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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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auf seine Stirn gedrückt. »Was machst du da? Er braucht Ruhe.«
    Sie blickte auf. In ihren Augen stand ein winziger Funke der Besorgnis. »Er hat Fieber, wusstest du das nicht?«
    Jetzt erinnerte er sich daran, dass Ashers Atmung sehr laut gewesen war. Gequält. Er sah, dass sein vormals so bleiches Gesicht jetzt gerötet war. Seine Lippen waren trocken, und er warf den Kopf unbehaglich auf dem Kissen der Pritsche hin und her. Bestürzt umklammerte er die Tür. »Es ging ihm gut, als er hierherkam. Er war erschöpft und hatte Schmerzen, aber nicht…«
    Ihr Blick versengte ihn förmlich. »Nun, jetzt geht es ihm nicht gut!« Nein, das tat es tatsächlich nicht.
    Matt legte eine Hand auf Ashers brennende Stirn. Hörte das Rasseln in seiner Brust. Presste kalte Finger auf den Puls an seinem Hals und spürte das Echo des hämmernden Herzens seines Freundes. »Ich werde nach Pother Nix schicken und den Prinzen verständigen.«
    Sie stand auf und hüllte sich fester in ihren Umhang. »Ja, tu das. Ich werde Veira Bescheid geben, dass Asher zurück ist. Der Zirkel kann hier helfen. Ich werde sie bitten, sich mit den anderen zu einer Fernheilung zu vernetzen.«
    Matt kaute auf seiner Unterlippe. »Wie kann das funktionieren? Sie kennen ihn nicht einmal.«
    »Sie wissen von ihm«, fuhr sie auf. »Und es ist besser, als gar nichts zu tun.« Wenn er Einwände erhoben hätte, hätte sie ihn geohrfeigt, daher nickte er nur und trat beiseite, damit sie gehen konnte. Als die Tür hinter ihr zuschlug und das Geräusch ihrer eiligen Schritte verklang, wandte er sich wieder Asher zu. Dann unterdrückte er seine Furcht und ging hinaus, um die Burschen zu wecken. Als sie zu Hause ankam, war Dathne vollkommen außer Atem. Sie rannte die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, riss ihren Zirkelstein aus seinem Versteck, nahm ihn in die verschwitzten Hände und ließ sich auf den Boden fallen: Blinde Panik verzehrte sie, vertrieb jede Vernunft und kühle Gefasstheit.
    Er darf nicht sterben, er darf nicht sterben, er darf nicht, darf nicht, kann nicht sterben…
    Sie hatte noch nie auf solche Weise die Verbindung zu Veira hergestellt. Die Vernetzung der Zirkelsteine bedurfte eines friedlichen, meditativen Zustands. Eines ruhigen Herzens. Ihre Hände zitterten.
    Sie stellte den Kristall beiseite und legte sich flach auf den Boden. Schloss die Augen und gab sich Mühe, tief durchzuatmen und die Angst niederzukämpfen. Er darf nicht sterben, er darf nicht sterben, er darf nicht, darf nicht, kann nicht sterben…
    Sein Vater war tot. Wie grausam. Was für eine grimmige Art, dem Willen der Prophezeiung zu dienen. Aber andererseits hatte die Prophezeiung keinen Vater, keine Mutter, kein Kind oder auch nur ein Herz, das brechen konnte. Sie existierte einfach. Unversöhnlich. Unergründlich. Eine Speerspitze, tief in den Geist gebohrt. Ungeachtet des Schmerzes und des Herzeleids würde Asher seinen Verlust überleben. Die Prophezeiung wollte es so. Und was die Prophezeiung wollte, das bekam sie auf die eine oder andere Weise. Er wird nicht sterben.
    Dathne richtete sich auf, griff nach ihrem Zirkelstein und rief Veira. »Er ist zurückgekehrt.«
    Die Erleichterung der alten Frau drang bebend durch die Verbindung zwischen ihnen.
Dann wird es also bald sein.
    »Ja. Das Warten ist beinahe vorüber. Die Luft selbst drückt mich nieder, Veira. Ich habe eine Gänsehaut, und meine Nächte verbringe ich wie in einem Schlangennest. Wir sind verwundet, wir sind verwundet, und schon bald muss das Blut fließen.«
    Und ist er bereit?
    »Er ist krank. Die Prophezeiung hat ihm übel mitgespielt. Körper und Herz bluten, und es wird einige Zeit dauern, bis diese Wunden heilen. Ich dachte, der Zirkel könnte vielleicht…«
    Ein weiser Vorschlag, Kind. Teile Asher jetzt mit mir, damit ich zu seiner Heilung rufen kann.
    Sie dachte also an Asher. Befreite ihre Erinnerung von ihren Ketten und öffnete ihr Herz. Als es vollbracht war:
O Kind. Kind. Dathne…
    Ungeduld stieg in ihr auf. Sie erstickte sie. »Ich weiß. Es lässt sich nicht ändern. Es spielt keine Rolle. Es macht keinen Unterschied.«
    Keinen Unterschied? Nicht für dich vielleicht, aber…
»Für ihn auch nicht. Ich werde es nicht zulassen. Er wird es nie erfahren.«
    Weit entfernt seufzte Veira.
Ich bete, dass du Recht hast. Kind, der Zirkel wird auf ihn Acht geben. Ich habe es so angeordnet. Finde jetzt Frieden, solange der Frieden dauern kann.
    Was nicht lange war, dachte Dathne, während sie die

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