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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Ihr, Gesetz hin, Gesetz her, Timon Spakes Tod nicht wolltet, und ich wollte ihn. Weil Euch das wütend gemacht hat. Weil Ihr zwar ein Prinz seid und der überaus wichtige Tribun für olkische Angelegenheiten und weil Ihr da oben auf diesem Podest neben den mächtigsten Männern in diesem ganzen verdammten Königreich gesessen habt - und trotzdem wart Ihr genauso mit Ketten gefesselt und machtlos wie dieser törichte Timon Spake. Und es hat Euch nicht im Mindesten gefallen, wie sich das anfühlte. Also habt Ihr Euch umgedreht und auch
mich
in Ketten gelegt. Um zu beweisen, dass Ihr doch über Macht verfügt. Um zu beweisen, dass Ihr doch nicht hilflos seid.
Das
ist das Warum.«
    Sehr langsam drehte Gar sich zu ihm um. »Du
Bastard!«
    »Jawohl.« Asher zog eine Augenbraue hoch. »Aber das bedeutet nicht, dass ich mich irre.«
    Gars Augen glänzten. »Du irrst dich, wenn ich sage, dass du dich irrst.«
    »Oh, jetzt geht es los.« Asher machte ein unterwürfiges Gesicht. »Meine Güte, Eure Hoheit, ist
das
aber eine hübsche Krone. Ein Geschenk von Eurem Pa, nicht wahr?«
    Mit einem wortlosen Wutschrei packte Gar einen Stein und schleuderte ihn ins Tal. Der plötzliche Zorn verlieh ihm Kraft, sodass der Stein durch die Wipfel der fernen Bäume schoss und ein Schwärm Vögel kreischend in den verblassenden Himmel aufstob.
    »Es ist Barl, die sich irrt! Es ist ein
dummes
Gesetz!«, rief er. »Olken können genauso wenig Magie wirken, wie ich es kann! Sie
du
kannst unmöglich das Gewebe des Königreiches beschädigen oder Barls Mauer. Es ist ein dummes, sinnloses Gesetz! Und heute ist wegen dieses Gesetzes ein Mann
gestorben«
Hinter ihnen klirrten die Gebisse der Pferde, während sie die Köpfe zum Protest gegen den Lärm hochwarfen. Asher blickte über die Schulter, um sich davon zu überzeugen, dass sie noch immer sicher festgebunden waren. Es war ein langer Fußmarsch zurück zum Türm, und er hatte schon genug Blasen an den Füßen. Dann sah er Gar an. Riskierte ein freundlich spöttisches Lächeln. »Wahrscheinlich werdet Ihr gut beraten sein, dergleichen nicht zu sagen, wenn Euch jemand hören kann.«
    Gar starrte ihn schwer atmend an. Nahm den Spott an und brachte ein verzerrtes Lächeln zuwege. »Ja. Hm. Du bist jemand.«
    »Ja, aber ich bin anders.«
    »Das bist du gewiss.« Er blickte sehnsüchtig auf seine leere Branntweinflasche, dann fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht. »Er war so tapfer.«
    »Ich weiß«, sagte Asher. »Und was soll das heißen?«
    »Was es heißen soll? Es soll heißen, dass wir jetzt niemals wissen werden, was er diesem Königreich hätte schenken können. All seine unerfüllten Versprechen werden jetzt an die Würmer verfüttert!«
    »Ich weiß, was er diesem Königreich geschenkt hat«, meinte Asher rau. »Angst und Ungewissheit und Mob auf der Straße. Er war ein Verräter. Er hat Euch verraten, Euren Pa
und
sein eigenes Volk. Euer Volk und meines mögen so verschieden sein wie Tag und Nacht, Gar, aber eines haben wir gemeinsam. Lur. Wir wollen seine Sicherheit. Wir wollen, dass die Mauer stark und strahlend stehen bleibt. Wo es um all diese Dinge geht, gibt es kein Du und kein Ich, da gibt es nur uns. Timon Spake? Er war der Feind. Und man weint nicht um Feinde. Man tötet sie.«
    Gar starrte in das Tal hinab. »Ja. Das tun wir.« Sein Gesicht zuckte.
»Ich
tue es. Nun, es ist schön zu wissen, dass es eine doranische Sache gibt, in der ich etwas tauge. Sieht so aus, als wäre ich doch kein vollkommener Krüppel. Obwohl es ein Glück ist, dass wir eine Axt benutzt haben. Ich hätte ihn nicht töten können, wenn Magie ein Teil der Prozedur gewesen wäre.« Er lachte bitter. »Hah! Warum ist mir das nicht eher eingefallen?
Verdammt!
Ich hätte zu dem König gehen und sagen können: ›Wisst Ihr, Herr, da wir Doranen uns anmaßen, das Recht über Leben und Tod über unsere geringeren olkischen Brüder innezuhaben, warum machen wir dann nicht gleich ganze Sache und zeigen ihnen, wie überlegen wir ihnen
wirklich
sind? Warum töten wir Timon Spake nicht mit
Magie?
Da würden diese verflixten, minderwertigen, nichtmagischen Eingeborenen hübsch aufmerken und hellhörig, nicht wahr? Conroyd würde das
lieben.
Er wäre mein neuer bester Freund. Oh, und da ich ja nichts anderes bin als ein nutzloser Krüppel, etwas, das man vielleicht als einen wandelnden, der Sprache mächtigen Geburtsfehler bezeichnen könnte, werde ich die Details der ganzen Verhandlung und Hinrichtung mit Magie

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