Koenig der Vampire II - Boeses Blut
Hals.
Genau das war es, was ihren Angreifer so lockte. Für ihn war das hektische Pulsieren so laut zu hören, wie die Glocken in einem Kirchturm.
Sandra wurde in einer Ecke auf den Boden gelassen. Vor lauter Angst rührte sie sich keinen Millimeter. Ihr Angreifer drehte sie herum, sodass sie ihn sehen konnte.
Der Mann war riesig, überragte sie fast um einen halben Meter. Dabei war er so kräftig und breit wie ein Profisportler, ein Boxer vielleicht. Sandra traute sich nicht, sich zu wehren oder davon zu rennen. Sie hätte gegen den Mann keine Chance, er würde sie sicher mit bloßen Händen umbringen können.
Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gebracht wurde sie auf den Boden gestoßen. Hektisch zerrte der Mann an ihren Kleidern, zerriss sie zum Teil.
Sie hatte schon geahnt, was auf sie zukommen würde. Sie war schließlich aufgeklärt worden. Aber jetzt ließen die Angst und die Panik sie beinahe ohnmächtig werden. Ihr Herz schlug so wild, als wollte es aus ihrem Körper fliehen. Ihr Atem war kurz und flach.
Und genau das machte ihn rasend vor Gier. Kaum hatte er sie entblößt, riss er an seiner Jeans und streifte sie zum Teil herunter. Die Fänge in seinem Mund brannten darauf, dieses Mädchen zu durchlöchern und leer zu trinken. Und sein Schwanz verlangte danach, den Körper zu besitzen.
Sandra traute sich gar nicht, darüber nachzudenken, was ihr geschah. Sie starrte an den fensterlosen Hauswänden vorbei in den blauen Himmel. Sie betete inständig zu Gott er möge sie am Leben lassen. Gott, der von ihren Eltern so hochgelobt wurde. Der Gütige, der seine schützenden Hände allzeit über sie halten sollte. Wo war er nur in diesem Moment? Warum passierte ihr das?
Das flehende Gebet wurde jäh unterbrochen, als ein reißender Schmerz sie durchfuhr. Sandra hatte das Gefühl, ihr Unterleib würde aufgespießt und zugleich entzwei gerissen. Und mit jeder Bewegung wurde es schlimmer. Der Mann, der über ihr hing, zeigte kein Erbarmen mit ihr. Die Augen hatte er geschlossen, seine Hände hielten ihren Oberkörper auf den Boden gepresst.
Schlimmer wurde es erst, als er ihr erneut den Mund zu hielt. Sandra bekam kaum Luft, denn die große Hand bedeckte auch ihre Nase zur Hälfte.
Dann sah sie die Zähne. Den Mund aufgerissen fixierte der Kerl sie. Zwei lange Eckzähne ragten aus seinem Oberkiefer. Ab diesem Moment war sie sich sicher, dass da kein Mensch über ihr hing und sich an ihrem Körper verging. Im nächsten Moment beugte er sich zu ihr herunter und ein brennender Schmerz begleitete den Biss an Sandras Hals.
Denn genau das hatte er getan. Sandra war sich dessen sicher. Er hatte diese Zähne in ihre Haut geschlagen und trank ihr Blut. Und wieder schickte sie ein Stoßgebet gen Himmel, sie wollte nicht sterben.
Durch den Schmerz in ihrem Schoß spürte sie das Zucken, ein Reißen an ihrem Hals gesellte sich dazu. Der Kerl hatte sich von ihrer Haut gelöst und brüllte auf. Einen Moment lang hing er noch über ihr, sein Gesicht deutlich für Sandra zu sehen. Dann sprang er auf, richtete seine Kleidung, wischte sich den Mund ab und verschwand.
Er ließ sie einfach so liegen. Wie ein Stück wertlosen Müll.
Als Sandra dann sicher war, dass der Vampir nicht zurückkommen würde, rappelte sie sich auf. Nur mit Mühe konnte sie ihre Kleidung zusammenhalten. Ihr Schoß tat entsetzlich weh und ihr Hals schien noch immer zu bluten. Der Stoff ihres Shirts wurde langsam von der roten Flüssigkeit getränkt.
Ihre Tasche lag am Eingang der kleinen Gasse und sie bückte sich danach. In dem Augenblick wurde sie von einer Frau entdeckt, die sich um sie kümmerte. Und niemand glaubte ihr, als sie sagte, ein Vampir habe ihr das angetan.
Sandra endete mit dieser Aussage ihre Geschichte. Weder Vincent noch Tobias hatten sie unterbrochen. Allerdings sah Tobias sehr, sehr sauer aus. Vincent schüttelte fassungslos den Kopf.
„Wir werden ihn finden", sagte Vincent dann.
„Und er wird seine Quittung dafür bekommen", warf Tobias grollend ein.
Sandra nickte nur.
Zwei Stunden warteten sie nervös, bis der Anruf kam. Etienne richtete aus, dass sie ihn eingefangen hätten. Das war der Startschuss für Eli, die mit den Frauen zusammen nach oben ging.
Sie würden mit Anna und den Zwillingen im Wohnzimmer bleiben. Sandra war sofort vernarrt in die Babys.
Tobias räumte unterdessen mit Vincent das Kaminzimmer so weit, dass die Möbel an den Wänden standen und die Mitte frei war. Bis auf einen einzigen
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