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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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mit einem Blick verbrennen, wenn es das ist, was du willst. Ist es das?«
    »Ich will in Ruhe gelassen werden!«
    Matt seufzte. »Um was zu tun? Wohin zu gehen? Du kannst nirgendwo hingehen, Asher. Ob zum Guten oder zum Schlechten, dieses Königreich ist alles, was wir haben. Und wenn du nicht tust, wozu du geboren wurdest, werden wir nicht einmal mehr das haben.«
    Asher hob mutlos eine Hand. »Ich werde dir sagen, was ich
nicht
will, Matt!
Ich will dies hier nicht!«
    Ein dünner Strom von Feuer ergoss sich aus seinen Fingern, züngelte gen Himmel und versengte das wohlduftende Blätterwerk der Honigkiefer. Vögel stoben kreischend und in Panik hoch. Keuchend und ohne zu wissen, woher er es wusste, einzig von dem Wissen erfüllt, dass er es tun konnte, zog Asher die Macht zurück in sich hinein. Dann ließ er langsam den Arm sinken und trat zur Seite, um sich an den schiefen Stamm der Honigkiefer zu lehnen. Sein Herz hämmerte, und sein Blut brannte. Er spreizte die Finger und betrachtete seine Hand. Seine zitternde
Magierhand.
    Ich war einmal ein Fischer.
    Matt starrte ihn mit großen Augen an, zuckte jedoch mit keiner Wimper. Asher zog die Brauen zusammen. »Also, was ist mit deinem Hals passiert?« Zum ersten Mal blickte Matt unbehaglich drein. »In dem Chaos nach deiner Rettung hat man mich verhaftet. Ich… habe versucht, mich zu erhängen.« »Dich zu
erhängen?«
    Matt zuckte mit den Schultern. »Jarralt wollte kommen, um mich zu befragen. Ich hatte Angst, dass ich reden würde. Dass ich ihm alles erzählen würde. Dass ich dich in Gefahr bringen würde.«
    »Jarralt!«
Ashers Finger ballten sich zu Fäusten. »Ich will diesen Bastard töten, Matt, mit meinen eigenen bloßen Händen. Ich will seine Knochen zu
Zahnstochern
machen!«
    Matts Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. »Dann musst du dich hinten anstellen.«
    »Wie bist du ihm entkommen?«
    »Pellen Orrick hat mir geholfen.«
    Orrick.
Ein weiterer Name mit Dornen darin. »Dieser Bastard.«
    »Er weiß jetzt, dass er übertölpelt wurde«, erklärte Matt. »Ich verdanke ihm mein Leben, Asher. Verurteile ihn nicht zu hart. Er kannte nicht alle Tatsachen.«
Tatsachen.
»Also ist er jetzt auf eurer Seite?«
    »Auf unserer Seite. Ja.«
    Er verzog das Gesicht. »Wer sagt, dass es so etwas gibt wie ›unsere Seite‹, Matt? Wer sagt, dass ich mich euch anschließen werde? Nur weil ihr mir das Leben gerettet habt, bedeutet das nicht, dass ich zu euch gehören werde!« Matt fuhr sich mit einer schmutzigen Hand über das unrasierte Gesicht und zuckte zusammen, als die Schwielen über verbrannte, blasige Haut kratzten. »Hör mal, Asher, ich wünschte, du hättest Zeit, um darüber nachzudenken«, sagte er ungeduldig. »Ich wünschte, wir alle hätten Zeit für eine Menge Dinge. Aber wir haben keine. Du kannst es hier nicht sehen, dafür sind wir zu tief in den Schwarzen Wäldern, aber du kannst es von der Straße aus sehen, die hierherführt, und von vielen anderen Orten im Königreich.«
    »Was sehen?«, fragte er rau. »Wovon redest du jetzt schon wieder?« Matt schaute auf, als könnte sein Blick die Decke des Waldes durchdringen. »Die Mauer«, antwortete er. In seiner Stimme lag ein schwaches Beben, und sein Gesichtsausdruck war trostlos. »Asher, die Mauer fällt. Die Letzten Tage sind angebrochen. Und ohne deine Hilfe – ohne den Unschuldigen Magier – hat kein Mann, keine Frau und kein Kind in diesem Königreich die Chance zu überleben.« Asher starrte ihn sprachlos an. »Was soll ich dazu sagen? Was willst du von mir hören?«
    Bekümmert breitete Matt die Hände aus. »Ehrlich? Ich will von dir hören, dass du es tun wirst.«
»Was
tun?«
    »Dein Schicksal annehmen. Die Prophezeiung erfüllen. Uns retten.« »Wie? Wie soll ich euch retten? Verrät deine kostbare, verdammte Prophezeiung mir,
wie
ich das anstellen soll?«
    Jetzt wirkte Matt unbehaglich. »Nein. Nicht direkt.«
    Nein, natürlich tat sie das, verdammt noch mal, nicht. Das wäre auch zu einfach gewesen, nicht wahr? »Was sagt sie dann?«, fragte er und kämpfte gegen seine Ungeduld an. Die alte Veira hatte in der vergangenen Nacht versucht, es ihm zu erklären, aber er hatte sich geweigert zuzuhören. Jetzt jedoch glaubte er, dass er gut beraten wäre, es zu tun. »Oder ist das verdammte Ding so vage, dass du dich nicht einmal daran erinnern kannst?«
    Matt stieß hart den Atem aus, und sein Blick trübte sich. »›In den Letzten Tagen wird der Unschuldige Magier kommen,

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