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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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sich entschuldigen müssen, und eine Entschuldigung bei Darran verursachte ihm Magengrimmen. »Es wird alles gut gehen, natürlich. Ich habe alles geplant, Matt. Hatte es schon seit Jahren geplant, nicht erst, als ich hierhergekommen bin.«
    Matt machte einen Schritt in seine Richtung. »Ja, aber du bist lange fortgewesen, Asher. Die Dinge ändern sich.«
    Er lachte. »Aber nicht so sehr, nein.«
    »Ich weiß. Ich weiß. Aber sie ändern sich. Wenn es so ist…« Der drängende Unterton in Matts Stimme machte ihn stutzig. Im Allgemeinen war Matt die Ruhe in Person. Ein solch drängender Tonfall war wichtigen Dingen vorbehalten, einem lahmenden Pferd, einer Stute, die Schwierigkeiten beim Fohlen hatte. Er hörte auf, sich millimeterweise auf das Tor zuzuarbeiten. »Was ist, Matt? Gibt es da irgendetwas, das du mir verheimlichst? Weißt du etwas, das ich nicht weiß und wissen sollte?«
    »Nein.« Matts Miene hellte sich auf, bis nur noch sanfte Besorgnis darin stand. »Natürlich nicht. Was könnte ich schon wissen? Ich habe nur versucht, ein guter Freund zu sein.«
    Verdammt, er hasste Abschiede. Er musste einen Moment warten, bevor er seiner Stimme wieder trauen konnte. »Du bist immer ein guter Freund gewesen, Matt. Immer, vom ersten Tag an, den ich hier zugebracht habe. Das werde ich wohl kaum vergessen.«
    Matt lächelte melancholisch. »Das will ich auch nicht hoffen.« Es war spät. Er musste gehen. »Ich werde dich morgen früh sehen, ja? Und denk dran, Cygnet muss bis sieben gesattelt sein.« »Er wird fertig sein.«
    Danach gab es nichts mehr zu sagen. Er schlüpfte durch das Tor des Stallhofs und lief auf den Turm zu.
    »Ah. Asher«, sagte Darran mit giftiger Höflichkeit. »Ich fürchte, Ihr habt den größten Teil der Erörterung versäumt.«
    »Tut mir leid«, murmelte Asher, als er in Darrans Schreibstube trat. »Ich bin aufgehalten worden.«
    »In der Tat.« Darran blickte über seine knochige Nase auf ihn hinab. »Nun, ich bin nicht geneigt, Zeit zu vergeuden, indem ich alles wiederhole, was wir bereits besprochen haben. Ich werde Euch Eure Anweisungen geben, sobald wir fertig sind.«
    Willer kicherte. Er saß neben der Haushälterin des Turms, Frau Hemshaw, die ihrerseits auf dem Stuhl neben Trundal, dem Vorratsmeister des Palastes, hockte. »In Ordnung«, erwiderte Asher mit unterdrückter Wut und lehnte sich an die Wand.
    Nachdem Darran sich von Trundal hatte bestätigen lassen, dass alle für die lange Reise notwendigen Dinge bereitstanden, um in die Wagen verladen zu werden, wandte er sich der Haushälterin zu. »Frau Hemshaw, habt Ihr noch etwas hinzuzufügen?«
    Sie plusterte sich auf wie eine brütende Henne. »Nein, Darran, bis auf die Frage, was mit der Garderobe Seiner Hoheit zu geschehen hat, ist alles geregelt. Er hat sich noch immer nicht endgültig entschieden, welche Gewänder er mitzunehmen wünscht, damit ich sie einpacken kann.«
    Darrans Nasenflügel blähten sich. »Ich verstehe.«
    »Seht nicht mich an«, sagte Asher, der bereits restlos gelangweilt aus dem Fenster der Amtsstube schaute. »Ich bin nicht seine Amme.«
    »Wollen wir um der Einfachheit willen so tun, als wäret Ihr es?«, fragte Darran. »Nur dieses eine Mal?«
    Asher seufzte. »In Ordnung. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Dann bleibt nur noch die endgültige Ankündigung«, fuhr Darran fort. »Nach geziemender Erwägung und der angemessenen Beratung mit Seiner Hoheit habe ich beschlossen, Willer zu gestatten, uns auf dieser historischen Reise nach Westjammer zu begleiten. Er wird unser offizieller Chronist sein, beauftragt mit der gewichtigen Aufgabe, tägliche Aufzeichnungen zu machen und jeden Augenblick der triumphalen Prozession Seiner Hoheit festzuhalten.« Willer richtete sich ruckartig auf und kreischte wie ein Mädchen. »O Darran! Wirklich? O danke,
danke\«
    Jawohl, dachte Asher säuerlich, während Frau Hemshaw und Trundal der kleinen Meeresschlange pflichtschuldigst gratulierten.
    Ich bin Euch ja so dankbar, Darran. Und Gar. Barl stehe ihm bei. Mit Darran und nun auch Willer zur Gesellschaft sah es so aus, als würde dies die längste und ermüdendste Reise von Dorana nach Westjammer in der gesamten Geschichte Lurs werden.
    Am nächsten Morgen traf Gars Gefolge eine Stunde nach Sonnenaufgang die allerletzten Vorbereitungen zum Aufbruch. Vier große, geschlossene Wagen und eine Reisekutsche standen dicht an dicht in einer Reihe auf dem Vorplatz des Turms. Darran stolzierte an der Wagenkolonne entlang

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