König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
dich nicht wundern, aber ich hab sie gebissen.“
„Ich hoffe zutiefst, dass sie das nicht ebenso bei dir gemacht hat …“, begann Kai.
„Nee. Zum Glück nicht. Sie hat mir hinterher gesagt, dass sie ein Zögling ist.“
Tim wusste, dass sie aus diesem Grund nur das Blut eines einzigen Vampirs vertagen konnte. Hätte sie seins getrunken, wäre es postwendend wieder herausgekommen.
„Dann ist es ja gut“, befand Kai.
Tim nickte und ging im Anschluss daran. Kai fragte sich einen Moment lang, ob es ein Fehler gewesen war, die beiden zusammenzubringen. Doch anschließend kam er zu dem Schluss, dass es nur richtig gewesen war. Zum Einen ließ es Tanja eventuell von ihrem hohen Ross absteigen. Zum Anderen fand er selbst, dass Tim vergleichsweise schnuckelig war. Er hatte dem Kleinen einen Gefallen tun wollen.
Tanja hockte auf ihrem Bett und grübelte. Sie befand sich in einer Zwickmühle und sie wusste nicht, was sie von sich halten sollte. Sie fand Kai immer noch heiß, doch er hatte mehr als deutlich gesagt, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte. Was ohne Frage auch für die anderen Herren galt. Sie wusste nicht, ob sie wütend sein sollte, weil er Tim zu ihr gebracht hatte. Auf gewisse Weise sah er fast so aus wie Kai, nur etwas weniger muskulös. Doch das blonde Haar war ähnlich frisiert wie bei Kai und seine Augen waren grün gewesen. Das fehlende Gelb in der Iris und die weicheren Gesichtszüge waren der größte Unterschied bei den beiden. Sogar von der Größe könnten die beiden etwa gleich liegen. Doch was bedeutete das alles? Sollte sie sich mit der zweiten Wahl zufriedengeben? Das war nicht ihre Art, nie gewesen. Doch die erste Wahl stand gar nicht zur Wahl. Dafür steckte sie im falschen Körper.
Tim konnte im Prinzip nichts dafür, doch sie hatte ihn äußerst schlecht behandelt. Was zum Großteil daran lag, dass er mit seinem Status überhaupt nicht zu ihren Vorstellungen passte. Wobei das für etwas Spaß , wie er sich ausgedrückt hatte, wohl kaum eine Rolle spielte. Tanja musste ihn ja nicht gleich heiraten, nur weil sie Sex hatten. Sie konnte sich nicht entscheiden, was sie jetzt tun sollte. Ein Jahr war lang … sehr lang ohne Partner. Tim hatte ihr angeboten, zu Diensten zu sein. Das klang genau nach seinem Status, wenn man es so betrachtete. In gewissem Sinne ein extra Privatservice, den er als Angestellter des königlichen Haushalts, für Tanja angeboten hatte. Da sie niemanden hatte, mit dem sie sich beraten konnte, entschied sie sich, erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen, ehe sie eine Entscheidung fällte.
Vincent telefonierte unterdessen mit Tobias. Sie wollten einen Zeitpunkt ausmachen, an dem sie sich treffen konnten. Sandra musste noch häufiger trinken als Tobias, doch diese Notwendigkeit wollten sie mit einem gemütlichen Essen kombinieren. Nach einigem hin und her überlegen entschieden sie sich für den kommenden Abend. Als Vincent auflegte und sein Telefon in der Hosentasche verschwinden ließ, sah er zu Eli, die ihn beobachtete.
„Morgen Abend“, erklärte er knapp.
Eli nickte lächelnd. Kurz darauf klopfte es an der Zimmertür und Kai steckte seinen Kopf hinein.
„Herr?“
Vincent sah ihn erstaunt an. „Was denn, die Jungs gewöhnen sich den förmlichen Kram ab und du fängst damit an? Da ist doch was im Busch, dass du jetzt damit ankommst …“, meinte er, während er Kai hereinwinkte.
„Ich geh dann mal“, verabschiedete sich Eli zwinkernd.
Vincent nickte zustimmend, selbst wenn er nicht wusste, was Kai von ihm wollte.
„Also, wo drückt der Schuh?“, fragte Vincent, als Kai sich gesetzt und Eli das Zimmer verlassen hatte.
„Ich bin mir nicht sicher, doch ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht“, begann Kai zweifelnd.
„Inwiefern?“
„Tanja. Nun, sie … sie deutete an, dass sie scharf auf mich ist. Genau genommen war es sogar eindeutig. Sie hatte sich nach dem letzten Trinken nicht unter Kontrolle. Weil ich oder die anderen Jungs, du eingeschlossen, nicht zur Verfügung stehen, war sie … zickig. Besser beleidigt“, Kai pausierte kurz.
Vincent sah ihn fragend an, eine Braue hochgezogen, die grünen Augen funkelten.
„Naja, sie ist ins Bad geflohen, nachdem sie geschimpft hat, dass sie das nicht ein Jahr lang aushalten kann. Ich dachte, ich tue dem jungen Ding einen Gefallen. Deshalb habe ich Tim zu ihr gebracht.“
„Oha! Und? Wo ist jetzt das Problem?“
„Hm, Tim kam später zu mir. Er meinte, es hat ihr nicht gefallen,
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