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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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anbietet, das ist die Art Stellung, die über diesen Zeitraum hinausgeht. Vielleicht sogar eine Lebensstellung. Ich meine, wenn Euer Pa jetzt ermüdet ist, wird er dann nächstes Jahr um diese Zeit wohl kaum weniger müde sein, oder? Ihr werdet Olkentribun sein, bis Euer Haar grau geworden ist und Eure Zähne alle ausgefallen sind. Und Ihr werdet einen Berater benötigen, der an Eurer Seite grau werden kann. Das werde nicht ich sein. Ich habe andere Fische zu braten.«
    »Es ist wahr, dass ich Olkentribun sein werde, solange Seine Majestät herrscht«, sagte der Prinz. »Und ich bete, dass Barl ihm noch viele Jahre gewährt, um seiner heiligen Berufung nachzugehen.« Er drückte die Lippen fest auf seinen Heilsring. »Aber kein Mensch lebt ewig. Unsere doranische Magie vermag vieles, Asher, aber sie macht uns nicht unsterblich. Was meine Schwester von mir wollen wird, sobald sie Wettermacherin ist, kann man nur raten. Es könnte durchaus sein, dass sowohl ich als auch mein Berater am Tag nach ihrer Thronbesteigung keine Aufgabe mehr haben, die wir erfüllen müssten.«
    »Also schön, Ihr werdet es vielleicht nicht zum zahnlosen Olkentribun bringen. Aber die Sache ist die, ich habe
meinem
Pa ein Versprechen gegeben, versteht Ihr? Ich habe ihm versprochen, dass ich ein Jahr lang fort sein würde und keinen Tag länger. Ich werde mein Wort nicht brechen, nicht einmal für fünfzig Trin die Woche und ein Pferd wie Cygnet. Das könnt Ihr von mir nicht erwarten. Und wenn Ihr es doch tut… nun…« Er funkelte ihn trotzig an. »Dann schätze ich, seid Ihr nicht der Mann, für den ich Euch gehalten habe.«
    Der Prinz ignorierte diese Bemerkung. Starrte stattdessen zu Boden und dachte nach. »Natürlich musst du dein Versprechen halten«, sagte er schließlich. »Aber das bedeutet nicht, dass du dieses Angebot nicht annehmen kannst. Du kannst trotzdem einen wertvollen Beitrag leisten, Asher. Und wenn die Zeit kommt, werde ich dich nicht daran hindern fortzugehen. Du hast mein Wort.«
    Oh. Damit war ein Einwand zunichtegemacht, aber etliche weitere bedurften noch der Klärung. Es ging um politische Ränke. Die Phrasendrescherei, wie sie bei Hofe üblich war. Das Durcheinander der Veränderung. Er hatte ein gutes Leben in den Ställen. Die Arbeit war nicht anspruchsvoll, sie überstieg seine Kräfte nicht, und er hatte Freunde dort. Und was noch wichtiger war, er hatte keine Feinde.
    Nichts von alledem, argwöhnte er, konnte von dem Berater des Tribuns für olkische Angelegenheiten gesagt werden. »Und was passiert, wenn ich mich dazu bereit erkläre und wir, nachdem wir eine Woche lang Hand in Hand gearbeitet haben, uns hassen wie die Pest?«
    »Dann kannst du in die Ställe zurückgehen und dort bleiben, solange du möchtest, und ich werde mir einen anderen Berater suchen.«
    Oder er könnte sich gleich jetzt einen anderen suchen, und die Angelegenheit wäre erledigt. Sollte der sich doch über Politik und politische Konversation den Kopf zerbrechen und tagein, tagaus, die Probleme von hundert Menschen lösen…
    Nur dass es um
fünfzig Trin
die Woche ging. Und um
Cygnet!
    »Hör mal«, sagte der Prinz. »Es ist eine Menge zu bedenken, ich weiß. Und ich bin ohne jede Vorwarnung damit herausgeplatzt. Warum nimmst du dir nicht die Nacht Zeit, um darüber nachzudenken? Du kannst mir morgen deine Antwort geben. Ich werde in aller Frühe mit Ballodair ausreiten, dann kannst du es mir sagen. In Ordnung?«
    »In Ordnung«, erwiderte Asher erleichtert.
    Der Prinz nickte. »Gut. Jetzt machen wir uns besser wieder auf den Weg, bevor jemand in Panik gerät und einen Suchtrupp ausschickt.«
    In schweigender Übereinstimmung gingen sie weiter die Straße entlang. Am Eingang des Vorplatzes zum Turm trennten sie sich; der Prinz verschwand in dem hohen, blauen Gebäude, und Asher verfiel in Laufschritt, um die Ställe zu erreichen, bevor Matt endgültig die Geduld verlor und seine Gedärme zu Strumpfbändern verarbeitete. Es war inzwischen fast dunkel, und der Himmel bewölkte sich langsam. Die warme Luft strich feucht und schwer über seine Haut.
    Obwohl ihm widersprüchliche Gedanken und Gefühle Kopfschmerzen bereiteten, durchzuckte ihn trotz des Chaos für einen flüchtigen Augenblick Neugier, was den König betraf. Borne, der Wettermacher, von Barl dazu bestimmt, auf seinen aus Fleisch und Knochen gemachten Schultern die Last der Mauer und ihrer Welt zu tragen. Selbst in diesem Moment und während der Rest von Lur achtlos sein Leben

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