Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
ich trinke. Ich kann es recht gut.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Schließlich bist du ja ein Alorner.«
    »Du auch, teurer Bruder.« Silk lachte. »Komm mit, dann mache ich dich mit all dem Spaß vertraut, der zu deinem Erbe gehört.«
    Garion wollte sich gerade umdrehen, um den beiden zu folgen, als Belgarath an Deck kam und sich gähnend streckte. »Ist Pol schon auf?« fragte er Garion.
    Garion schüttelte den Kopf. »Ich habe vor einer Weile mit Durnik gesprochen. Er sagte, sie sei noch sehr erschöpft von dem, was sie gestern getan hat.«
    Belgarath runzelte die Stirn. »So sehr hätte sie das aber nicht ermüden dürfen! Es war spektakulär, das gebe ich zu, aber doch wohl kaum ermüdend.«
    »Ich glaube nicht, daß es diese Art von Ermüdung ist, Groß-
    vater. Durnik sagte, daß es ihr innerlich sehr zu schaffen machte.«
    Der alte Mann kratzte sich am Bart. »Oh! Ich vergesse manchmal, daß Polgara eine Frau ist, Offenbar ist sie nicht imstande, Geschehenes geschehen sein zu lassen, und manchmal überwältigt ihr Mitleid sie.«
    »Das ist doch kein schlechter Zug, Großvater.«
    »Für eine Frau vielleicht nicht.«
    »Mir ist doch, als erinnere ich mich an etwas, das einmal in den Sümpfen geschah«, sagte Garion. »Hast du da nicht alles getan, um Vordai zu helfen – doch mehr oder weniger aus Mitleid, oder etwa nicht?«
    Belgarath schaute sich schuldbewußt um. »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, es nicht mehr zu erwähnen.«
    »Weißt du was, Großvater«, Garion lächelte, »du bist ein Schwindler. Du tust, als wärest du kalt wie Eis und hart wie Stein, doch im Innern fühlst du genau wie wir anderen auch.«
    »Bitte, Garion, erzähl das bloß nicht allzuviel herum.«
    »Stört es dich denn, daß du menschlich fühlst?«
    »Nun, nicht wirklich, aber schließlich habe ich auf meinen Ruf zu achten!«
    Gegen Spätnachmittag wurde die Küste, an der sie ent-langfuhren, noch zerklüfteter als bisher, und die Brandung toste und donnerte gegen die Klippen. Silk und Urgit kamen den Achterniedergang hoch, und Garion bemerkte, daß beide etwas unsicher auf den Beinen waren.
    »Hallo, Belgarion«, rief Urgit überschwenglich. »Möchtet Ihr nicht mitmachen? Kheldar und ich wollen singen.«
    »Uh – danke für die Einladung«, antwortete Garion behutsam, »aber ich singe nicht schön.«
    »Das macht doch nichts, alter Junge. Das macht überhaupt nichts. Vielleicht singe ich auch nicht schön. Ich weiß es nicht, denn ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Note gesungen.« Er kicherte plötzlich. »Es gibt soviel, was ich noch nie getan habe, und ich meine, es wäre vielleicht an der Zeit, ein bißchen was auszuprobieren.«
    Ce'Nedra und die Murgosin Prala kamen an Deck. Statt ihres üblichen Schwarz trug Prala ein aufregendes Gewand in blassem Rosa, und ihr pechschwarzes Haar hatte sie zu einem kunstvollen Nackenknoten geschlungen.
    »Meine Ladies«, begrüßte Urgit sie mit einer förmlichen Verbeugung, die nur durch ein leichtes Taumeln beeinträchtigt wurde.
    »Vorsicht, alter Junge«, warnte Silk, und faßte ihn am Ellbogen. »Ich möchte dich nicht aus dem Meer fischen müssen.«
    »Weißt du was, Kheldar?« Urgit blinzelte eulenhaft. »Ich glaube nicht, daß ich mich je zuvor so gut gefühlt habe!« Er blickte Ce'Nedra und die dunkelhaarige Prala an. »Weißt du noch was? Das dort sind bildhübsche Mädchen. Meinst du, sie hätten Lust, mit uns zu singen?«
    »Wir könnten sie ja fragen.«
    »Tun wir es doch.«
    Die beiden traten vor Ce'Nedra und ihre murgosische Begleiterin und flehten sie eindringlich an, mit ihnen zu singen.
    Prala lachte, als der König der Murgos mit dem Schlingern des Schiffes vor und zurück wankte. »Ich glaube, ihr zwei seid betrunken«, erklärte sie.
    »Sind wir betrunken?« fragte Urgit auf den Füßen schwankend und blickte Silk an.
    »Das will ich doch hoffen!« antwortete Silk. »Wenn nicht, haben wir eine Menge sehr guten Wein vergeudet.«
    »Dann sind wir wohl betrunken. Da dies geklärt ist, müssen wir uns nur noch überlegen, was wir singen.«
    »Alorner!« seufzte Ce'Nedra, und rollte die Augen himmelwärts.

    Der nächste Morgen war regnerisch. Die eisigen Tropfen platschten ins Meer und sammelten sich auf der geteerten Takelung, von wo sie herabrannen. Polgara schloß sich den anderen beim Frühstück in der größeren Kabine achtern des Niedergangs an, aber sie war wortkarg und verschlossen.
    Sammet schaute sich in der Kabine um, die feste

Weitere Kostenlose Bücher