König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
beiläufig.
„Aber natürlich! Du weißt, dass wir Verbrechen verabscheuen“, erklärte Estelle sich sofort einverstanden.
„Sehr schön. Ich dachte mir, dass ihr nicht ablehnen würdet“, gab Sy zu.
„Wer ist denn entführt worden?“, wollte Connor wissen.
„Nathan, ein Vampir, der zum Rat des Vampirkönigs Vincent gehört. Das Schlimme ist, er und seine Frau sind vor Kurzem Zwillingseltern geworden.“
„Das ist ja furchtbar!“, stöhnte Estelle auf.
„Richtig. Das Besondere daran ist, seine Frau ist eine Werwölfin, die Kinder sind dem entsprechend Wesen einer neuen Art. Vampir und Wolf in einem“, erklärte Sy weiter.
„Wow! Das ist doch ein deutliches Friedensbekenntnis“, lobte Connor.
„Und ein Grund mehr, den Mann wiederzufinden“, bestätigte Estelle ihre Zusage zu helfen.
„Dann sollten wir nicht länger quatschen. Fahr so schnell, wie das Auto dich lässt, Syrentilja. Ich werde schon darauf achten, dass dir nichts im Weg ist“, forderte Connor zwinkernd.
Sy ließ sich nicht zweimal bitten. Denn auch als stärkste Hexe der Welt, im Verkehrsgewühl die Hindernisse auf magische Weise beiseitezuschieben, das hatte sie noch nie gut beherrscht. Daher unterließ sie es in der Regel.
Nach knapp zwei Stunden bog Sy auf den Hof von Julis Anwesen ab.
„Da wären wir. Das Haus der Clanchefin Julietta.“
Connor und Estelle trugen beeindruckte Minen zur Schau.
„Sehr ansprechend“, lobte Estelle.
„Sehr groß“, meinte Connor darauf.
„Na, Julietta muss es mögen. Kommt, sie sind bestimmt alle da. Lasst uns reingehen“, forderte Sy die beiden auf.
Sie war voller Neugier, warum Vincent sie so zur Eile angetrieben hatte. Kaum war sie mit ihren Gästen im Haus, vernahm sie Stimmengewirr aus dem Wohnzimmer. Zielstrebig ging sie darauf zu, Connor und Estelle folgten ihr. Sy hatte durch die Auren längst bemerkt, dass nicht nur die derzeitigen Bewohner des Hauses dort versammelt waren. Eine, für sie fremde Aura, hatte sich ebenfalls abgezeichnet.
„So, hier sind wir“, sagte sie laut, als sie die Tür öffnete.
Die Gespräche verstummten und alle im Raum warfen einen Blick zu Sy und den beiden Hexen, die sie begleiteten.
„Das sind Connor und Estelle“, stellte sie die beiden vor. „Und bevor wir zu eurer Bekanntmachung übergehen, will ich wissen, warum solche Eile notwendig war. Ich nehme an, der Wolf da auf dem Stuhl ist die Ursache.“
Sy zeigte auf Rene, der mittendrin und doch auf gewisse Weise nicht dabei war. Er wirkte in dem Raum fehl am Platze und schien sich sichtlich unwohl zu fühlen.
„Auch wenn es unhöflich ist, unsere Gäste erst einmal außen vor zu lassen … ja, er ist der Grund“, bestätigte Juli.
„Denn er hat die Hintergrundinformationen, die wir brauchen“, schloss Vincent an.
Sy zog fragend eine Braue nach oben und musterte den Wolf, der auf seinem Stuhl unbehaglich hin und her rutschte.
„Das ist Rene. Er hat zusammen mit Lucia und Xyla agiert. Xyla ist diejenige, die hinter den Entführungen steckt. Sie will eine neue Art züchten, eine, die alle Eigenschaften unsere vier nichtmenschlichen Arten vereint. Er kennt das Versteck, in dem nicht nur Nathan, sondern auch seine Partnerin Emily und eine Elfe gefangen gehalten werden“, erklärte Juli sachlich.
„Das ist ja … mir fehlen die Worte!“, gab Sy zu und setzte sich auf das Sofa.
„Xyla? Dass sie solche Ziele verfolgt, hätte ich nie erwartet“, bekannte Estelle.
„Wem sagst du das? Denkst du, ich hätte von ihr einen solchen Verrat erwartet? Sie wird dafür büßen müssen“, gab Sy zurück.
„Wir wissen, dass du die stärkste und mächtigste Hexe bist. Dennoch solltest du wissen, dass unsere Hilfezusage noch immer Gültigkeit hat“, sagte Connor nachdrücklich zu seiner Meisterin.
„Danke. Ich denke, wir werden jede Hilfe gebrauchen können. Drei Geiseln. Eine verrückt gewordene Hexe und eine Vampirärztin“, fasste Vincent zusammen.
„Ich habe ihn ausführlich befragt. Xyla nutzt Gedankenkontrolle, um die drei ohne Bewusstsein zu halten. Die Elfe wird zusätzlich von Lucia sediert. Wir müssen demnach versuchen, Xylas Kontrolle über die Drei aufzulösen“, meldete sich Quentin zu Wort.
Sy nickte. Xyla ihrer Magie zu berauben, würde nicht leicht werden.
„Die Eile erklärt sich dadurch, dass Xyla angeordnet hat, die Gefangenen zu töten. Rene will es nicht tun, weil er damit seine Partnerin umbringen müsste. Lucia gab ihm vierundzwanzig Stunden, den Befehl
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