Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
Vom Netzwerk:
sie
hatten
es getan. Es war geschehen, und nach allgemeinem Fischergesetz ließ es sich nicht ungeschehen machen. »Ja.«
    »Nein. Das ist nicht recht. Das Fischen ist ein gefährliches Leben, wie viele Male hast du mir das erzählt? Welches Unglück deinen Vater auch getroffen haben mag, Asher, es ist nicht deine Schuld. Mach dir keine Sorgen. Ich werde das in Ordnung bringen.«
    In der gewaltigen Kälte in ihm glomm eine kleine, warme Flamme auf. »Das könnt Ihr nicht. Es ist eine olkische Angelegenheit. Eine Angelegenheit der Fischer. Ihr werdet Euch keine Freunde machen, wenn Ihr in diesem Topf rührt. Lasst es gut sein.«
    »Obwohl sie dich halbtot geschlagen haben?«
    »So schlimm ist es nicht«, log Asher. »Ich schätze, ich habe schon Schlimmeres erlebt.«
    »Wirklich?«, fragte Gar höhnisch. »Wann?«
    Er seufzte, obwohl das Atmen schmerzte wie Feuer. »Lasst es gut sein, Gar.«
    »Wie könnte ich? Sie haben dich zu Brei geschlagen, dir dein Erbe verweigert, die Möglichkeit, dir deinen Lebensunterhalt so zu verdienen, wie du es willst, und dich aus deiner Heimat verbannt … Und das alles hat deine eigene verdammte
Familie
getan, Asher! Ich soll es gut sein lassen? Wie kann ich das tun?«
    »Weil ich Euch darum bitte.«
    Gar murmelte einige unverständliche Worte. Er klang wütend. »Es gefällt mir nicht.« »Das braucht es auch nicht.«
    Schweigen. »Nun…« Der Zweifel war Gar deutlich anzuhören. »Wenn du dir sicher bist.« »Verdammt sicher.«
    »In diesem Fall: Was wirst du jetzt tun?«
    Für immer und ewig zusammengekrümmt auf dem Boden liegen. Seinen traurigen Kadaver in die nächste Schänke schleppen und in einem Meer von Alkohol ertränken. Einen doranischen Magier suchen, der die Zeit zurückdrehte, um alles ungeschehen zu machen, was sich im vergangenen Jahr ereignet hatte. Sodass Jed kein sabbernder Idiot war und Pa noch lebte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er rau und schluckte Tränen herunter.
    Wieder Schweigen.
    »Ich muss wirklich im ersten Tageslicht aufbrechen«, sagte Gar schließlich. »Ihre Majestät wird mich brauchen.« »Jawohl.«
    »Ich werde Mishin mitnehmen. Oder Fitch.« »Ihr werdet mich mitnehmen.« »Asher, du kannst nicht…«
    Mit einem Ächzen und einem Stöhnen rollte er sich auf die Seite. Richtete sich mit zusammengebissenen Zähnen auf. »Ihr werdet mich mitnehmen«, sagte er noch einmal und mit all dem Nachdruck, den er aufbringen konnte. Er klang wie eine halb ertrunkene Katze, die kläglich miaute.
    Gar schüttelte den Kopf. »Du bist von Sinnen. Sieh dich doch an. Du
kannst
nicht den ganzen Weg zurück nach Dorana…«
    Trotz der Schmerzen streckte er die Hand aus und packte Gar an seinem Morgenmantel. Dann schüttelte er ihn so heftig, wie es ihm das Wenige an Kraft, das ihm verblieben war, gestattete.
»Ich muss!«,
stieß er hervor.
»Ich kann nicht hierbleiben!«
Gefährlich nahe daran, zusammenzubrechen und zu betteln, lockerte er den Griff und ließ die Hand fallen. »Ich kann nicht hierbleiben.«
    Gar zögerte. Endlich nickte er. »Also gut. Also gut, du kannst mitkommen. Vorausgesetzt, der Pother sagt, dass du gesund genug bist.«
    »Zum Kuckuck mit dem Pother. Mir geht es gut.«
    Gar seufzte und schüttelte den Kopf. »Natürlich geht es dir gut.« Dann fügte er zögernd hinzu: »Du brauchst anschließend nicht in der Stadt zu bleiben. Nicht wenn du es nicht willst. Ich habe dir mein Wort gegeben, dass du nach einem Jahr in meinen Diensten gehen darfst, und ich werde natürlich zu meinem Wort stehen. Es tut mir leid, dass ich in den letzten Tagen so wütend war. Es war ungerecht.« Er runzelte die Stirn. »Eines Prinzen unwürdig.«
    Wenn er sich an die Wand lehnte, würde sein Rücken in Flammen ausbrechen. Also richtete er sich auf einem Knie auf und bettete seinen schmerzenden Kopf darauf. »Nein, Ihr hattet Recht. Ich hätte etwas sagen sollen. Wie dem auch sei, es spielt jetzt keine Rolle mehr.« Er klang verbittert. Er konnte es nicht verhindern und scherte sich auch nicht viel darum. »Selbstverständlich kannst du gern bleiben«, bemerkte Gar mit plötzlicher Förmlichkeit. »Ich brauche nach wie vor einen Vizetribun. Wenn du bleiben würdest, würde mir das eine Menge Arbeit ersparen, weil ich dann keinen neuen Mann einarbeiten müsste.«
    Das Gesicht verborgen, lächelte Asher, ein ironisches Zucken der Lippen. Wenn er blieb? Was für eine Wahl hatte er jetzt noch? Wohin sollte er sonst gehen? Er konnte kein Fischer mehr sein. Die Arbeit

Weitere Kostenlose Bücher