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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Laut­stär­ke.
    Clinch be­weg­te kaum die schma­len, ge­pfleg­ten Hän­de.
    »Ob Sie noch Waf­fen ha­ben!« wie­der­hol­te er sach­lich.
    Ich ging auf ihn zu, und da pas­sier­te es!
    Ei­ne der­art schnel­le Hand­be­we­gung hat­te ich noch nicht ge­se­hen.
    Als ich die Tat­sa­che er­faßt hat­te, blick­te ich be­reits in die Mün­dung ei­ner sehr fla­chen, kurz­läu­fi­gen Au­to­ma­tik, Ka­li­ber 22-su­per-speed. Es war die mo­d­erns­te Ein­zel- und Schnell­feu­er­aus­füh­rung mit hoch­bri­san­ten Ex­plo­siv­ge­schos­sen, Mar­ke Ta­ruff.
    Ich stock­te im Schritt.
    Coster Clinch sag­te im glei­chen all­täg­li­chen Ton­fall:
    »Da­mit Sie wis­sen, mit wem Sie es zu tun ha­ben. Okay, ge­hen Sie vor. Ha­ben Sie noch Waf­fen?«
    Der Bur­sche war hart­nä­ckig! Ich ver­nein­te end­lich. Zum ers­ten­mal zeig­te er ein schwa­ches Lä­cheln.
    »Na al­so, Ma­jor Dol­ve­ti! So­bald Sie von der US-Space-For­ce of­fi­zi­ell aus­ge­sto­ßen wor­den sind, wer­de ich Sie nur noch Dol­ve ti nen­nen. Bis­her kam noch kei­ne dies­be­züg­li­che Nach­richt durch.«
    Wir folg­ten ei­nem lan­gen Gang und be­stie­gen schließ­lich ei­ne schma­le Roll­trep­pe. Groß­boo­te vom Typ der NA­GO­JA wa­ren mit sol­chen Be­quem­lich­kei­ten aus­ge­stat­tet.
    Wir ka­men an ei­nem der Re­ak­tor­räu­me vor­bei. Ne­ben­an mün­de­te ein rich­ti­ger Auf­zug, was bei der Grö­ße die­ses Un­ter­was­ser­schif­fes auch nicht ver­wun­der­lich war. Jetzt hät­te ich et­was dar­um ge­ge­ben, wenn ich den Bau­plan ge­nau ge­kannt hät­te. Si­cher­lich aber be­saß das Boot we­nigs­tens drei Spalt­stoff-Mei­ler.
    Der Korb hielt vor ei­nem of­fe­nen Git­ter, durch das wir einen rie­sen­haf­ten Saal über­schau­en konn­ten. Der An­blick der dar­in sum­men­den Ma­schi­nen nahm mir bald den Atem! Wenn das nicht ei­ne drei­vier­tel­au­to­ma­ti­sche An­la­ge zur Was­ser­stoff-Ka­ta­ly­se war, woll­te ich die NA­GO­JA ver­spei­sen.
    Weiß­be­kit­tel­te Män­ner stan­den hin­ter mo­d­erns­ten Schalt­an­la­gen. Im Hin­ter­grund ge­wahr­te ich einen enorm leis­tungs­fä­hi­gen Par­ti­kel­be­schleu­ni­ger in raum­spa­ren­der Spi­ral­bau­wei­se. Dies war ein La­bor, des­sen sich die TES­CO-Wer­ke nicht hät­ten zu schä­men brau­chen.
    »Al­ler­hand!« staun­te ich auf­rich­tig. »Ich hät­te nie ge­dacht, daß es in ei­nem Schiff so­viel Platz gibt.«
    Clinch schi­en zu spü­ren, daß mei­ne Be­mer­kung auf­rich­tig ge­meint war. Er ging ge­las­sen dar­auf ein:
    »Da ir­ren Sie sich aber ge­wal­tig. Das ist nur ei­ner der um­ge­bau­ten La­deräu­me. Nach links, bit­te.«
    Wie­der be­tra­ten wir ei­ne Roll­trep­pe, die uns schließ­lich zum un­ters­ten Ka­bi­nen­deck brach­te. Die NA­GO­JA hat­te als Fracht- und Fahr­gast­boot ge­dient.
    Man sah auf­fal­lend we­nig Leu­te. Wenn wel­che er­schie­nen, wirk­ten sie ir­gend­wie be­schäf­tigt, teil­wei­se so­gar ei­lig. Al­les er­weck­te den Ein­druck, als be­fän­de man sich in ei­nem groß­zü­gig ge­lei­te­ten wis­sen­schaft­li­chen In­sti­tut.
    Der lan­ge Gang hat­te ele­gant ver­klei­de­te Wan­dun­gen. Die ein­zel­nen Ka­bi­nen­tü­ren wa­ren nu­me­riert. Das Sum­men zahl­rei­cher Be­lüf­tungs­ge­blä­se war über­all zu hö­ren. Hier konn­te man ver­ges­sen, daß man sich in ei­nem lie­gen­den U-Boot be­fand.
    Clinch öff­ne­te ei­ne Schie­be­tür, hin­ter der ei­ne zwei­te sicht­bar wur­de.
    »Ih­re Ka­bi­ne«, er­klär­te er knapp. »In ei­ner Stun­de wird ge­ges­sen. Man wird Sie ab­ho­len. Er­fri­schen Sie sich mitt­ler­wei­le. Was­ser kön­nen Sie un­ein­ge­schränkt ver­brau­chen. Der Dusch­raum ist ein­ge­baut.«
    »Soll das hei­ßen, daß Sie uns hier ein­sper­ren wol­len?« er­kun­dig­te ich mich. »Ich hät­te ver­ständ­li­cher­wei­se ei­ni­ge Fra­gen.«
    »Ich bin zur Be­ant­wor­tung nicht au­to­ri­siert. Man wird Sie ru­fen las­sen. Bit­te, ma­chen Sie kei­ne Schwie­rig­kei­ten.«
    Wir tra­ten flu­chend ein. Die Dop­pel­bett­ka­bi­ne mit­samt der ge­müt­li­chen Ses­se­le­cke war lu­xu­ri­ös ein­ge­rich­tet. Clinch ver­schwand. Wir hör­ten das

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