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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Gar setzte sich wieder ans Bett und brachte es fertig, seine Stirn zu glätten. »Natürlich, Vater.«
    »Ich würde dich nicht zu etwas zwingen, das dir nicht gefällt«, sagte Borne und legte Gar eine Hand aufs Knie. »Wenn die Vorstellung, mich in Westjammer zu vertreten, dir so sehr gegen den Strich geht, brauchst du es nur zu sagen, und…« »Das ist es nicht.« Gars Stimme klang unsicher. »Es beschämt mich zu denken, dass ich einen solchen Eindruck bei Euch geweckt habe. Wann breche ich auf?« »Du bist dir sicher?«
    Gar nickte. »Ich bin mir sicher. Und fühle mich ebenso beschämt wie geehrt.«
    »Gut. Ich bin froh darüber.« In Bornes müden Augen blitzte Erregung auf. »Du wirst nächste Woche aufbrechen. Ich schlage vor, du triffst dich in dieser Angelegenheit noch einmal mit Darran und lässt dich von ihm leiten. Er weiß bis in die letzte Einzelheit, was das Fest erforderlich macht. Tatsächlich hielte ich es für das Beste, wenn du ihn nach Westjammer mitnehmen würdest.«
    Gar schnitt eine Grimasse? »Muss ich?«
    »Oh, ich bitte dich«, sagte Borne. »So übel ist er doch gar nicht.«
    »Natürlich ist er das nicht«, pflichtete Gar ihm mit einem schwachen Lächeln bei. »Schließlich hast du ihn so sehr geliebt, dass du ihn mir am Morgen meiner Volljährigkeit zum Geschenk gemacht hast.«
    »Er versteht sich auf sein Geschäft, mein Junge, und war genau das, was du brauchtest, um auf eigenen Füßen zu stehen. Gib es zu. Deine Verwaltung läuft wie ein Uhrwerk, nicht wahr? Du versäumst niemals einen Termin oder stellst fest, dass du unvorbereitet in eine Zusammenkunft gehst oder nicht weißt, was du sagen sollst, wenn wichtige Männer zu Besuch kommen?«
    Gar seufzte. »Ich weiß. Ich weiß. Aber er macht einen solchen Wirbel. Und er drückt sich ständig in meiner Nähe herum. Und er weigert sich, irgendetwas anzuziehen, das nicht schwarz ist.«
    »Und er wird dir alles über das Fest der Meeresernte sagen, was du wissen musst«, fügte Borne hinzu, »und über die Rolle, die du dabei spielen wirst. Einschließlich all der Worte der Erntehymne.«
    »Kann Asher das nicht übernehmen? Er ist schließlich sein Leben lang Fischer gewesen. Wer wäre da besser geeignet, mir beizubringen, was ich wissen muss?«
    Bornes Blick flackerte in die dunkle Ecke, dann wandte er sich wieder seinem Sohn zu. »Ich habe keinen Zweifel daran, dass Asher dir während deiner Reise und der Zeit in Westjammer unschätzbare Dienste leisten wird. In der Tat zähle ich darauf, dass er dein starker rechter Arm sein wird, so wie gewöhnlich. Aber Darran kennt das Protokoll und die Prozeduren aus unserer Perspektive, Gar. Glaub mir, du wirst ihn brauchen.«
    Gar seufzte. »Oh, na schön. Ich nehme ihn mit.« Dann fügte er unsicher hinzu: »Antwortet mir. Seid Ihr Euch wirklich sicher? Wenn ich Euch Grund gäbe, Euer Angebot zu bedauern, Herr, wäre ich…«
    Borne hob die Hand.
»Niemals«,
sagte er mit belegter Stimme. »Nichts, was du tust, könnte mir jemals Anlass zum Bedauern sein, Gar. Du bist mein Sohn, und ich liebe dich.«
    Gar nickte. Nahm die Hand seines Vaters und schloss seine Finger. »Ich werde Euch nicht im Stich lassen, Vater. Ich schwöre es.«
    »Ich weiß.« Der König räusperte sich und setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Jetzt lauf und statte deiner Mutter einen Besuch ab, während ich noch ein Wort mit deinem Berater spreche. Sie vermisst dich.«
    »Ja, Vater«, sagte Gar und zog sich aus dem Gemach zurück, wobei er Asher im Vorbeigehen einen durchdringenden Blick zuwarf.
Ermüde ihn nicht. Sei höflich.
    Asher verdrehte die Augen und trat aus der Dunkelheit, um sich zum König zu setzen.
    Borne deutete auf den Sessel am Bett und lud Asher ein, Platz zu nehmen. »Die Königin erzählt mir, dass Ihr ihr an dem Tag, an dem ich krank wurde, eine große Hilfe wart. Ich wollte Euch dafür danken.«
    Asher, der auf der Kante des bequemen Sessels hockte, zuckte mit den Schultern. Höflich. »Ich habe nicht viel getan, Eure Majestät.«
    »Ich denke, die Königin würde da widersprechen. Sie sagt, Ihr…« Borne brach ab und kniff vor Schmerz die Augen zusammen.
    Asher beugte sich erschrocken vor. Plötzlich stand dem König Schweiß auf der Stirn, und sein bleiches Gesicht hatte einen kränklichen, gelblichen Grünton angenommen. »Majestät!«
    Borne deutete schwach auf den Kristallkrug mit Wasser auf seinem Nachttisch. Asher schenkte ihm ein Glas ein, legte dem König einen Arm um die Schultern und

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