König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Sie muss ab jetzt von ihm trinken, damit sie überlebt. Und wenn wir ihn nicht schleunigst finden, stirbt sie“, erklärte Anna.
„Oh!“, war alles, was Sandra erwiderte.
„Ja, oh. Wir haben nur ein paar Tage, bis es eng für sie wird. Frank kommt mit ihr hier her“, sagte Vincent darauf.
Juli schloss seufzend die Augen. Das konnte ja heiter werden! Eine Vampirin, die jede Nacht Schmerzen litt, weil sie das Blut nicht bekam, dass sie benötigte. Scheiße, wie Cosimo zum Ausdruck gebracht hatte, traf es nicht mal annähernd. Das war eine Katastrophe!
„Kann sie nicht von wem anders trinken? So wie ich informiert bin, ging das ja bei Paulina auch“, fragte Quentin.
„So einfach ist das nicht. Tanja ist als Vampir geboren, daher kommt nur Nathan infrage“, antwortete Eli.
„Keine Möglichkeit also?“, hakte er nach.
„Nein. Das hatten wir alles schon mal, beim Erläutern der Datenbank“, gab Vincent etwas ungehalten zurück.
„Und was sollen wir deiner Meinung nach jetzt tun?“, wandte sich Kai zweifelnd an seinen König.
„Ich hasse diesen Job!“, fluchte Vincent ungehalten.
„Tja, ich sagte dir einst, dass König sein kein Zuckerschlecken ist“, erinnerte Etienne.
„Ja“, brummte Vincent zurück. „Und das ist schon etliche Jahre her.“
„Wir sollten Adriana anrufen. Sie hat schon einmal gezeigt, dass sie jemanden über Gerüche finden kann“, gab Anna zu bedenken.
„Hey, daran habe ich gar nicht mehr gedacht! Klar, Adriana. Sie hat unser Haus gefunden, weil sie ihrer Nase gefolgt ist“, meinte Vincent und schlug sich gegen die Stirn.
„Ich hoffe nur, sie wird kommen und uns helfen“, seufzte Anna.
„Nun, wenn sie keine Möglichkeit hat, herzukommen, habe ich eventuell noch ein As im Ärmel“, begann Sy.
Dann erzählte sie von dem Hexenpaar, das in Kürze nach Deutschland kam. Beide waren Hexen der Stufe fünf. Was für sich allein genommen, sie nicht besonders machte, ihre seltenen Kräfte aber schon.
Kapitel 17
Kurz bevor Frank mit seiner Tochter an Julis Haus ankam, stellte Eli die Frage, die ihr unter den Nägeln brannte.
„Sagen wir Frank, dass Nathan entführt wurde?“
„Um Himmels willen nein. Das hatten wir doch schon! Der Mann käme um vor Sorge“, wehrte Vincent ab.
„Findest du es nicht unfair, das zu verschweigen? Das Leben seiner Tochter steht auf dem Spiel“, warf Juli ein.
„Jetzt fang du auch noch an! Ein kleines Zeitfenster haben wir ja noch, ehe es kritisch für Tanja wird. Da muss ich das dem Vater nicht gleich aufs Brot schmieren“, weigerte Vincent sich weiter.
„Hm, du bist der König, du musst wissen, wie du dein Volk regierst“, gab Juli lapidar zurück.
„Na vielen Dank auch! Du führst selbst ein Volk, du müsstest wissen, was für eine Gratwanderung das sein kann“, verteidigte er sich.
„Von Zeit zu Zeit, ja. Doch ich bin der Auffassung, dass die Wahrheit immer der Lüge vorzuziehen ist. Selbst wenn sie schmerzt. Wie gesagt, es ist ja deine Entscheidung“, schloss Juli damit ab und stand auf.
„Wo willst du denn jetzt hin?“, wunderte Vincent sich.
„Na, mein in Kürze eintreffender Gast braucht auch ein Zimmer, das gerichtet werden muss.“
Ihr Blick war deutlich. Unverständnis, so genau zu lesen, als würde das Wort auf ihrer Stirn stehen.
Eli musste sich beherrschen, um nicht zu lachen. Der Tadel von Juli hatte bei Vincent einen Nerv getroffen, den er unverkennbar nicht gerne spürte. Selbstverständlich war es schwer, die Verantwortung für ein Volk zu tragen, doch Eli war eher der gleichen Auffassung wie Juli. Ein Streitpunkt ja, sie würden sich jedoch zweifellos einig werden.
„Jetzt ruf doch Adriana an“, forderte Eli um ihren Mann abzulenken.
„Weißt du, nachdem was Sy gesagt hat, brauchen wir die Elfenprinzessin überhaupt nicht“, hielt er dagegen.
Eli verdrehte die Augen.
„Du weißt, dass wir dadurch Zeit verlieren?“, fragte Anna vorsichtig.
„Ja, das weiß ich. Und du weißt, dass Nathan mir am Herzen liegt. Wir finden ihn“, versuchte er sie zu beschwichtigen.
Sie schüttelte über den Starrsinn von Vincent den Kopf. War es denn so schrecklich, jegliche Hilfe anzunehmen, die man bekommen konnte? Seit sie wieder einen klaren Kopf besaß, ratterte sie alle Möglichkeiten und Wege durch, die sie zur Verfügung hatten. Da gehörte auch Adriana dazu. Anna stand auf, mit dem Gedanken, das jetzt persönlich in die Hand zu nehmen, als es an der Tür läutete. Das musste Tanja
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