Koenig Arsch - Mein Leben als Kunde
Brummen drang von der Decke in den Raum und schnitt die Gespräche ab. Dieses Geräusch hielt eine Minute an und kam immer wieder zurück. Die Seminarteilnehmer und ihre Klienten waren völlig irritiert.
Meine Assistentin alarmierte die Rezeption. Dort erklärte man ihr, es handele sich um einen Defekt der Lüftungsanlage. Aber – leider, leider – sei am Wochenende kein Techniker aufzutreiben. Das Geräusch blieb uns das ganze Wochenende erhalten. Am Ende waren die Teilnehmer voll des Lobes für die Ausbildung – aber alle schimpften auf das Hotel. Ich schämte mich für meinen Fehlgriff.
Dieses Jahr gehe ich mal wieder meinem Lieblingssport nach: Ich suche ein neues Seminarhotel.
»DA LEBT DER ALM-ÖHI NOCH KOMFORTABLER!«
Wer wissen will, wie ein »Hotel Horror« aussieht – und zwar ehe er es bucht! –, der sollte einen Blick in die Hotel-Bewerbungsportale im Internet werfen. Was Gäste dort schreiben, kommt im Prospekt nicht vor – und ist nur dann zum Lachen, wenn man in diesen Hotels selbst nicht eincheckt. Ein paar (gekürzte) Beispiele von www.holidaycheck.de über Vier-Sterne-Hotels:
»Wir kamen uns gleich beim Betreten des Hotels unerwünscht vor. Die Dame an der Rezeption hatte zwar ein irgendwie geartetes Lächeln im Gesicht, war aber doch sehr herablassend. Im Haupthaus hatten wir uns noch gar nichts Schlimmes gedacht, wurden dann aber in unser Zimmer Nummer 8 im Nebengebäude verfrachtet. Wir waren entsetzt über den Zustand und die nicht vorhandene Sauberkeit. Von einem Vier-Sterne-Hotel waren wir anderes gewohnt.«
»Freundlichkeit war überhaupt nicht zu erwarten. Man musste sich schon fast entschuldigen, wenn man an der Rezeption eine Frage stellen wollte. Wären wir länger geblieben, hätten wir sicherlich auch noch Erfahrung damit gesammelt, wie die Belegschaft auf Beschwerden reagiert, aber so weit kam es nicht.«
»Sehr schlecht ist hier gar kein Ausdruck. Da lebt ja der Alm-Öhi noch komfortabler. Außerdem war das ganze Zimmer verdreckt und hat total muffig gerochen. Die Matratzen durfte man nicht näher betrachten. Auf dem ausgelegten Teppich läuft man lieber nicht barfuss, wer weiß, was darin alles schon kreucht und fleucht. Wir haben weder den Schrank noch sonst irgendwelche Einrichtungsgegenstände benutzt, sondern aus dem Koffer gelebt.«
»Vier Sterne? Für mich hatte dieses Haus den Qualitätsstand einer (schlechten) Jugendherberge.«
»Das Einzelzimmer war winzig. Die Zimmerbreite reichte gerade einmal für ein Bett und einen Stuhl. Dann war Schluss! Auf der Toilette muss man schon recht gelenkig sein. Sonst schafft man es nicht unter die Dusche. Gardinen, Rollos oder ähnliches fehlen. Am Morgen wird man durch die Sonne geweckt.«
»Für den Preis von 89 Euro zuzüglich Frühstück bin ich Besseres gewohnt. Das Bad: beim genauen Hinschauen zum Grausen. Der Teppich im Zimmer mit Flecken übersät. Die beiden Sofas ebenfalls mit großen braunen Flecken versehen. Alles in allem war das mein erster und letzter Besuch.«
»Temperatur der Dusche ließ sich nicht vernünftig regeln, schwankte zwischen sehr heiß (und ich meine wirklich heiß) und kalt. Der Fernseher ist so klein, dass man das Bild fast nicht erkennen kann, das Frühstück sehr dürftig, kaum normale Brötchen, Dosenfrüchte und Billig-Joghurt.«
»Vier Sterne sind nicht gerechtfertigt. In dieser Kategorie sollten Lärmschutzfenster Standard sein. Straßenlärm ist viel zu laut. Falsche Hotelbeschreibung: Es gibt kein Restaurant.«
»Die Matratzen im Bett waren für meinen Geschmack viel zu weich, sodass sich zwischen mir und meiner Frau ein richtiger ›Hügel‹ auftat. Das Frühstück war mit 25 Euro pro Person viel zu teuer, sodass wir dieses nicht angenommen haben. Der Parkplatz in der Tiefgarage hat mich von Freitagabend bis Montag früh satte 74 Euro gekostet. Finde ich unverschämt.«
»Für ein Vier-Sterne-Haus zu kleine Zimmer, sehr mäßiges und enges Bad, Stolperschwelle am Eingang zum Bad. Frühstücksbuffet war gegen 8.45 Uhr schon weitgehend abgeräumt. Zweimal Probleme mit der Zimmerschließanlage, was dem Hotel offenbar bekannt war. Ich habe es bereut, dort gebucht zu haben. Preis-Leistung stimmt nicht.«
»Der Zimmerservice ist nicht sehr diskret. Man wird auch an Feiertagen unsanft vom Service geweckt, hat oft das Gefühl, regelrecht belauert zu werden. Man sollte den Gast nicht ständig durch das Reinigungspersonal stören.«
Fünffacher Ärger
»Wir wollen Sie verwöhnen«,
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