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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Obgleich das Böse unbezwingbar scheinen mochte, wenn es in der Finsternis die Welt heimsuchte, strebte es doch dem Licht entgegen. Und nur wenn das Licht sich ihm ergab, konnte die Finsternis obsiegen. Solange das Kind des Lichtes fest und unnachgiebig blieb, war es unbesiegbar. So schien Garion direkt in das Herz seines Feindes blicken zu können, während er in der dunklen Höhle dem Nachhall von ULs Verschwinden lauschte. Tief in seinem Herzen hatte Torak Angst gehabt, und die gleiche Furcht quälte insgeheim nun Zandramas.
    Da erkannte Garion eine weitere Wahrheit, eine Wahrheit, die gleichermaßen unendlich einfach und doch zutiefst erschütternd war: Es gab keine Finsternis! Was so gewaltig und ungeheuerlich zu sein schien, war lediglich die Abwesenheit von Licht. Solange das Kind des Lichtes sich dessen fest be-wußt war, konnte das Kind der Finsternis nicht siegen. Torak hatte das gewußt; Zandramas wußte es; und nun endlich verstand Garion es, und diese Erkenntnis war ein berauschen-des Gefühl.
    »Es wird leichter, wenn man es versteht, nicht wahr?« sagte der junge Mann ruhig, den sie bisher immer Botschaft genannt hatten.
    »Du hast meine Gedanken gelesen, nicht wahr?«
    »Ja. Stört es dich?«
    »Nein, ich glaube nicht.« Garion schaute sich um. Nun, da UL nicht mehr hier war, wirkte die Galerie, auf der sie standen, sehr dunkel. Garion kannte den Rückweg, doch er fand, daß die Erkenntnis, die er gerade erlangt hatte, einer Bestätigung bedurfte. Er drehte den Kopf und sprach direkt zum Auge Aldurs: »Könntest du ein wenig Licht für uns machen?«
    bat er.
    Das Auge begann in blauem Feuer aufzuleuchten und füllte gleichzeitig Garions Kopf mit seinem Kristallgesang. Garion blickte Eriond an. »Wollen wir jetzt umkehren? Tante Pol machte sich Sorgen, weil sie dich nicht finden konnte.«
    Während sie den Weg zurückgingen, den sie gekommen waren, die leere Galerie entlang, zurückgingen, legte Garion voll Zuneigung den Arm um die Schultern seines jungen Freundes. Er hatte das Gefühl, daß sie sich momentan besonders nahe waren.
    Sie kamen aus der Galerie zum Rand des düsteren Abgrunds, wo bleiche Lichter an den steilen Wänden verteilt waren und der Wasserfall tief unten murmelte.
    Da erinnerte sich Garion plötzlich an etwas, das ihm am vergangenen Tag aufgefallen war. »Was besteht für eine Beziehung zwischen dir und dem Wasser, das Tante Pol so beunruhigt?« fragte er neugierig.
    Eriond lachte. »Oh, das. Als ich klein war – kurz nachdem wir in Poledras Haus im Tal gezogen waren – , fiel ich ein paarmal in den Bach.«
    Garion grinste. »Ich kann daran nichts unnatürlich finden.«
    »Es ist mir auch schon lange nicht mehr passiert, aber ich glaube, Polgara befürchtet, daß ich damit nur auf eine besondere Gelegenheit warte.«
    Garion lachte, gerade als sie den Gang mit den vielen Kammern erreichten, der zu Gorims Höhle führte. Die Ulgoner, die dort lebten und arbeiteten, blickten sie erstaunt an.
    »Uh – Belgarion«, sagte Eriond, »das Auge glüht noch.«
    »Das habe ich ganz vergessen!« Garion blickte über die Schulter auf den freundlich leuchtenden Stein. »Schon gut«, sagte er. »Du kannst jetzt aufhören.«
    Das erlöschende Flackern des Auges wirkte fast enttäuscht.
    Die anderen saßen beim Frühstück in der großen Halle von Gorims Haus. Polgara blickte auf, als die beiden eintraten.
    »Wo bist du gewe…« Sie unterbrach sich, als sie Eriond näher sah. »Etwas ist geschehen, nicht wahr?«
    Eriond nickte. »Ja«, antwortete er. »UL wollte mit uns sprechen. Es gab einiges, das wir wissen müssen.«
    Belgarath schob seinen Teller zur Seite und sah die beiden angespannt an. »Ich glaube, ihr solltet uns davon erzählen.
    Aber nehmt euch Zeit und laßt nichts aus.«
    Garion ging zum Tisch und setzte sich neben Ce'Nedra. Er beschrieb die Begegnung mit dem Göttervater und bemühte sich, die Worte genauso zu wiederholen, wie er sie von UL
    gehört hatte. »Und dann sagte er, Eriond und mir sei der gleiche Geist gegeben, und daß wir einander helfen sollen«, schloß er.
    »War das alles, was er sagte?« erkundigte sich Belgarath.
    »In etwa, ja.«
    »Er hat noch erwähnt, daß er bei uns ist«, fügte Eriond hinzu.
    »Er hat nichts Genaueres über diese bestimmte Zeit gesagt, in der alles getan sein muß?« fragte der alte Mann mit leicht besorgter Miene.
    Garion schüttelte den Kopf. »Nein, Großvater, leider nicht.«
    Verärgert seufzte Belgarath jetzt: »Ich hasse es, einen

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