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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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fluchte leise. »Geh zurück und richte ihm aus, dass ich nicht kann, Toby. Sag ihm…« Ein weiterer Fluch, dann ein Seufzen. »Sag ihm, dass ich gleich dort sein werde.«
    »Herr!«, stieß der erschrockene Botenjunge mit schriller Stimme hervor und suchte das Weite.
    Mit einiger Mühe gelang es Willer, eine besorgte Miene aufzusetzen. »Ich werde Fräulein Dathne Bescheid geben, dass Ihr weggerufen wurdet, Herr, ja? Wenn sie zurückkommt? Und Darran? Sie werden Eure Termine verschieben müssen.« »Sie verschieben?«, knurrte Asher und hievte sich hoch. »Meinetwegen können sie…« Er konnte sich gerade noch bezähmen. Statt weiterzusprechen, warf er Willer einen Blick voll tiefen Abscheus zu und ging zur Tür. »Ja. Tut das.« Willer wartete, bis seine Schritte auf der Treppe verklungen waren, dann brach er in lautloses, aufgeregtes Gelächter aus. Einen königlichen Befehl zu verweigern! Fand Ashers Arroganz denn nie ein Ende? Wie perfekt für seine Zwecke. Und noch dazu vor einem Zeugen! Die Zungen der Botenjungen bewegten sich schneller als ihre knochigen, kleinen Knie, wenn sie rannten. Diese Geschichte würde bis Sonnenuntergang überall im Turm und im Palast die Runde gemacht haben.
    Lord Jarralt würde begeistert sein…
    Heftig vor sich hin fluchend, riss Asher sich seine feine Kleidung vom Leib und schlüpfte in seine Reitmontur, seine Stiefel und sein zweitbestes Hemd. Gar erwartete ihn im Stallhof! Als hätte er Zeit für einen Ausritt! Als fühlte er sich gesund genug, während jeder Zoll seines Körpers noch immer Zeter und Mordio schrie, nachdem er… nachdem er…
    Er konnte sich kaum dazu bringen, es auch nur zu denken. Als er eine knappe Stunde vor Sonnenaufgang kalt und mit steifen Gliedern auf dem Boden der Wetterkammer erwacht war, das Gesicht verkrustet von getrocknetem Blut und sein schönes Hemd ruiniert, hatte er geflennt wie ein Kleinkind, wie ein Mädchen, so ungeheuerlich waren seine Angst und seine Verwirrung gewesen. Und jetzt wollte Gar darüber reden.
    Nun, er wollte es nicht. Was gab es da zu bereden? Niemand durfte je erfahren, was in der vergangenen Nacht geschehen war. Sie durften niemals darüber sprechen, nicht einmal, wenn sie allein waren. Und das würde er Gar auch sagen, während sie ihren verflixten Ausritt machten.
    Und damit würde die Angelegenheit beendet sein.
    Die Pferde waren gesattelt und standen im Stallhof bereit. Matt hielt sie am Zügel und plauderte mit Gar. Als er Asher sah, zuckten seine Augenbrauen in die Höhe, und er schürzte die Lippen zu einem lautlosen Pfiff. »Ich habe schon ertränkte Katzen gesehen, die einen gesünderen Eindruck gemacht haben. Was ist los?«
    Gar kam ihm mit einer glattzüngigen Antwort zuvor. »Asher erweist sich als mein fleißigster und ergebenster Untertan.«
    »Das ist unser Asher«, stimmte Matt ihm zu und überreichte dem König Ballodairs Zügel. »Über die Maßen pflichtbewusst. Jetzt wünsche ich Euch einen schönen Ausritt, Eure Majestät, und passt auf Euch auf, denn er ist heute Morgen ein wenig ungestüm.«
    Wie um Matts Worte zu bestätigen, scharrte Ballodair mit den Füßen und trat aus, als Gar sich in den Sattel schwang, dann lief er steifbeinig über den Stallhof. Während Gar keuchend versuchte, ihn unter Kontrolle zu bringen, drehte Matt sich zu Asher um.
    »Du siehst wirklich furchtbar aus«, sagte er und griff nach dem freien Steigbügel, damit Asher leichter aufsitzen konnte.
    Der zog sich auf seinen geduldigen Cygnet und nickte Matt dankend zu, während dieser seinen Stiefel in den Steigbügel schob. »Zu viele Termine, zu wenig frische Luft.«
    »Bist du so weit?«, rief Gar, der Ballodair für einen Moment in seine Schranken gewiesen hatte.
    Matt trat stirnrunzelnd zurück. »Komm zu mir, wenn du mit dem Ausritt fertig bist. Wir müssen reden.«
    »Ich hab heutzutage keine Zeit zum Reden, es sei denn, mit verflixten Gildemeistern und dergleichen«, erwiderte Asher und stieß Cygnet mit den Fersen sanft an. Dann zwang er sich zu einem Lächeln, weil Matt ziemlich niedergeschlagen aussah. »Aber trotzdem danke.«
    Und mit diesen Worten folgte er Gar aus dem Hof.
    Sie kanterten meilenweit Seite an Seite auf öden Straßen durch schwarze Wälder und sprachen kein Wort, bis sie die Abzweigung nach Raukopfmoor erreichten. Gar gab Ballodair die Sporen und drängte den Hengst, immer schneller und schneller zu laufen. Unter klarem, blauem Himmel ritten sie durch den kalten Wind, der ihnen die Röte in die

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