ab­ge­stimmt war.
    Han­ni­bal sah auf die Uhr. Seit ei­ner Stun­de hat­te er kaum ein Wort ge­spro­chen.
    »Vor sechs­und­zwan­zig Stun­den muß Dol­ve­ti im HQ ein­ge­trof­fen sein. Wie kommt es, daß wir noch nichts vom Er­geb­nis des Ver­hörs er­fah­ren ha­ben?«
    Ich trat vom Wohn­zim­mer­fens­ter zu­rück. Un­ser halb­runder Bau lag in ei­nem klei­nen Gar­ten. Rechts und links stan­den ge­nau gleich­ar­ti­ge Häu­ser. Es wa­ren mehr als tau­send Stück, die man den füh­ren­den Män­nern und Frau­en als Dienst­woh­nun­gen zur Ver­fü­gung ge­stellt hat­te.
    Ich sah zum ver­klei­de­ten Lüf­tungs­ge­blä­se der Kli­ma­an­la­ge hin­auf. Dort war das Bild­ton­ge­rät in­stal­liert wor­den, das ich beim Er­schei­nen ver­däch­ti­ger Be­su­cher ein­zu­schal­ten hat­te.
    Es war klar, daß Dol­ve­ti noch mehr als einen Mit­ar­bei­ter im TES­CO-Werk ha­ben muß­te. So wuß­ten wir auch nicht ge­nau, was er al­les an ge­hei­men Un­ter­la­gen hin­aus­ge­schmug­gelt hat­te.
    »Wie­so?« stell­te Han­ni­bal hart­nä­ckig die glei­che Fra­ge.
    Ich fuhr mir über die schweiß­be­deck­te Stirn. Rau­chen durf­te ich nicht, da man das un­ter Um­stän­den mei­nem Atem an­mer­ken konn­te. Es war ei­ne ge­lin­de Qual, zu­mal Han­ni­bal nicht dar­an dach­te, das Rau­chen eben­falls ein­zu­stel­len oder we­nigs­tens ein­zu­schrän­ken.
    »Neh­men wir an, er rea­giert nicht auf hyp­no­ti­sche oder bio­che­mi­sche Ein­flüs­se, was dann?«
    Ich wuß­te, was Han­ni­bal da­mit sa­gen woll­te. Für uns stand es oh­ne­hin fest, daß »Ba­by« Mou­ser die Not­stand­spa­ra­gra­phen der Ter­ra­ni­schen-Si­cher­heits-Ver­fas­sung an­wen­den wür­de. Das war ei­ne Maß­nah­me, die nur un­ter be­stimm­ten und ein­wand­frei er­wie­se­nen Um­stän­den in Fra­ge kom­men durf­te.
    Ein un­ter Mord­ver­dacht ste­hen­der Ge­walt­ver­bre­cher mit zehn Vor­stra­fen konn­te nie­mals un­ter wil­lens­be­ein­flus­sen­den Dro­gen wie Ra­low­gal­tin ver­hört wer­den. Es war nur dann statt­haft, wenn es um das Wohl und die Exis­tenz der Mensch­heit ging, und dann auch nur un­ter strengs­ter, wis­sen­schaft­li­cher Kon­trol­le.
    All die­se Mit­tel wa­ren völ­lig schmerz­los, nur schal­te­ten sie das Wil­lens­zen­trum ei­nes Men­schen to­tal aus. Er wur­de zum plap­pern­den Klein­kind, das wil­lig und wahr­heits­ge­mäß auf je­de Fra­ge ant­wor­tet.
    Al­so war Han­ni­bals Fra­ge sehr be­rech­tigt. Warum hat­ten wir noch kei­ne In­for­ma­ti­on er­hal­ten? Was war im HQ pas­siert?
    Ich hob wort­los die Schul­tern an. Wir sa­ßen ein­fach fest. Seit­dem wir wuß­ten, daß Dol­ve­ti an Ge­ne­ral Re­lings Ent­füh­rung di­rekt be­tei­ligt war, hat­te ich mich we­nigs­tens in die­ser Hin­sicht be­ru­hi­gen kön­nen. Es war nun

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