Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
Vom Netzwerk:
energischer, selbstbewusster Unterton mitschwang, erklang. »Eure Hoheit?«
    Asher drehte sich um. Eine Frau. Mittelgroß. Vielleicht ein oder zwei Jahre älter als er. Dünn. Mit scharfen Gesichtszügen und scharfen Augen und einer unterdrückten Leidenschaftlichkeit, mit der zu leben gewiss sehr anstrengend sein musste. Sie trug weder Schminke noch Juwelen und schien auch ansonsten nicht viel übrig zu haben für weiblichen Schnickschnack. Über einer knochigen Schulter trug sie ein zur Hälfte mit Päckchen gefülltes Netz. Sie sah ihn mit einem Anflug von hinter guten Manieren verborgenem Desinteresse an, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Prinzen.
    Er lächelte wieder. »Dathne.«
    Sie machte einen Knicks vor ihm, der Asher an eine Vogelscheuche erinnerte, nur Knie und Ellbogen. »Verzeiht mir die Einmischung, aber ich habe gesehen, was vorgefallen ist. Ich darf doch davon ausgehen, dass Eure Hoheit unverletzt sind?«
    »Abgesehen von einigen blauen Flecken auf meiner Kehrseite -und meinem Stolz«, sagte der Prinz und rieb sich die Hüfte. »Ich sollte mehr Verstand haben, als einfach so aus dem Satteln zu purzeln.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Unfälle geschehen eben. Eure Hoheit, wenn ich so unverschämt sein darf… Matt hat erst gestern Abend gesagt, dass er in den Ställen gut noch ein Paar Hände gebrauchen könnte, nachdem der junge Tolliver auf den Bauernhof seiner Familie zurückgekehrt ist.«
    »Das hat er gesagt, ja?« Der Prinz drehte sich zu Asher um. »Nun?« Asher starrte ihn an. »Nun was, Eure Hoheit?«
    »Mein Stallmeister ist ein guter Mann. Streng, aber gerecht. Alle Burschen mögen ihn.« Als Asher nicht antwortete, fügte der Prinz ungeduldig hinzu: »Ich biete dir eine Arbeit an.«
    »Ich wollte mich auf dem Viehmarkt umhören.«
    »Nun«, erwiderte der Prinz grinsend, »dann habe ich dir ein wenig Schuhleder erspart, nicht wahr? Also. Hast du Interesse?«
    Vorsichtig. Nur Narren springen Hals über Kopf in unbekanntes Gewässer. »Und was ist, wenn ich Interesse hätte?«
    »Dann bist du eingestellt.« Der Prinz nickte der Frau hochzufrieden zu. »Ein glücklicher Zufall, Dathne.«
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Ja, Eure Hoheit. Wollt Ihr, dass ich ihn zu Matt bringe? Ich denke, Ihr seid auf dem Weg irgendwohin.«
    »Auf dem Weg und schrecklich spät dran«, sagte der Prinz. »Also ja. Du könntest ihn zum Turm hinaufbringen. Danke, Dathne.« Er griff nach seinen Zügeln, schob einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich mit behender Anmut in den Sattel. »Sag Matt, er soll Asher ein Quartier geben und nach Nix schicken, damit der sich diese Wunde ansieht. Du kannst deine Pflichten dann morgen früh aufnehmen, Asher. In Ordnung?«
    Verblüfft über die schroffe Entschiedenheit, mit der die Dinge geregelt wurden, nickte Asher. »Jawohl. Eure Hoheit.«
    »Gewiss, Eure Hoheit«, sagte die knochige Frau.
    »Und nachdem du den Turm verlassen hast, Dathne, könntest du zum Palast gehen und feststellen, ob die Königin abkömmlich ist, um mit dir zu sprechen. Ich glaube, sie ist auf der Suche nach einem bestimmten Buch.«
    Ein weiterer Knicks. »Es wäre mir ein Vergnügen, Eure Hoheit.«
    »Wunderbar«, sagte der Prinz und trieb sein Pferd an.
    Asher starrte ihm mit offenem Mund nach. »Einen Augenblick! Ihr könnt mir nicht einfach eine Arbeit geben und dann davonreiten, ohne auch nur…« »Und ob ich das kann!«, rief der Prinz über seine Schulter. »Das ist einer der wenigen Vorteile einer königlichen Abstammung.«
    »Einen
Augenblick!«,
stieß Asher hervor und eilte hinter ihm her, ohne auf Grimwold und eine Handvoll gaffender Passanten in der Nähe zu achten. »Ihr habt nicht gesagt, wie viel Ihr mir bezahlen werdet?«
    Der Prinz wendete sein Pferd. »Zwanzig Trin die Woche, dazu angemessene Arbeitskleidung, ein Bett und die Mahlzeiten.«
    Asher stockte der Atem. Zwanzig Trin?
Zwanzig Trin?
Pa hatte ihm stets nur sieben gezahlt und auch die nicht immer, weil ihm sein Bruder Zeth dauernd in den Ohren gelegen hatte, dass er der Jüngste sei und keine eigene Familie durchzufüttern habe. Er holte tief Luft. »Dreißig!«
    Der Prinz lachte.
»Dreißig?«
    »Ich habe Euren kostbaren Ballodair gerettet, nicht wahr? Eure Hoheit?« Ein weiteres Lachen. »Und ich begreife langsam, dass deine tollkühne Tat mich teuer zu stehen kommen wird. Fünfundzwanzig, und keinen Kuick mehr. Richte es Matt aus. Gibt es sonst noch etwas? Sag nein.«
    »Nein«,

Weitere Kostenlose Bücher