Koenig der Murgos
hier macht!
Sprecht!«
Silk zuckte die Schultern. »Wie ich bereits Lord Oskatat sagte, ich bin nur auf der Durchreise. Ich habe etwas in einem anderen Teil der Welt zu erledigen.«
»Welchem?«
»Da und dort«, wich Silk aus.
»Soll ich nach dem Henker schicken, Eure Majestät?« fragte Oskatat drohend.
»Das wäre vielleicht keine schlechte Idee«, meinte Urgit.
Der Seneschall drehte sich um, mußte jedoch feststellen, daß ihm Durnik und der stumme Toth den Weg aus dem Saal ver-sperrten. Urgit, der die Situation sofort klar erkannte, griff rasch nach der Klingelkordel, deren Läuten den Saal umge-hend mit Bewaffneten füllen würde.
»Nein, Urgit!« rief Lady Tamazin scharf. »Tu's nicht!«
Er zögerte.
»Hör auf mich!«
»Was soll das?« fragte er.
»Sieh dich um«, riet sie ihm. »Wenn du diese Kordel be-rührst, wird einer dieser Leute, dir den Dolch an die Kehle setzen, ehe du auch nur einmal daran ziehen kannst!«
Angst zeichnete sich plötzlich auf Urgits Gesicht ab. Er senkte die Hand.
Sadi räusperte sich. »Urgit – ah, Eure Majestät, ich glaube, die Königinmutter hat die Sachlage genau erfaßt. Wir sind beide imstande, einander beachtliche Unannehmlichkeiten zu machen. Wäre es nicht klüger, wie vernünftige Menschen über die Sache zu sprechen, ehe wir möglicherweise etwas täten, was wir später bedauern würden?«
»Was willst du, Sadi?« fragte Urgit mit leicht zitternder'
Stimme.
»Nur, was du von vornherein beabsichtigt hattest. Wie Kheldar sagte, haben wir etwas in einem anderen Teil der Welt zu erledigen, etwas, das dich nicht unmittelbar betrifft. Gib uns das Schiff, das du ohnehin für uns bestimmt hattest, dafür werden wir deinen Dagash wie ausgemacht nach Rak Hagga bringen. Danach gehen wir unserer eigenen Sache nach. Was könnte vernünftiger sein?«
»Hör auf ihn, Urgit«, drängte Lady Tamazin. »Was er sagt, klingt wirklich vernünftig.«
Urgits Zweifel war unübersehbar. »Meinst du wirklich, Mutter?«
»Wie sollten sie dir schaden, wenn sie die malloreanischen Linien erst überquert haben?« fragte sie. »Wenn du ihretwe-gen Bedenken hast, dann sieh zu, daß sie Rak Urga so rasch wie möglich verlassen können.«
»Alle außer diesem einen.« Oskatat deutete auf Silk.
»Wir benötigen ihn unbedingt, mein Lord«, sagte Sadi höflich.
»Er hat Dorak Urgas getötet!«
»Dafür können wir ihm später einen Orden verleihen, Oskatat«, erklärte Urgit.
Oskatat starrte ihn ungläubig an.
»Na, na, alter Freund! Ihr habt Dorak ebensosehr verachtet wie ich.«
»Er war ein murgosischer Prinz, Eure Majestät. Der Mord an ihm darf nicht unbestraft bleiben!«
»Ihr scheint zu vergessen, daß ich auf meinem Weg zum Thron ein Dutzend meiner Brüder ermordete – sie waren ebenfalls murgosische Prinzen!« Urgit blickte wieder Sadi an.
»Ich glaube jedoch, daß es nicht schaden kann, wenn ich Kheldar hier im Drojim behalte. Als eine Art Versicherung für unsere Abmachung. Sobald du Kabach in Rak Hagga abgeliefert hast, lasse ich Sadi frei. Er kann euch dann ja nachkommen.«
Sadis Miene wirkte gequält.
Lady Tamazin beugte sich angespannt nach vorn. »Du über-siehst offenbar etwas sehr Wichtiges, Urgit.«
»Oh? Und das wäre, Mutter?«
»Fürst Kheldar ist, wie man sich erzählt, ein naher Freund von König Belgarion. In ihm hast du den besten Gesandten für eine Botschaft an den rivanischen König.«
Urgit blickte Silk scharf an. »Stimmt das?« fragte er. »Kennt Ihr Belgarion wirklich?«
»Sehr gut sogar«, antwortete Silk. »Schon seit er ein kleiner Junge war.«
»Dieser alte Mann dort sagte, daß Belgarion sich zur Zeit nicht in Riva aufhält. Habt Ihr eine Ahnung, wo Ihr ihn finden könntet?«
»Eure Majestät«, antwortete Silk mit unbewegter Miene, »ich weiß genau, wo Belgarion gegenwärtig ist.«
Urgit kratzte sich an einer Wange und schaute ihn miß-
trauisch an. »Es gefällt mir nicht«, sagte er. »Angenommen, ich gebe Euch eine Botschaft für König Belgarion. Was sollte Euch davon abhalten, sie einfach wegzuwerfen, und Euch dann wieder Euren Freunden anzuschließen?«
»Meine Ehre.« Silk zuckte die Schultern. »Ich tue immer, wofür ich bezahlt werde. Ihr habt doch vor, mich zu bezahlen, nicht wahr?«
Urgit starrte Silk kurz an, dann blinzelte er und warf lachend den Kopf zurück. »Ihr seid absolut unverschämt, Kheldar! Euer Kopf liegt schon fast auf dem Henkerblock, da habt Ihr die Nerven, Geld von mir verlangen zu wollen!«
Silk
Weitere Kostenlose Bücher