König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Händen ein paar Zeichen, die Sy nicht zuordnen konnte. Etienne, Dorian und Cosimo aber sehr wohl. Es war ihre ganz eigene Sprache, die sie zu Soldatenzeiten benutzt hatten. Damals, im Kampf gegen die Wölfe, war oft ein geräuschloses Kommunizieren vonnöten gewesen. Vincent hatte die Zeichen nicht vergessen und seine Jungs ebenfalls nicht, denn sie verstanden ihn sofort.
Cosimo und Dorian pirschten nach Vincents Anweisung vor. Etienne gab Vincent eine Zeichenfolge zurück und nickte danach Kai auffordernd zu. Beide liefen los, beschrieben einen Bogen und näherten sich dem Gebäude von der anderen Seite aus.
„Warum schickst du sie alleine rein?“, erkundigte sich Eli leise.
„Sie sind erfahrene Soldaten, auch wenn es lange zurückliegt. Cosimo und Dorian werden sich um Lucia kümmern. Doch bevor sie reingehen, suchen sie das Gebäude nach Fallen ab. Etienne und Kai machen das von der anderen Seite aus. Vielleicht gibt es versteckte Alarmsysteme oder so etwas in der Art“, erwiderte darauf Vincent ebenso leise.
„Auf Basis von Elektrizität sind da keine Fallen, die würde ich fühlen“, warf Connor flüsternd ein.
Vincent grunzte. Hexen waren allem Anschein nach wahrhaftig nicht zu unterschätzen.
Rene saß noch immer im Wagen und beobachtet die Gruppe. Da Xylas Wagen nicht vor dem Haus stand, war sie nicht da. Er hoffte wirklich, dass sie nicht in den nächsten Minuten auftauchen würde. Wobei er auf der anderen Seite gerne sehen würde, wie die Hexenmeisterin ihre Androhung wahr machte und Xyla für ihre Missetaten büßen ließ.
Es war wie verhext, dass sich genau in diesem Moment ein Auto näherte. Genauer gesagt, das Auto von Xyla.
Jetzt wird es richtig interessant! , dachte Rene verstimmt und zog den Kopf vorsorglich ein.
Vincent fuhr herum, das herannahende Fahrzeug hatte nicht nur Rene gehört. Sy lächelte gemein.
„Da ist sie ja“, bemerkte sie kalt.
„Das wird jetzt kein Zuckerschlecken. Vincent, nimm die Frauen mit rein. Ich werde mit Sy, Connor und Estelle hierbleiben“, ergriff Quentin das Wort.
„Ja klar. Soll ich feige weglaufen, oder was?“, beschwerte Vincent sich.
„Er hat recht, es ist besser so“, forderte auch Sy.
Vincent brummte. „Klugscheißer!“, quetschte er zwischen den Zähnen hervor.
Eli griff ihn am Arm und drängte ihn zum Gehen. Juli, Tobias, Anna und Sandra schlossen sich an. Lisa und Paulina waren einen Moment unschlüssig, folgten dann doch.
Xyla schien unterdessen den Auflauf an Fahrzeugen bei der Grundstückseinfahrt gesehen zu haben, denn sie gab Gas. Der Kombi, den sie fuhr, schlitterte um die Kurve und wirbelte eine Menge Dreck auf. Quer in der Einfahrt blieb sie stehen, anschließend sprang sie fast aus dem Wagen. Wütend und panisch zugleich wirkte sie. Bis ihr Blick auf Sy fiel. Xyla entgleisten die Gesichtszüge, aus der Wut wurde sichtlich Entsetzen.
„So ein Zufall! Die Hexe, die ich seit Tagen versuche zu erreichen, taucht wie aus heiterem Himmel auf. An dem Ort, der allem Anschein nach, der Ort eines Verbrechens ist“, rief Sy ihr entgegen.
„Hier sind doch keine Verbrechen verübt worden!“, wehrte Xyla zuckersüß ab.
„Das denkst nur du. Du kennst meine Kräfte und meine Macht. Ich weiß, wer da drin ist“, erwiderte Sy und zeigte auf das Gebäude.
„Eine Ärztin, die in meinem Auftrag Forschungen anstellt“, erklärte Xyla selbstgefällig.
„Ach, und was ist mit den drei Gefangenen?“, fragte Sy ebenso scheinheilig, wie Xyla es eben noch getan hatte.
Jetzt sah die Hexe erst recht entsetzt aus. Sie war vermutlich davon ausgegangen, dass Rene ihre Anweisung befolgt hatte und die drei Spender längst getötet und verscharrt waren.
„Dumm gelaufen, was? Und jetzt …“, begann Sy und begann mit der Hand Kreise in die Luft zu zeichnen.
Xyla stöhnte auf, sie war panisch doch sah den vier Hexen vor sich unbewegt entgegen. Bereits in dem Moment, als Sy begonnen hatte, die Kreise zu ziehen, hatte Xyla die Wirkung spüren können. Sy war stark, sehr stark. Xyla hatte Mühe, sich nicht von der auf sie wirkenden Magie schwächen zu lassen. Im Gegenzug sammelte sie selbst ihre Kraft, auch wenn das ihre Fruchtbarkeit gefährden würde. Das war momentan zweitrangig.
Sy hörte auf, die Kreise zu ziehen und stoppte in ihrer Bewegung so, dass ihr Zeigefinger genau auf Xyla zeigte. Die jedoch sprang geistesgegenwärtig zur Seite und warf einen Energieball auf die Gruppe. Sy fing die Energie auf, doch Connor und
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