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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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anzufangen weißt, und pack die restlichen Dinge in diesen Korb. Es ist eine lange Reise zurück in die Stadt, und wir werden keine Zeit haben, um unterwegs Halt zu machen.«
    Nach diesen Worten stolzierte Veira aus der Küche. Leise fluchend warf Dathne Kekse und Früchtebrötchen aus ihrer Dose auf ein sauberes Tuch und dann in den Korb. Anschließend nahm sie die hartgekochten Eier aus dem Topf auf dem Herd und warf sie hinterher. Da ihr heiß bewusst war, dass man sie beobachtete, schaute sie auf und begegnete Matts verständnisvollem Blick.
    »Veira hat Recht«, sagte er; er stand immer noch in der Tür und ließ die kalte Luft herein. »Sie ist die Hüterin des Zirkels. Wir müssen uns von ihr leiten lassen, ganz gleich, wie hart das ist.«
    »Veira ist ein tyrannischer alter Besen, und versuch nicht, mir etwas anderes zu erzählen!«
    Um seine Lippen zuckte ein winziges Lächeln. »Tatsächlich erinnert sie mich an dich.«
    »Habe ich dich nach deiner Meinung gefragt?«
    Er seufzte. »Nein. Also werde ich sie dir auch nicht geben. Und da der Wagen fertig beladen ist, gehe ich jetzt Bessie anschirren.«
    »Schön«, murmelte sie mit zusammengebissenen Zähnen, während die Tür hinter ihm zufiel. »Ich hoffe, sie steht auf all deinen Zehen und bricht sie.« »Kein sehr freundlicher Wunsch, Kind«, tadelte Veira sie aus der offenen Tür. Sie hatte einen wattierten, dunkelblauen Mantel überm Arm. »Du bist diesem jungen Mann gegenüber viel zu rücksichtslos.«
    Dathne spürte, wie ihr Gesicht warm wurde. »Er hat breite Schultern«, verteidigte sie sich. »Er kann ein paar harte Worte von mir aushalten.« »Es geht nicht darum, ob er es kann«, versetzte Veira. »Es geht darum, ob er es sollte, und wir beide kennen die Antwort auf diese Frage.«
    Dathne ließ den Korb stehen und warf sich auf den nächstbesten Küchenstuhl, von wo aus sie beobachtete, wie Veira den Mantel niederlegte und nach der eingewickelten Giftflasche griff. Der Gesichtsausdruck der alten Frau war unerträglich traurig.
    Plötzlich war aller Ärger erloschen. »Veira… nimm das nicht mit. Rette Asher ohne das Gift.«
    »Das können wir nicht«, sagte Veira, ohne sich umzudrehen. »Genauso muss es sein. Ein Leben… für ein anderes.«
    »Warum? Es ist
Mord!«
    Drei von Veiras Haarnadeln lösten sich. Sie legte das Gift beiseite und steckte die Nadeln wieder fest. »Es ist ein Opfer. Das ist ein Unterschied.«
    »Es würde Asher nicht gefallen, was du vorhast, Veira. Er würde so nicht gerettet werden wollen. Ich kenne ihn, und er würde es nicht wollen!«
    Veira drehte sich um, und auf ihrem freundlichen, runzeligen Gesicht stand jetzt harte Entschlossenheit. »Es kümmert mich nicht, was er will, Kind. Oder was du willst. Hier geht es um die Prophezeiung, nicht um persönliche Wünsche. Du magst das vergessen haben, aber andere haben es nicht vergessen.« Der Tadel kam unerwartet; einen Moment lang konnte sie kaum atmen, geschweige denn sprechen. »Das ist ungerecht.«
    Ein geringschätziges Schnauben. »Das Leben ist ungerecht, Kind.« Was bedauerlicherweise der Wahrheit entsprach. Sie griff ihren ursprünglichen Einwand wieder auf. »Als Jervales Erbin sollte ich Euch begleiten. Bitte, Veira, zwing mich nicht zurückzubleiben!«
    Veira schüttelte den Kopf. »Du wirst hierbleiben, und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    Ein weiterer Einwand war so, als befehle man einem Baum, nicht zu wachsen, oder der Sonne, verkehrt herum über den Himmel zu wandern: sinnlos. Doch das hinderte sie nicht daran, es zu versuchen. »Aber Veira, ich
muss
dort sein. Asher wird dir oder Matt vielleicht nicht vertrauen. Mir wird er vertrauen.« Veira trat mit einem scharfen Seufzer einen Schritt näher. »Kind, Kind, deine Gefühle benebeln deinen Verstand. Welche kluge Haus frau legt all ihre Eier in einen einzigen Korb? Sollte dieser Rettungsversuch scheitern, sollten wir entdeckt oder die Prophezeiung durch die Dunkelheit, die unsere Niederlage will, durchkreuzt werden, musst du die Trümmer des Zirkels zusammenflicken. Dann musst du sowohl die Erbin als auch die Hüterin sein. In meinem Schlafzimmer, auf meiner Ankleidekommode, habe ich dir Anwei– sungen hinterlassen. Sollte es zum Schlimmsten kommen, befolge sie aufs Wort. Tu, was du kannst, um so viele wie möglich zu retten. Dich selbst zu retten. Dein Kind zur Welt zu bringen. Denn auch das Kind ist ein Teil der Pläne der Prophezeiung und hat zweifellos ein großes Schicksal, dessen Ziel wir noch

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