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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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heiß.«
    »Möglich.« Die rauchigen Augen schwankten nicht in ihrem unerbittlichen Blick. »Ihr beabsichtigt, die Lande zu betreten, die von den Malloreanern besetzt sind?«
    »Ja«, antwortete Sadi. »Das beabsichtige ich tatsächlich. Ich habe gehört, daß viele Sklaven das Chaos nutzten, das die malloreanische Invasion mit sich brachte, um sich im Wald von Gorut zu verstecken. Jeder kann sie beanspruchen, und die Äcker und Weinberge von Hagga und Cthan liegen brach, da die Sklaven fehlen, sie zu bestellen. Aus einer solchen Lage läßt sich Profit schlagen.«
    »Ihr werdet wenig Zeit haben, entflohene Sklaven zu jagen, Ussa. Ihr müßt in Rak Hagga sein, noch ehe zwei Monate ver-strichen sind.«
    »Aber…«
    Jaharb hob eine Hand. »Ihr werdet von hier nach Rak Urga Weiterreisen, wo man Euch erwartet. Dort wird sich ein neuer Diener zu Euch gesellen. Er heißt Kabach, und Ihr findet ihn im Toraktempel unter dem Schutz von Agachak, dem Grolimhierarchen jenes Ortes. Agachak und König Urgit werden Euch und Eure Diener an Bord eines Schiffes geleiten lassen, das Euch um das Südende der Halbinsel Urga nach Rak Cthaka bringt. Von dort werdet Ihr Euch auf dem Landweg nach Rak Hagga begeben. Versteht Ihr alles, was ich sagte?«
    »Selbstverständlich, ehrwürdiger Jaharb – und was möchtet Ihr, daß ich in Rak Hagga tue?«
    »Sobald Ihr Rak Hagga erreicht, wird Kabach Euch verlassen. Damit ist Eure Aufgabe erfüllt. Euer ganzer Dienst für mich besteht lediglich darin, ihn auf Eurer Reise nach Rak Hagga zwischen Euren Dienern zu verbergen – eine Kleinigkeit, aber Ihr werdet dafür reich belohnt.«
    »Das Schiff wird mir Monate unbequemen Reitens ersparen, ehrwürdiger Ältester, aber werde ich nicht Schwierigkeiten haben, den Malloreanern meine Anwesenheit zu erklären, wenn ich keine Sklaven auf dem Markt von Rak Hagga zu verkaufen habe?«
    »Ihr könnt Sklaven in Cthaka oder Gorut erstehen. Die Malloreaner werden keinen Grund für Argwohn haben.«
    »Verzeiht mir, ehrwürdiger Ältester.« Sadi hüstelte verlegen. »Aber mein Beutel ist schlaff, deshalb mein Plan, entflohene Sklaven einzufangen. Sie kosten nicht mehr als die Mühe, sie zu erwischen.«
    Jaharb antwortete nicht, und seine Augen blieben kalt und ungerührt. Er wandte sich an Tajak. »Öffnet die Truhe in der Ecke«, befahl er.
    Tajak beeilte sich zu gehorchen. Als er den Truhendeckel hob, hörte Garion, wie Ce'Nedra unwillkürlich laut Luft holte.
    Die Truhe war bis zum Überquellen mit rotgoldenen Münzen gefüllt.
    »Nehmt, was Ihr braucht, Ussa«, forderte Jaharb ihn gleichmütig auf. Mit amüsiertem Blick fuhr er fort. »Aber nicht mehr, als Ihr in beiden Händen halten könnt.«
    Sprachlos und mit gierigem Blick starrte Sadi auf das Gold.
    Schweiß trat ihm auf Stirn und kahlem Schädel aus. Plötzlich huschte ein unverkennbar listiger Ausdruck über sein Gesicht.
    »Gold ist schwer, ehrwürdigster Jaharb, und aufgrund einer vor kurzem erst überstandenen Krankheit sind meine Hände noch sehr schwach. Gestattet Ihr, daß ich einen meiner Diener anweise, Eure überaus großzügige Bezahlung in Empfang zu nehmen.«
    »Das ist keine unvernünftige Bitte, Ussa«, entgegnete Jaharb nun unverhohlen belustigt. »Aber denkt daran: nicht mehr, als er in beiden Händen halten kann!«
    »Selbstverständlich. Ich will doch nicht, daß Ihr mich über-bezahlt.« Er drehte sich um.
    »He, du«, wandte er sich an Toth. »Geh zu der Truhe und hole zwei Händevoll Münzen heraus – aber nimm ja nicht mehr!«
    Unbewegt trat Toth an die Truhe und schöpfte etwa einen halben Eimer voll der glänzenden Goldmünzen mit seinen Prankenhänden.
    Jaharb betrachtete den heftig schwitzenden Eunuchen eine lange Weile, ohne die Miene zu verziehen. Plötzlich warf er den Kopf zurück und lachte schallend. »Ausgezeichnet, Ussa«, sagte er mit fast gurrender Stimme. »Ihr habt einen raschen Verstand. Ich mag das bei Leuten, die mir dienen. Vielleicht lebt Ihr sogar lange genug, ein wenig von dem Gold aus-zugeben, das Ihr Euch auf so gerissene Weise geholt habt.«
    »Es war lediglich eine Kundgebung meiner Intelligenz, ehrwürdiger Jaharb«, versicherte ihm Sadi rasch. »Um zu beweisen, daß Ihr in mir den Richtigen gewählt habt. Ich lasse ihn die Münzen zurückbringen, wenn Ihr es möchtet – einige zumindest.«
    »Nein, Ussa. Behaltet sie alle. Ihr werdet Euch jede einzelne verdienen, bis Ihr Rak Hagga erreicht, glaube ich.«
    »Ich fühle mich sehr geehrt, den Dagashi

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