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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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glauben. »Wie ging es ihm?«
    »Er war sehr niedergeschlagen«, gestand Darran widerstrebend. »Was nur zu erwarten war. Ich denke, er hat Angst, obwohl er es niemals zugeben würde. Aber er liebt Euch, Herr. Es war falsch von mir anzunehmen, dass er Euch nicht liebte.«
    Ein großes Eingeständnis für Darran. Gar nickte und wandte sich wieder zum Fenster um, denn er wollte sich nicht dem forschenden Blick eines anderen aussetzen; er konnte nicht auf seine Selbstbeherrschung trauen.
    Er vergibt Euch.
    Und machte das die Dinge besser oder schlimmer? Er war sich nicht sicher. Würde sich vielleicht niemals sicher sein.
    »Ihr solltet Euch ankleiden, Herr«, sagte Darran sanft. »Ich werde im Handumdrehen mit Eurem Omelett wieder da sein.«
    Aber als er etwa zehn Minuten später zurückkam, brachte er statt des Frühstücks Willer mit. Grinsend und prächtig ausgestattet in himmelblauem, überall mit dem Falkenemblem des Hauses Jarralt besticktem Satin, kam der abscheuliche kleine Mann in den Raum stolziert, als gehörte ihm die ganze Welt. »Es tut mir leid, Herr«, erklärte Darran steif. »Er hat darauf bestanden.« Gar betrachtete seinen früheren Angestellten. »Was wollt Ihr? Ihr müsst wissen, dass Ihr hier nicht willkommen seid, Willer.«
    Das Grinsen verwandelte sich in ein albernes Lächeln. »Im Gegenteil,
Gar.
Als Abgesandter des Königs bin ich überall willkommen. Seine Majestät schickt mich mit einer Botschaft: Gebt die Wetterkugel heraus, ebenso wie alle Bücher und Papiere, die unklugerweise aus den Gemächern des toten Durm entfernt wurden.« Mit einer schwungvollen Gebärde förderte er einen versiegelten Brief zutage und hielt ihn Gar hin. Gar, der gezwungen war, wie ein Bittsteller zurückzutreten, hob die Hand, als er Darrans empörtes Zischen hörte, und nahm das Schreiben kommentarlos entgegen. Er öffnete es und runzelte die Stirn. »Dies hier kommt von Conroyd?« »Vom König, ja. Und achtet darauf, dass Ihr ihn als solchen ansprecht und ihm all den Respekt zollt, der ihm zukommt.«
    Ohne auf den hämischen, dreisten Tonfall der kleinen Schnecke zu achten, blickte er weiter mit zusammengezogenen Brauen auf das Schreiben. Es war mit
Conroyd I.
unterzeichnet.
Um Euch selbst zu zitieren: »Wenn ich nicht gehorche, werden andere leiden. « Befolgt die Anweisungen meines Abgesandten ohne jeden Aufschub.
Es war Conroyds Handschrift, daran bestand kein Zweifel. Und doch… und doch…
    »Nun?«, fragte Willer, der vor lauter Arroganz und Stolz noch fetter wirkte als sonst. »Muss ich Seiner Majestät berichten, dass Ihr mich habt warten lassen? Holt sofort die Wetterkugel!«
    »Ignoriert ihn, Darran«, sagte Gar, als sein Sekretär an einer atemlosen Verwünschung schier erstickte. »Er ist ein Straßenköter, der jault, wenn er den schützenden Schatten seines Herrn verlässt.«
    »Eure Hoheit«, sagte Darran und gab nach, obwohl ihm sein Zorn noch immer deutlich anzumerken war.
    Die Wetterkugel war hier, sicher versteckt in seinem Schlafgemach. Er hatte die Absicht gehabt, sie in Durms Quartier zurückzubringen, dann aber seine Meinung geändert, für den Fall, dass die Übertragung der Wettermagie auf Asher gescheitert wäre oder an Wirkung verloren hätte und sie sie noch einmal würden vollziehen müssen. Für den Fall, dass er Heilung fand und seine Rolle als Wettermacher wiederaufnehmen konnte.
    Der eine Gedanke war überflüssig, der andere hoffnungslos. Er holte Barls Geschenk aus dem Versteck am Boden seines Bettkastens und hielt es Willer hin. »Durms Bücher und Papiere befinden sich nicht in einer Kiste, sondern liegen überall verstreut. Ich werde einige Zeit brauchen, um sie für… den König… zusammenzutragen.«
    Willer nahm die Schatulle mit der Wetterkugel zaghaft entgegen, als sei sie lebendig und könne ihn beißen. »Eine Stunde. Dienstboten des Hauses Jarralt werden kommen, um sie abzuholen. Nehmt meinen Rat an – lasst sie nicht warten.«
    Gar lächelte dünn. »Und wenn Ihr König Conroyd die Wetterkugel gebt, Willer, gebt ihm dazu auch diese Nachricht: Er würde gut daran tun, noch einmal zu überdenken, ob er Asher in einem Käfig halten soll. Ein solcher Mangel an Güte wirft ein Licht auf seine Herrschaft, das manche Menschen beunruhigend finden könnten.«
    »Ihr seid der Einzige, der so denkt«, erwiderte Willer. »Hat Darran es Euch nicht erzählt? Die Menschen stehen in Zehnerreihen auf dem Marktplatz, um einen Blick auf den Verräter aus Restharven zu werfen und

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