König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Estelle stöhnten unter der Wucht. Xyla hatte sich Schwarzer Magie bedient. Das geworfene Energiefeld zerbrach zwar durch die Gegenwirkung von Sy, doch Conner und Estelle hatten schwer mit der Auswirkung zu kämpfen. Wie eine ölige Masse sog sich die schwarze Macht durch ihre Körper. Sy achtete nicht darauf. Sie war hoch konzentriert und bemüht, Xylas Geist zu durchbrechen. Dadurch bekam sie auch nicht mit, dass Quentin durch die Wucht von Xylas Magiekugel nach hinten gedrückt worden war und nun reglos auf dem Boden lag. Estelle schüttelte die Reste der magischen Auswirkung von sich ab und eilte zu Quentin. Connor blieb bei Sy.
Estelle spürte bei Quentin Puls und Herzschlag, die Atmung war flach. Er war nur bewusstlos. Nur, so konnte sie ihn hier ja nicht liegen lassen. So griff sie unter seine Achseln und zog ihn noch ein Stück weiter nach hinten. Wenn sie Quentin bis zu einem der Autos bekäme …
Rene sah, wie die Hexe sich mit dem Ohnmächtigen abmühte, zumal die Dame nicht gerade schlank war. Anstelle feige hier sitzen zu bleiben, entschloss er sich, der Frau zu helfen. Er sprang schwungvoll aus dem Wagen und lief zu den beiden.
„Warte, ich helfe dir. Nimm du seine Füße“, forderte er sie auf.
Dankbar nickte sie und ließ Quentins Oberkörper absinken. Rene griff dem Mann unter die Achseln, während die Frau sich seine Füße schnappte. Gemeinsam trugen sie ihn zu Julis Wagen, weil er der vorderste in der Reihe war.
Sy, Xyla und Connor schienen das Geschehen nicht zu bemerken. Die Luft pulsierte um sie herum. Eine Menge Energie flog da hin und her. Estelle verstand nicht, weshalb Xyla nicht sofort einknickte. Sy war, mit Connor als Verstärker, weitaus mächtiger als Xyla. Da diese jedoch mit Schwarzer Magie kämpfte, hob sich das Ungleichgewicht allem Anschein nach auf.
Schnaufend packte sie mithilfe von Rene den bewusstlosen Quentin ins Auto.
Kapitel 22
Von dem Geschehen vor der Tür bekamen die anderen nichts mit. Vincent und Tobias hatten sich mit den Frauen in den ersten Raum des Kellergeschosses zurückgezogen. Währenddessen schnappten Cosimo und Dorian die im Labor sitzende Lucia. Sie fesselten ihr die Hände und banden sie auf dem Stuhl fest. Lucia war so überrascht gewesen, dass sie sich nicht gewehrt hatte. Etienne und Kai öffneten unterdessen alle Türen des Kellers. Als sie die Tür zu Nathans Gefängnis aufgestoßen hatten, war Kai nicht überrascht, dass es dort so aussah, wie Etienne es anhand seiner Vision beschrieben hatte. Regungslos lag Nathan auf der Liege, Kai hatte den Eindruck, dass dieser in einen tiefen Schlaf versetzt worden war. Im Hintergrund konnte Kai die Ärztin reden hören, Cosimos sonore Stimme gab die Antworten. Beides war für Kai jedoch nicht zu verstehen. Er konnte Schritte hören, die sich näherten, und drehte sich um. Vincent tauchte im Türrahmen auf.
„Hey, da ist ja unser Freund. Schlafend wie die Prinzessin auf der Erbse!“, stellte er lächelnd fest.
„Hoffen wir mal, dass Sy diesen Zauber aufheben kann“, murmelte Etienne.
Kai erkannte bei beiden die gleiche Erleichterung wie in sich selbst, dass sie Nathan lebend hier vorfanden. Auch wenn er mit leichtem Entsetzen feststellen musste, dass der schlafende Nathan nicht richtig angezogen war.
Anna würde sich bestimmt nicht länger versteckt halten, wenn sie erfuhr, in welchem Raum Nathan war. Kaum hatte Kai an sie gedacht, tauchte sie auch schon hinter Vincent auf.
„Geh rüber, Großer“, forderte sie ihn auf.
Lächelnd machte Vincent ihr Platz und Anna spurtete förmlich an ihm vorbei, als ihr Blick auf Nathan fiel.
Sofort begann sie, ihm sanft durch das Haar und übers Gesicht zu streicheln. Dabei flüsterte sie.
Schreie schreckten die kleine Gruppe in Nathans Gefängnis auf.
„Nein! Nein, das dürft ihr nicht!“, schallte es über den Flur.
Ein boshaft klingendes Lachen von Cosimo folgte.
Vincent drehte sich um die eigene Achse und ging der Ursache der Schreie auf den Grund. Etienne und Kai folgten ihm und ließen Anna und Nathan etwas Zeit für sich. Wobei Nathan diese nette Geste nicht bemerken konnte.
„Was ist hier los?“, fragte Vincent laut, als er in den Laborraum trat.
„Ich habe Lucia gefragt, wo sie das ganze genetische Zeugs hat“, erklärte Dorian lapidar.
„Bitte!“, flehte Lucia. „Wenn ihr das vernichtet, macht ihr einen großen Fehler.“
„Ach, und das soll ich mir ausgerechnet von dir sagen lassen?“, fragte Vincent
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