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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­nes Raum­flu­ges die Sprit­ze an­ge­setzt. Ein ein­zel­ner Ein­stich fiel aber kaum auf, zu­mal ich in sei­nem Apo­the­ken­schrank ei­ne her­vor­ra­gen­de Bio­plast-Sal­be ent­deckt hat­te, die so klei­ne Haut­ver­let­zun­gen in we­ni­gen Stun­den rest­los ab­heil­te.
    Dann, vor et­wa drei Mi­nu­ten, hat­te ich die zar­ten Strom­stö­ße in mei­nem Bein ge­spürt. Je­mand mors­te auf mei­ner Kör­per­sen­der-Fre­quenz das Zei­chen QQLR, das nach dem aus­ge­mach­ten Kode be­deu­te­te, daß man ei­ne Nach­richt für mich hat­te.
    Noch konn­te ich es ris­kie­ren, ein klei­nes Su­pul­tra-Bild­sprech­ge­rät mit mir zu füh­ren. So­bald ich das Haus end­gül­tig ver­ließ, durf­te ich es nicht mehr mit­neh­men.
    Han­ni­bal war mit ge­zo­ge­ner Dienst­waf­fe an die Tür ge­eilt. Ich be­ob­ach­te­te ihn durch die spalt­weit ge­öff­ne­te Tür des Ar­beits­zim­mers. Er nick­te be­ru­hi­gend.
    Ich schal­te­te das GWA-Ge­rät ein und mel­de­te mich mit mei­ner Agen­ten­num­mer.
    Der win­zi­ge Bild­schirm er­hell­te sich. Ich war völ­lig über­rascht, als ich Mou­sers Ge­sicht er­kann­te.
    »Sind Sie al­lein?« klang es lei­se aus dem Mi­kro­laut­spre­cher.
    Ich be­stä­tig­te, ge­spannt, was der stell­ver­tre­ten­de GWA-Chef per­sön­lich woll­te.
    »Ach­tung, Ge­fah­renstu­fe I. Ich be­fin­de mich in ei­nem GWA-Bom­ber hun­dert Ki­lo­me­ter über dem TES­CO-Ge­län­de. Ver­ste­hen Sie mich gut?«
    »Aus­ge­zeich­net, Sir. Bis­her kei­ne be­son­de­ren Vor­komm­nis­se. Mei­ne Ma­schi­ne ist auf­ge­tankt.«
    Han­ni­bal schau­te für ei­ne Se­kun­de ins Zim­mer. Als er Mou­sers Ge­sicht sah, stieß er ei­ne un­hör­ba­re Ver­wün­schung aus. Ich sah Schwie­rig­kei­ten auf mich zu­kom­men.
    »Kreu­zer 1418 un­ter TS-19 hat vor fünf Stun­den ein un­er­laubt star­ten­des Raum­schiff vom Ku­rier­boot-Typ na­he der Zwölf-Stun­den-Kreis­bahn ab­ge­schos­sen. Das Boot war mit irr­sin­ni­gen Be­schleu­ni­gungs­wer­ten in den Raum ge­rast und der Raum­jagd­flot­te schon ent­kom­men, als der Kreu­zer an­griff. Es wur­den ge­wöhn­li­che Len­kra­ke­ten mit che­mi­schen Spreng­köp­fen ver­wen­det. Drei To­te konn­ten, im Raum trei­bend, auf­ge­fischt wer­den. Zwei der Lei­chen sind kaum noch iden­ti­fi­zier­bar, je­doch deu­tet die ers­te Un­ter­su­chung im HQ dar­auf hin, daß ei­ner der To­ten Ge­ne­ral Re­ling ist. Uni­form, Aus­rüs­tung, Pa­pie­re, Ge­biß usw. könn­ten ihm ge­hö­ren. Wir zwei­feln aber dar­an.«
    Ich glaub­te zu er­sti­cken! Der Chef tot!
    Mou­sers Stim­me kam wie­der durch. Sie klang ver­stört.
    »Wir neh­men an, daß der Un­be­kann­te ver­such­te, uns auf ei­ne falsche Spur zu lo­cken. Die Ob­duk­ti­on läuft. An­schlie­ßend wer­den bio­che­mi­sche Un­ter­su­chun­gen vor­ge­nom­men. Wir set­zen vor­aus, daß es sich bei dem To­ten nicht um den Chef han­delt. Der zwei­te Mann ist un­be­kannt. Der Pi­lot konn­te da­ge­gen so­fort iden­ti­fi­ziert wer­den. Wir ha­ben ihn in der Zen­tral­kar­tei. Ach­tung, wich­tig für Sie.«
    Stör­ge­räusche ka­men durch. So­fort dar­auf war die Ton­qua­li­tät wie­der gut.
    »Es han­delt sich um Cap­tain Ro­man Pe­ra­ni, sechs­und­drei­ßig Jah­re, ehe­mals Pi­lot in der US-Flot­te. Vor zwei Jah­ren we­gen ei­ner Rausch­gift­af­fä­re ver­ab­schie­det, dann sechs Mo­na­te Ge­fäng­nis. Er ver­sumpf­te und trat in Krei­se ein, die das FBI als ›Ne­bel­syn­di­kat‹ kennt. Ei­ne welt­um­span­nen­de Ver­bre­cher­or­ga­ni­sa­ti­on, ge­tarnt hin­ter gu­ten Fir­men­na­men und zwie­lich­ti­gen Per­sön­lich­kei­ten. Das Ne­bel­syn­di­kat hat­te sich in das eu­ro­päi­sche Ka­ta­ly­se-Pro­gramm ein­ge­schal­tet. Ach­tung: Es war Ro­man Pe­ra­ni, der Dol­ve­ti das ers­te Rausch­gift zu­führ­te. An­schei­nend in hö­he­rem Auf­trag, um den lang­sam süch­tig wer­den­den Test­pi­lo­ten ge­fü­gig zu ma­chen. Sie ken­nen al­so einen ehe­ma­li­gen Cap­tain Pe­ra­ni. Hier das Bild!«
    Auf mei­nem Schirm er­schi­en die far­bi­ge Fo­to­gra­fie ei­nes drah­ti­gen, dun­kel­haa­ri­gen Man­nes mit ei­ner brei­ten Nar­be auf der lin­ken

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