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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Termin einhalten zu müssen, den ich nicht einmal kenne. Da weiß ich ja nicht einmal, ob ich gut vorankomme oder nicht.«
    Ce'Nedra hatte sich an Garion geklammert. Ihre Miene verriet gleichermaßen Besorgnis wie Erleichterung. »Bist du ganz sicher, daß er gesagt hat, unserem Sohn geht es gut?«
    »Ja«, versicherte Eriond ihr. »Er sagte, daß für seine Bedürfnisse gesorgt wird und daß er sich im Augenblick in keiner Gefahr befindet.«
    »Im Augenblick?« rief Ce'Nedra. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Er ging nicht näher darauf ein, Ce'Nedra«, sagte Garion.
    »Warum hast du UL nicht gefragt, wo er ist?«
    »Weil ich ich sicher bin, daß er es mir nicht gesagt hätte.
    Meine Aufgabe ist, Geran und Zandramas zu finden, und ich glaube, sie würden nicht zulassen, daß ich darum herumkomme, indem ein anderer es für mich tut.«
    »Sie? Wen meinst du mit ›sie‹?«
    »Die Prophezeiungen – beide. Sie spielen ein Spiel, und wir müssen uns alle an die Regeln halten – selbst wenn wir sie nicht kennen.«
    »Das ist Unsinn!«
    »Sag ihnen das. Meine Idee war es nicht.«
    Tante Pol bedachte Eriond mit einem merkwürdigen Blick.
    »Hast du ihn gekannt?« fragte sie ihn. »Deinen Namen, meine ich.«
    »Ich wußte, daß ich einen anderen hatte. Als du mich Botschaft nanntest, erschien es mir irgendwie nicht richtig. Macht es dir viel aus?«
    Sie erhob sich und trat lächelnd um den Tisch herum, um ihn herzlich zu umarmen. »Nein, Eriond«, versicherte sie ihm.
    »Es macht mir gar nichts aus.«
    »Was genau ist die Aufgabe, die UL dir übertragen hat?«
    fragte Belgarath.
    »Er sagte, ich würde es wissen, wenn es soweit ist.«
    »Das war alles, was er darüber sagte?«
    »Er sagte noch, daß sie sehr wichtig sei und mich verändern würde.«
    Belgarath schüttelte den Kopf. »Warum nur immer diese Geheimnistuerei?« beschwerte er sich.
    »Das ist wohl eine dieser Regeln, die Garion erwähnte«, warf Silk ein und füllte seinen Kelch aus einer der Karaffen nach. »Und was nun?«
    Belgarath zupfte am Ohrläppchen und starrte überlegend zu einer der schwach glühenden Lampen hoch. »Ich bin ziemlich sicher, daß diese Begegnung das war, weswegen wir hierher nach Prolgu kommen sollten. Also können wir wohl weiter-ziehen. Es schadet vermutlich nicht, wenn wir etwas zu früh ankommmen, wohin immer wir gehen, aber sicher wäre es eine Katastrophe, wenn wir zu spät angelangten.« Er stand auf und legte die Hand auf die zerbrechliche Schulter des Gorims.
    »Ich werde versuchen, dir hin und wieder Nachricht zukommen zu lassen«, versprach er. »Könntest du uns von einem deiner Leute durch die Höhlen nach Arendien führen lassen?
    Ich möchte so rasch wie möglich wieder an die Oberfläche.«
    »Selbstverständlich, mein Freund«, antwortete der Gorim.
    »Und möge UL eure Schritte lenken.«
    »Ich hoffe, irgend jemand tut es«, murmelte Silk.
    Belgarath blickte ihn tadelnd an.
    »Schon gut, Belgarath«, sagte Silk großmütig. »Die Tatsache, daß Ihr soviel Zeit vergeudet habt, mindert meine Hochachtung für Euch nicht im geringsten. Es ist sicher nur eine schlechte Angewohnheit, der Ihr irgendwo verfallen seid –
    wahrscheinlich, weil Eure Gedanken sich mit Wichtigerem beschäftigten.«
    Belgarath blickte Garion an. »War es wirklich notwendig, daß wir ihn mitnahmen?«
    »Ja, Großvater, das war es.«

    Es war kurz nach Sonnenaufgang, als sie zwei Tage später den Höhlenausgang erreichten, der in einen Birkenwald mündete.
    Die weißen Bäume hoben ihre kahlen Äste dem strahlend blauen Himmel entgegen, und die abgefallenen Blätter bedeckten den Boden wie mit einem goldenen Teppich. Die Ulgoner, die sie durch die Höhlen geführt hatten, schreckte das Licht, und sie zogen sich rasch in die schützende Dunkelheit zurück, nachdem Belgarath sich bei ihnen bedankt und sie sich verabschiedet hatten.
    »Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviel besser ich mich jetzt fühle«, sagte Silk erleichtert, während er sich im frostigen Sonnenschein umsah. Da und dort glitzerten Flecken ver-harschten Schnees zwischen den Bäumen. Irgendwo links von ihnen plätscherte ein Bergbach über Steine.
    »Hast du eine Ahnung, wo wir genau sind?« wandte Durnik sich an Belgarath, als sie hinaus zu den Birken ritten.
    Der Alte blinzelte über die Schulter und schätzte den Ein-fallswinkel der frühen Sonne. »Ich würde sagen, im Vorgebirge oberhalb von Mittelarendien.«
    »Südlich vom unteren Ende der Arendischen Wälder?« erkundigte

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