König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
verschloss die Bissmale. Danach ließ er sie von sich herunter gleiten und stellte sie vorsichtig hin. Das Wasser rauschte noch immer warm und er begann sie abzuwaschen, während sie noch immer die Augen geschlossen hielt. Entspannt sah sie aus, als würde sie die nachklingenden Wellen ihrer Lust genießen. Sie war wunderschön.
Langsam kam Tanja auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie schlug die Augen auf und sah den Vampir an, der noch immer dicht bei ihr stand.
„Sag mal, wer bist du eigentlich und wo kommst du her?“
Er lächelte leicht. „Ich bin Tim. Kai hat mich hergebracht. Ich … ähm, ich arbeite hier. Wie heißt du denn?“
Tanja starrte ihn an. „Was?“, fragte sie entgeistert.
Tim wich einen Schritt zurück. Als hatte er nicht schon erwartet, dass ihre Reaktion so ausfallen würde.
„Du hast mich ohnehin verstanden. Weshalb sollte ich es wiederholen?“
„Das ist nicht dein Ernst!“, erwiderte sie fast panisch.
„Ach komm schon. Gerade eben war es dir noch scheißegal, wer ich bin. Und behaupte nicht, es hat dir nicht gefallen“, deutete er an.
Tanja stürzte an ihm vorbei und ließ die Tür der Dusche offen stehen. Hektisch zerrte sie ein Handtuch von der Ablage und wickelte sich ein.
„Raus hier!“, fauchte sie.
Tim sah sie selbstgefällig an, selbst wenn ihn das den Job kosten konnte. „Warum regst du dich so auf? Passt es dir nicht, dass ein Mischling wie ich es geschafft hat, dich zu nehmen? Schlecht kann es nicht gewesen sein, sonst wärst du nicht gleich zweimal gekommen!“
Tanja wich weiter zurück, bis sie mit dem Rücken an den Waschtisch stieß. Nicht nur ein Angestellter, sondern obendrein noch ein Mischling! Das war so … würdelos! Auch wenn sie insgeheim zugeben musste, dass er tatsächlich gut gewesen war. Und ein hübscher Kerl war er darüber hinaus immer noch. Da sie nichts sagte, schüttelte er den Kopf und stellte das Wasser ab. Anschließend trat er gleichfalls aus der Duschwanne und nahm sich eines der Handtücher. In Seelenruhe trocknete er sich ab.
„Und? Rennst du jetzt zum König und gehst dich beschweren?“, fragte er sie.
„Ich … das kann ich wohl kaum!“, erwiderte sie und klang dabei nicht glücklich.
„Dachte ich mir. Also?“, fragte er.
Tanja sah ihn an. „Was also?“
„Wie heißt du?“, fragte er geduldig nach.
„Tanja. Ich … ich bin Nathans Zögling.“
„Ah! Deshalb ... Tja, wenn du willst, ich stehe gern zu Diensten …“, bot er an.
Tanja schnaubte. „Das ist ja wohl die Höhe! Ich habe dich nicht darum gebeten! Zieh dich an und verschwinde“, schimpfte sie.
Demonstrativ drehte sie ihm den Rücken zu und begann ihre Haare zu frottieren. Tim wusste, er spielte hier mit dem Feuer, doch die Kleine gefiel ihm. Sie konnte ihn nicht sehen, da sie etwas abseits des Spiegels stand. Er trat geräuschlos hinter sie.
„Wenn du etwas lockerer wärst, könnten wir zwei eine Menge Spaß haben!“, raunte er.
Tanja drehte sich rasend schnell um und fixierte ihn böse. Sie sagte nichts, sondern stieß ihn unsanft an und stürmte aus dem Bad. Tim seufzte und zog sich an. Er erwartete nicht, sie im Zimmer anzutreffen, doch so war es. Sie saß auf dem Bett, die Knie bis zum Kinn angezogen, der Blick glasig.
„Hey. Ich wollte dich nicht beleidigen“, begann er.
„Geh bitte einfach“, bat sie ihn matt.
Einen Moment lang sah er sie hilflos an und ging anschließend. Sein Weg führte ihn direkt zu dem, der für diese Situation verantwortlich war. Kai.
Kapitel 28
Kai zeigte sich kaum überrascht, als Tim ihm von Tanjas Reaktion erzählte.
„Du wusstest sehr wohl, dass sie das nicht so gut aufnimmt. Weshalb hast du mich zu ihr geschickt?“, beschwerte er sich.
„Das ist im Grunde simpel. Sie brauchte nen Kerl. Und du bist mir von allen als Erstes eingefallen. Im Übrigen … du siehst mir ein wenig ähnlich, wenn ich das denn so sagen darf. Sie hatte versucht, mich ins Bett zu kriegen …“
„Öhm, ja. Spar dir den Rest. Und weißt du was? Es ist gut, dass es hier mittlerweile so locker zugeht. Sonst würde mich dieses Abenteuer eventuell den Job kosten“, gab Tim zu bedenken.
„Mach dir keine Sorgen. Selbst wenn Tanja was sagt, oder glaubt sich beschweren zu müssen, dann geht das auf meine Kappe.“
„Danke.“
Tim wollte schon gehen, als Kai ihn zurückhielt. „Hat es sich denn gelohnt?“, fragte er zwinkernd.
„Hmm … ich würde sagen … ja!“, gab er lächelnd zu. „Möglicherweise wird es
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