Koenig der Vampire II - Boeses Blut
kochte.
Eli war nicht dumm, sie mussten ihrem eingeschlagenen Weg folgen.
„Ich gebe dir keine Zusage auf eine Zusammenarbeit, ehe ich nicht bei Ines war. Ich will mich überzeugen, dass sie lebt. Und meine Freundinnen werden mich als Zeugen begleiten.“
T fluchte innerlich. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Aber er musste Elisabetha zugestehen, dass sie schlau handelte. Wegen eines Leichnams würde sie nicht ihren König verraten. Doch er hatte sie richtig eingeschätzt, ihre menschliche Ziehmutter war mehr wert als ihr Gatte.
Deshalb stimmte er auch zu.
„Fahrt mir hinterher. Du kannst die Frau sehen und dich überzeugen, dass ihr Herz noch schlägt. Und dann wird geredet. Die Zeit für Verhandlungen ist vorbei. Ach übrigens, zur Sicherheit will ich die Kleine da in meinem Auto mitnehmen!“, verlangte er und zeigte auf Paulina.
„Warum nicht, du machst mir keine Angst", sagte diese leichthin.
Ihr Gesicht wirkte noch immer unbeteiligt, als wären Juli und Eli zwei ihr völlig unbekannte Personen. Als würde sie das alles kalt lassen. Nach außen zeigte sie keine der Gefühlsregungen, die ihr Innerstes in Aufruhr brachten. Paulina beherrschte ein perfektes Pokerface.
T grinste bösartig, als Paulina ohne zu zögern zu ihm in den alten klapprigen Wagen stieg.
„Keine Dummheiten!“, rief er warnend an Eli gerichtet und setzte sich hinters Steuer.
„Bist ein hübsches junges Ding. Dich müsste man mal so richtig einreiten", sagte er anzüglich zu Paulina, als er die Fahrertür zuschlug.
„Ich glaube kaum, dass du mir etwas bieten kannst", gab sie frech zurück.
Dieser Kerl machte ihr keine Angst. Der war geistig gestört, ja schon. Aber mit so einem Irren wurden sie doch wohl fertig. Und, es war ja anatomisch immer noch ein Mann. Der würde schneller am Boden liegen, als er ahnen konnte. Sie wusste, wie man quälen konnte. Ob nun sich selbst oder Neurdings auch Etienne, naja – das hatte eher andere Hintergründe. Paulina machte sich keinerlei Sorgen. Weder um ihre momentane Lage, noch wegen des Ekels von Vampir, das neben ihr saß und glaubte, sie in seiner Gewalt zu haben. Sie grinste.
Mit zusammengekniffenen Augen starrte er sie an.
„Glaub ja nicht, dass du ungestraft dein Maul so weit aufreißen kannst! Ich werde dir schon zeigen, was abgeht.“
Klar! , dachte Paulina.
8. Kapitel
Sie fuhren zurück in die Stadt. In einer ruhigen und eher heruntergekommenen Wohngegend hielt T an. Die Armut war fast greifbar, wenn man sich die Häuser besah. Das graue Haus, vor dem T parkte, hatte auch schon bessere Tage gesehen.
Die Fenster waren schmierig und sicher seit Ewigkeiten nicht mehr geputzt worden. Die Fassade war ursprünglich sicherlich weiß gewesen, was nun kaum noch zu erkennen war.
Juli parkte direkt hinter ihm. Sie und Eli stiegen sofort aus.
Eli hatte die ganze Fahrt über kaum etwas gesagt. Juli verstand sie trotzdem. Es war ihr Ding, sie hielt die Zügel in der Hand. Juli und Paulina waren zur Stelle, wenn Eli bereit war und sie brauchte.
So einfach war das. Komisch, wie man sich auch ohne viele Worte verstehen konnte. Die so unterschiedlichen Frauen waren in kurzer Zeit eng zusammen gewachsen, das Vertrauen ineinander und die freundschaftliche Verbindung waren sehr stark.
T öffnete die halb verfault aussehende Haustür. Der muffige Geruch des Hauses schlug ihnen sofort entgegen. Eli verzog das Gesicht.
„Meine Damen. Bitte folgen", forderte T sie drängend auf.
Eli wäre auch gar nicht auf die Idee gekommen, alleine durch dieses Haus zu laufen. Es erweckte nicht gerade einen freundlichen Eindruck, und nicht weniger einen sicheren.
Er führte sie eine Steintreppe hinab, was Eli für ein gutes Zeichen hielt. Die Holztreppe im Flur hatte nicht gesund ausgesehen.
Vor einer windschiefen Tür blieb er stehen.
„Bitte, sieh selbst. Sie lebt", erklärte er und öffnete die Tür.
Eli traute ihren Augen kaum.
„Mommy!“, rief sie entsetzt.
Ines war total dehydriert, hing zusammengesunken auf diesem verdreckten Bett. Ihre Hände gefesselt, die Handgelenke wund gescheuert.
Sie war nicht bei Bewusstsein.
„Du bist ein Scheusal!“, schrie Eli den Entführer an.
„Ich weiß", gab er selbstgefällig zurück und machte ein zufriedenes Gesicht.
„Bring mir Wasser!“, verlangte Eli.
„Oh nein! So haben wir nicht gewettet. Sie lebt, fertig. Jetzt bist du an der Reihe!“, knurrte T.
„Denk nicht dran! Du willst etwas von mir, vergiss das nicht!“,
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