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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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darin…«
    »Das ist die Wettermagie«, erklärte Gar und nahm aus einem Bündel auf dem Boden ein zerlesenes Buch, das ungeheuer alt aussah.
    Asher deutete mit dem Kopf darauf. »Und was ist das?«
    »Eine Sammlung von Zaubern und Beschwörungen eigens für die Rolle des Meistermagiers. Das Buch und die Kugel habe ich heute Nachmittag aus Durms Arbeitszimmer geholt. Die übrigen Bücher und Papiere werden heute Nacht eingepackt und zum Turm gebracht. Ein Monat ist nicht lang, Asher. Ich habe nicht die Absicht, auch nur eine Minute davon zu vergeuden.«
    Sein Magen krampfte sich zusammen. »Ihr habt also Durms Sachen gestohlen. Und was hat das mit mir zu tun?«
    »Alles«, sagte Gar ungeduldig. »Wenn du Barls Mauer erhalten willst, musst du ihre Wettermagie übernehmen. Oder es zumindest versuchen. Ich habe keine Ahnung, ob die Übertragung funktionieren wird, wenn du die Worte sagst, statt eines Meistermagiers. Ich habe keine Ahnung, ob es bei dir überhaupt funktionieren wird, da du ein Olk bist. Aber wir haben keine andere Wahl. Wir müssen es versuchen. Und zwar im Geheimen… daher dieser Treffpunkt.«
    Mit trockenem Mund und rasendem Herzen starrte er auf die Kugel. »Und wenn diese Übertragung nicht funktioniert? Was geschieht dann mit mir?« Gar zuckte mit den Schultern. »Auch das weiß ich nicht. Aber diese Magie kommt von Barl selbst. Ich kann nicht glauben, dass sie zulassen würde, dass die Magie jemanden verletzt. Jemanden tötet.«
    Unter der Furcht glomm ein Funke des Zorns auf. »Sie ist seit sechs Jahrhunderten tot, Gar, und Ihr habt sie nicht gekannt. Ihr habt keine Ahnung, was sie zulassen würde und was nicht.«
    Gar schaute stirnrunzelnd zu Boden, dann blickte er wieder auf. »Hast du Bedenken?«
    »Hättet Ihr keine?«
    »Vermutlich doch.«
    Asher versuchte zu lächeln. »Lasst es uns einfach hinter uns bringen, ja?« Gar nickte. »Einverstanden.«
    Sie saßen einander gegenüber auf dem Steinboden. Gar hielt die Wetterkugel in der Hand und balancierte das offene Zauberbuch auf dem Schoß. »Ich muss dich warnen – es könnte schmerzhaft sein.«
    Asher verdrehte die Augen. »Und das sagt er mir jetzt.«
    »Da du kein Altdoranisch lesen kannst, werde ich den Zauber sprechen, und du kannst ihn wiederholen. Wenn das, was in der Wetterkammer geschehen ist, der Wahrheit entspricht, sollte das die Übertragung auslösen.«
    »Und wenn es das nicht tut?«
    Ein Ausdruck frostiger Erheiterung glitt über Gars Züge. »Dann heißt es, gegrüßt seid Ihr, König Conroyd.«
    Asher betrachtete die hübsche, perlweiße Wetterkugel mit zusammengezogenen Brauen. »Wie weh tut es genau?«
    »Ich habe es überlebt«, erwiderte Gar und gab ihm die Kugel.
    Sie fühlte sich eigenartig schwer an. Beinahe lebendig. Von den Farben, die unter ihrer Oberfläche kreiselten, wurde ihm schwindelig. Ohne bewusst darüber nachgedacht zu haben, umfasste er sie mit beiden Händen.
    »So ist es richtig«, sagte Gar. »Genauso musst du sie halten. Nicht fester, nicht lockerer. Schließ die Augen. Atme regelmäßig. Gut. Und nun… Bist du so weit?« Asher spürte die kalte Luft der Krypta in der Kehle. Bereit? Nein, er war verdammt noch mal nicht bereit. Wie konnte irgendjemand bereit sein für etwas Derartiges? Er brummte.
    »In Ordnung«, sagte Gar leise. Papier raschelte, als er nach Durms Buch griff. »Sprich mir nach:
Ha'rak dolanie maketh…«
    Mit hämmerndem Herzen und dem Gefühl, dass der Raum um ihn herum sich drehte, leckte Asher sich die trockenen Lippen und wiederholte die sperrigen Worte.
»Ha'rak dolanie maketh…«
    Während er die letzte Silbe flüsterte, erzitterte die Kugel in seinen Händen. Er spürte Wärme. Eine summende Energie. Er öffnete die Augen und blickte in den Mahlstrom von goldener, grüner, purpurner und dunkelroter Magie, die er zwischen den Fingern hielt – und stürzte kopfüber hinein. Aus ungeheurer Ferne hörte er Gars Stimme und wiederholte die Worte, die zu verstehen er keine Hoffnung hatte.
    Tief in ihm schien sich ein geheimer Ort, von dessen Existenz er nie gewusst hatte, aufzutun. Entfaltete sich, so wie eine Rose beim ersten freundlichen Kuss der Sonne ihre Blätter entfaltet. Die Kugel leuchtete so hell, dass es ihm eigentlich unmöglich hätte sein müssen, sie anzusehen, aber er konnte es. Er konnte direkt in ihr Herz sehen, und es fühlte sich so an, als blickte er in das Herz der Magie selbst. Bilder ergossen sich in dem neu geöffneten Raum in ihm, und mit den Bildern

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