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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nie etwas geändert. Es könnte Euch vielleicht ein- oder zweimal gelingen, vielleicht sogar öfter, aber schließlich würde der Dämon sich gegen Euch wenden und Euch in Stücke reißen.
    Nicht einmal Torak in seinem Wahnsinn hätte es gewagt.«
    »Aber ich wage es! Torak ist tot, und da Agachak nicht hier ist, kann er mich auch nicht aufhalten. Niemand kann es!«
    »Ich schon, Chabat«, entgegnete Polgara ruhig. »Ich werde es nicht zulassen.«
    »Und wie wollt Ihr mich daran hindern? Ich habe die Macht.«
    »Die meine ist größer.« Polgara ließ ihren Umhang auf die Steine vor ihren Füßen fallen und schlüpfte aus den Schuhen.
    »Es mag Euch ja gelungen sein, Euren Dämon zu beherrschen, als Ihr ihn das erste Mal beschworen habt«, sagte sie. »Doch Eure Kontrolle über ihn ist nur zeitweilig. Ihr seid nicht mehr als die Tür, durch die er diese Welt betritt. Sobald er seine volle Kraft in sich spürt, wird er Euch vernichten, und dann kann er auf dieser Welt nach Belieben wüten. Ich bitte Euch, meine Schwester, tut es nicht. Euer Leben – und Eure Seele – befindet sich in Todesgefahr!«
    »Ich fürchte mich nicht«, rief Chabat höhnisch. »Nicht vor meinem Dämon und nicht vor Euch.«
    »Dann seid Ihr eine Torin – in beiden Fällen!«
    »Ihr fordert mich heraus?«
    »Wenn es sein muß. Wollt Ihr Euch mir unter meinen Bedingungen stellen, Chabat?« Polgaras blaue Augen glitzerten plötzlich wie Eis, und die weiße Strähne über ihrer Stirn flammte, während sie ihre Willenskraft sammelte. Aufs neue hob sie die Hand, und die bleigrauen Wellen stiegen gehorsam wieder bis zum Pier an. Mit derselben erschreckenden Ruhe trat sie hinaus auf die Wasserfläche und stand da, als befände sich unter ihr fester Boden. Ein Stöhnen ging von den Grolims aus, als sie sich zu der erschrockenen Priesterin umdrehte.
    »Nun, Chabat«, fragte sie, »kommt Ihr heraus zu mir? Seid Ihr dazu imstande?«
    Chabats narbiges Gesicht wurde aschfahl, doch ihre Augen verrieten deutlich, daß sie Polgaras Herausforderung annehmen wollte. »Ja«, knirschte sie. Dann trat auch sie vom Pier, doch sie schlug verängstigt um sich und versank bis zu den Knien im schmutzigen Hafenwasser.
    »Ist es denn so schwierig für Euch?« fragte Polgara sie.
    »Wenn diese Kleinigkeit bereits Eurer ganzen Willenskraft bedarf, wie bildet Ihr Euch da ein, genug Kraft zu haben, einen Dämon zu beherrschen? Gebt diesen verzweifelten Plan auf, Chabat, noch könnt Ihr Euer Leben retten.«
    »Das würde Euch so passen!« kreischte Chabat, und Geifer-schaum benetzte ihre Lippen. Mit ungeheuerlicher Anstrengung hob sie sich aus dem Wasser, bis sie auf der Oberfläche stand und mühsam ein paar Schritte darauf tat. Dann verzerrte ihr Gesicht sich wieder in überwältigendem Triumph, und noch einmal zeichnete sie die Symbole, diesmal auf das Wasser, und sie glühten in rußigem Orange. Erneut rief sie die Beschwörungsformel mit auf- und abschwellender Stimme. Die roten Narben auf ihren Wangen schienen zu verblassen und brannten mit einemmal in weißem Licht, während sie mit dem Singsang der Beschwörung fortfuhr.
    »Kheldar, was geht hier vor?« fragte Urgit schrill, ohne den Blick von dem Unglaublichen zu lassen, das sich vor seinen Augen tat.
    »Etwas sehr Unerfreuliches«, antwortete Silk.
    Chabats Stimme hatte sich zum Kreischen erhoben. Plötzlich brodelte das Wasser im Hafen vor ihr, Dampf und Feuer stiegen auf.
    Aus der Mitte dieser Flammen erwuchs etwas über alle Ma-
    ßen Gräßliches. Es war ungeheuerlich und hatte Klauen und Fangzähne, doch das Erschreckendste an ihm waren seine rotglühenden Augen.
    »Töte sie!« schrillte Chabat. Sie deutete mit zitternder Hand auf Polgara. »Ich befehle dir, diese Hexe zu töten!«
    Der Dämon blickte die Priesterin an, die sicher in dem flammenden Kreis ihrer Schutzzeichen stand, dann, während das brodelnde Wasser noch gegen seinen gewaltigen Leib brandete, drehte er sich um und näherte sich Polgara.
    Ruhig hob Polgara die Hand. »Halt!« befahl sie, und Garion spürte die ungeheure Kraft ihres Willens.
    Der Dämon hob voll verzweifelter Qual die Schnauze mit den scharfen Zähnen zu den grauen Wolken und heulte auf.
    »Du sollst sie töten!« kreischte Chabat.
    Das Ungeheuer sank langsam ins Wasser und streckte seine beiden riesigen Arme unmittelbar unter der Oberfläche aus. Er fing an sich zunächst langsam, dann immer schneller wie ein Kreisel in dem brodelnden Wasser zu drehen. Ein Strudel bildete sich

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