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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wan­ge.
    »Okay, ein­ge­prägt«, gab ich rauh durch.
    »Da­mit wur­de klar«, fuhr Mou­ser fort, »daß die­ses Ne­bel­syn­di­kat sei­ne Hän­de im Spiel hat. Hier die wich­tigs­te In­for­ma­ti­on, so­eben vom Großasia­ti­schen Ge­heim­dienst ein­ge­gan­gen: Ein ja­pa­ni­scher Mu­tant, ge­bo­ren nach der Hi­ros­hi­ma-Bom­ben­ex­plo­si­on von 1945, lin­kes Bein, lin­ker Arm ver­krüp­pelt, Kahl­kopf, buck­li­ge Stirn, dem GAS-Ge­heim­dienst be­kannt durch Ver­bre­chen wie rät­sel­haf­ter Bank­raub usw. wird ver­däch­tigt, Chef des Ne­bel­syn­di­kats zu sein. Hat sich al­len Po­li­zei­zu­grif­fen durch sei­ne sug­ge­s­ti­ven, an­schei­nend auch te­le­pa­thi­schen Fä­hig­kei­ten ent­zo­gen. Die Ver­bin­dung Pe­ra­ni-Mu­tant gilt als er­wie­sen. Na­me nach ja­pa­ni­schen Po­li­zei­ak­ten lau­tet Ake­ra Si­u­to, ge­bo­ren 13. 8. 1947. Wur­de ein­mal ver­haf­tet, ent­kam aber wie­der. Wir neh­men an, daß Sie mit dem Mann zu tun be­kom­men. Frag­los ist er es, der Man­zo aus­ge­schal­tet, den Chef über­wäl­tigt und die Flucht mit Oberst Min­hoes Ma­schi­ne be­werk­stel­ligt hat. Das ist al­les. Pas­sen Sie um Him­mels wil­len auf!
    Noch et­was: Das von Kreu­zer 1418 ab­ge­schos­se­ne Ku­rier­boot star­te­te of­fen­bar in der Ge­gend der Gil­bert-In­seln, Pa­zi­fik. Ich las­se drei Atom­flug­zeug­trä­ger der Na­vy aus­lau­fen. Die Schif­fe ge­hen of­fi­zi­ell zur Übung von Ha­waii nach den Phil­ip­pi­nen. Noch Fra­gen?«
    Nein, ich hat­te kei­ne be­son­de­ren Fra­gen mehr. Die Er­eig­nis­se droh­ten mir über den Kopf zu wach­sen. Das wa­ren di­rekt un­heim­li­che Ver­wick­lun­gen.
    Ge­ne­ral Mou­ser schal­te­te ab. Ich ver­stau­te das Sup-Ul­tra-Ge­rät im Pan­zer­fach des Schreib­ti­sches und er­hob mich lang­sam aus dem Dreh­stuhl.
    Han­ni­bal stand in der Tür und schau­te mich ernst an.
    »Je­mand will, daß wir den Chef für tot hal­ten, was?«
    Dol­ve­tis Schreib­ti­sch­uhr zeig­te die zehn­te Abend­stun­de an.
    »Viel­leicht«, über­leg­te ich laut. »Viel­leicht auch nicht. Der Un­be­kann­te muß wis­sen, daß die Iden­ti­fi­zie­rung von Cap­tain Pe­ra­ni auf die­ses große Syn­di­kat hin­weist. Kann er sich das er­lau­ben?
    Wahr­schein­lich kann er! Er ist auch klug ge­nug, um zu er­ken­nen, daß ein Frem­der in Re­lings Uni­form nicht aus­reicht, um die GWA zu täu­schen. Al­so sieht es bei­na­he so aus, als hät­te man drei Leu­te ge­op­fert, um Dol­ve­ti in Be­dräng­nis zu brin­gen.«
    »Äh?«
    »Es sieht so aus«, wie­der­hol­te ich. »Der Un­be­kann­te muß doch ge­wußt ha­ben, daß er mit ei­nem Ku­rier­boot nicht un­se­re Raum­sper­ren durch­sto­ßen kann. Das geht nur mit dem neu­en Jä­ger. Al­so sind die drei Leu­te ge­op­fert wor­den.
    Es muß ihm auch klar ge­wor­den sein, daß die GWA von Pe­ra­nis Per­son auf Sher­man Dol­ve­ti Rück­schlüs­se zieht. Freund, wenn ich der ech­te Dol­ve­ti wä­re, dann wür­de ich mich jetzt nach ei­ner Ma­schi­nen­waf­fe, ei­nem gu­ten Raum­an­zug und ei­nem noch bes­se­ren Plas­ma­jä­ger um­se­hen. Da ich aber Dol­ve­ti dar­stel­le, bleibt mir gar kei­ne an­de­re Wahl, als das zu tun, was ich so­eben er­wähn­te.«
    Han­ni­bal pfiff laut und falsch. Sei­ne ro­ten Haa­re leuch­te­ten im mil­den Licht der Wand­lam­pen.
    »Et­was un­lo­gisch«, mein­te er dann mit trü­ge­ri­scher Sanft­mut, »sehr un­lo­gisch so­gar! Er brauch­te Dol­ve­ti nur mit dem Mor­phi­u­m­ent­zug zu dro­hen, oder mit ei­nem be­weis­kräf­ti­gen Ver­rat an die TES­CO-Be­hör­den. Wes­halb soll­te er ihn durch ein der­art groß­zü­gig an­ge­leg­tes Ma­nö­ver noch wei­ter­hin in Nö­te brin­gen? Ganz im Ge­gen­teil hat der Un­be­kann­te da­mit doch nur er­reicht, daß wir auf das Ne­bel­syn­di­kat auf­merk­sam wur­den. Siehst du das ein?«
    Ich hät­te ver­rückt sein müs­sen, wenn ich es nicht ge­tan hät­te. Wo lag hier der wah­re Grund?
    Plötz­lich kam mir ein Ge­dan­ke. Ich fuhr hoch. Han­ni­bals Hal­tung wirk­te ver­krampft.
    »Und?« frag­te er atem­los, »… und?«
    »Ab­len­kung der GWA vom ei­gent­li­chen Brenn­punkt, der heu­te und mor­gen noch TES­CO-Werk

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