Koenig der Murgos
hier nach Kasha suchen ließet, würdet Ihr wahrscheinlich den echten Kabach irgendwo verscharrt finden.
Dieser Mann – wer immer er auch ist – hat mit seiner Beschuldigung fast fertiggebracht, die Mission nach Rak Hagga zu verhindern. Wäre das nicht genau in Urvons Sinn?«
»Was Ihr sagt, klingt logisch, Eure Majestät. Aber ich möchte trotzdem nicht, daß irgendeiner von ihnen an Bord geht, ehe ich die Wahrheit herausgefunden habe.«
»Warum lassen wir sie es nicht für uns klären?«
»Ich fürchte, ich verstehe Euch nicht.«
»Einer von ihnen ist ein Zauberer – vielleicht sind das sogar beide. Sollen sie doch miteinander kämpfen, dann werden wir sehen, wer versucht, den anderen durch Zauberei zu besiegen.«
»Ein Gottesurteil?«
»Warum nicht? Vielleicht ist es etwas veraltet, trotzdem erscheinen mir die Umstände für gegeben.«
»Euer Plan hat etwas für sich, Eure Majestät.«
Urgit grinste plötzlich. »Wir sollten hier lieber ein bißchen Platz machen«, schlug er vor. »Wir möchten doch nicht versengt werden, wenn sie sich mit Blitzen bewerfen.« Er ging zu Garion hinüber und griff nach seinem Arm. »Nur ruhig Blut!«
flüsterte er ihm zu. »Und tut nichts Auffälliges. Bemüht Euch, ihn zu zwingen, daß er sich der Zauberei bedient.« Dann schob er Garion in den Kreis, der rasch auf dem steinernen Pier freigemacht worden war. »Hier ist der angebliche König von Riva«, sagte er zu Agachak. »Wenn nun auch der angebliche malloreanische Grolim die Güte hätte vorzutreten, würden wir bald herausfinden, wer die Wahrheit spricht.«
»Ich habe kein Schwert«, protestierte Harakan.
»Daran soll es nicht scheitern.« Er schaute sich um. »Ein Schwert für ihn!«
Mehrere wurden ihm gleichzeitig angeboten.
»Ich glaube, Ihr steckt da tief in der Tinte, Harakan.« Urgit feixte. »Wenn Ihr auch nur mit einem Finger zuckt, wird sich herausstellen, daß Ihr ein malloreanischer Grolim seid, und dann werden meine Soldaten Euch mit Pfeilen spicken. Ande-rerseits, wenn der junge Mann dort wahrhaftig Belgarion ist und Ihr Euch nicht durch Zauberei verteidigt, wird er Euch zu einem winzigen Häufchen Asche verbrennen. Alles in allem glaube ich, habt Ihr keinen angenehmen Nachmittag vor Euch.«
Garion biß die Zähne zusammen und redete lautlos auf das Auge ein. Immer wieder warnte er den Stein, ja nichts Ungewöhnliches zu tun. Dann wappnete er sich und langte über die Schulter. Die mächtige Klinge löste sich mit stählernem Zischen aus ihrer Scheide.
Harakan betrachtete nervös sein geborgtes Schwert, doch die Weise, wie er es hielt, und seine Haltung verrieten, daß er ein ausgebildeter Fechter war. Plötzlicher Ärger erfüllte Garion. Dieser Mann war verantwortlich für den Anschlag auf Ce'Nedra und den Mord an Brand. Er streckte Eisenfausts Schwert vor und duckte sich leicht. Harakan bemühte sich verzweifelt, die große Klinge mit seinem Schwert wegzuschla-gen. Ein stählernes Klirren erklang, als die beiden Schwerter aufeinandertrafen. Unerbittlich bedrängte Garion seinen Feind. Seine Wut war so gewaltig, daß er den Grund für diesen Zweikampf vergessen hatte. Er dachte nicht mehr daran, Harakan zu entlarven, er wollte nichts anderes, als ihn töten.
Es kam zu einem heftigen Klingenwechsel mit Hieb und Stich, und der ganze Hafen hallte das stählerne Lied der Schwerter wider. Schritt um Schritt wich Harakan zurück, und Furcht begann sich in seinen Augen abzuzeichnen. Schließlich hatte Garion genug vom Fechten. Er legte beide Hände um den Griff des schweren Schwertes und schwang es weit über die Schulter zurück.
Harakan erbleichte, als er geradewegs in das Antlitz des Todes blickte. »Seid verflucht!« brüllte er Garion an. Dann flimmerte er plötzlich und verschwand, um am hinteren Ende des Piers wieder aufzutauchen. Wieder flimmerte er und schoß in der Gestalt eines Seeadlers davon.
»Das beantwortet die Frage, nicht wahr, Agachak?« sagte Urgit ruhig.
Doch Agachak, dessen Augen haßerfüllt aufleuchteten, verwandelte sich ebenfalls in einen Seeadler. Mit zwei mächtigen Flügelschlägen hob er sich in die Lüfte. Nach Blut kreischend verfolgte er den fliehenden Harakan.
Garions Hände zitterten. Er drehte sich um und stapfte würgend vor Wut auf Urgit zu. Es kostete ihn große Selbst-beherrschung, den Kleineren nicht am Kragen seines Wamses zu packen und ihn in hohem Bogen ins Wasser zu werfen.
»Na, na, nur nichts Unüberlegtes«, warnte Urgit und wich furchtsam
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