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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Au­gen­blick ist es un­mög­lich, daß die NA­GO­JA zur Über­nah­me auf­taucht. Okay, re­den Sie nicht lan­ge. Stei­gen Sie um.«
    Man führ­te uns zu ei­ner grö­ße­ren Was­ser­schleu­se im halb­run­den Bug des Boo­tes. Schimp­fengs Nach­ah­mung war auch schon da. Ich zog mei­ne Dienst­müt­ze fes­ter in die Stirn und be­müh­te mich um Hal­tung.
    Leu­te, die un­ter kei­nen Um­stän­den von den Be­hör­den ge­fun­den wer­den dür­fen, soll­ten sich freu­en, einen der­art si­che­ren Un­ter­schlupf zu fin­den.
    Schimp­feng zwäng­te sei­nen kor­pu­len­ten Kör­per durch das Schleu­sen­luk ei­nes Grund­pan­zers. Die­se star­ken Rau­pen­fahr­zeu­ge aus Ver­dich­tungs­stahl hiel­ten einen un­ge­heu­ren Was­ser­druck aus.
    Ehe­mals wa­ren sie für rei­ne Tief­see-For­schungs­zwe­cke kon­stru­iert wor­den. Spä­ter wa­ren sie bei Sport­lern in Mo­de ge­kom­men und dann na­tür­lich auch bei den Ma­ri­nen der ein­zel­nen Na­tio­nen. In der Na­vy sag­te man »Skor­pi­on« da­zu.
    Die Klein-Atom­trieb­wer­ke mit ih­ren fast un­er­schöpf­li­chen Ener­gie­re­ser­ven er­laub­ten prak­tisch wo­chen­lan­ge Grund­fahr­ten, die von ei­nem gran­dio­sen Reiz sein soll­ten. Wenn man den For­schern und Sport­lern glau­ben durf­te, war die Durch­que­rung ei­nes süd­li­chen Mee­res von atem­be­rau­ben­der Pracht.
    Ge­nau ge­nom­men, wa­ren die­se Rau­pen­wa­gen die ers­ten bis­her von uns er­blick­ten Ob­jek­te, die man, oh­ne Arg­wohn zu er­re­gen, auf dem frei­en Markt kau­fen konn­te. Al­les an­de­re hat­te we­sent­lich ge­heim­nis­vol­ler ge­wirkt.
    Schimp­feng war schon über­ge­stie­gen. Wir pas­sier­ten die klei­ne Dop­pel­schleu­se, die so­gar ein Aus­stei­gen un­ter Was­ser er­laub­te. Das moch­te für Tief­see­for­scher sehr in­ter­essant sein. Für uns war es we­ni­ger er­freu­lich, da wir uns nicht vor­stel­len konn­ten, wie wir all die­se Ge­rä­te nutz­brin­gend ver­wen­den soll­ten. Die Un­ter­was­ser-An­ge­le­gen­heit paß­te ein­fach nicht in un­se­re Ge­samt­pla­nung.
    Als ich mich durch die of­fe­nen Schot­te schob, hoff­te ich nur dar­auf, drü­ben in dem Rie­sen­frach­ter den Chef zu fin­den. Ich hat­te so­gar das be­stimm­te Ge­fühl, daß wir hier an der End­sta­ti­on an­ge­langt wa­ren. Ei­ne ge­wis­se Er­re­gung über­fiel mich. Dann quäl­te mich aber ein Ge­dan­ke, der mehr als nie­der­schmet­ternd wirk­te.
    Ha­ben Sie sich schon ein­mal in ei­nem so großen Schiff um­ge­se­hen? Viel­leicht in ei­nem nor­ma­len Über­was­ser­damp­fer? Wis­sen Sie, wie viel Decks, Halb­decks, Ka­bi­nen und sons­ti­ge Räu­me es da gibt?
    Auf al­le Fäl­le stand es fest, daß wir nicht je­den Win­kel durch­su­chen konn­ten. Rein prak­tisch war das schon gar nicht durch­führ­bar, und an den Arg­wohn, den wir da­mit er­weckt hät­ten, durf­te ich auch nicht den­ken. Es war wie ver­hext!
    Hin­ter uns schlos­sen sich die bei­den Schot­te. Ei­ne Klin­gel läu­te­te. Die Aus­schleu­sung be­gann mit ei­nem schäu­men­den Was­ser­ein­bruch aus den Sei­ten­ven­ti­len. Ehe wir uns ver­sa­hen, wur­de der fla­che Grund­pan­zer von rau­schen­den Flu­ten ein­gehüllt und schließ­lich über­spült. Die vom Was­ser ver­dräng­te Luft ent­wich pfei­fend aus den De­ckenent­lüf­tern. Nach we­ni­gen Au­gen­bli­cken be­ka­men wir kla­re Sicht. Die Schleu­se war voll, der Druck­aus­gleich her­ge­stellt.
    Di­rekt vor der fla­chen Na­se des Wa­gens schwang ein ge­bu­ckel­tes Pan­zer­tor zu­rück. Ich lausch­te auf das An­sprin­gen des ein­fa­chen, ther­mo­che­mi­schen Atom­trieb­werks, des­sen Tur­bo-Ge­ne­ra­tor-Leis­tung auf die bei­den E-Mo­to­re der An­triebs­rä­der ab­ge­lei­tet wur­de.
    Schimp­feng hüll­te sich wie­der in Schwei­gen. Han­ni­bal starr­te durch die große, dru­ckun­emp­find­li­che Front­schei­be. Zwei nor­ma­le Breit­strahl­schein­wer­fer er­leuch­te­ten den Grund. An­schei­nend fühl­te man sich so si­cher, daß man so­gar auf die An­wen­dung von In­fra­rot­licht ver­zich­te­te.
    Jen­seits der Schleu­se glitt der Wa­gen ei­ne fla­che Ram­pe hin­un­ter, und dann mahl­ten die brei­ten Ket­ten

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