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König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

Titel: König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Paulina schon einigermaßen im Bilde.
    „Hallo“, sagte er, als er eintrat.
    Paulina betrachtete ihn. Herrje, der war ja ein Riese. Passte kaum durch die Tür. War Etienne auch so groß? Schwer zu schätzen, da er noch immer auf dem Stuhl hockte. Sein Hintern musste ja schon taub sein!
    „Hallo“, gab sie zurück.
    „Ich heiße Cosimo“, stellte sich der Riese vor und reichte ihr die Hand.
    Sie ergriff sie und staunte. Von ihm floss eine Wärme und Ruhe in sie, als würde sie einen Spaziergang durch die Frühlingssonne machen.
    Zögernd ließ sie ihn wieder los, denn es wäre unhöflich, die Hand zu lange festzuhalten. Außerdem hatte sie noch immer Hunger. Aber das gute Gefühl blieb, als hätte er es ihr gegeben. Komisch.
    „Du scheinst das alles recht locker zu nehmen“, stellte Cosimo fest.
    Paulina schluckte ihre Traube herunter, die sie eben in den Mund geschoben hatte.
    „Etienne hat mir ein bisschen was erzählt. Dass ich kein Monster bin, das Menschen anfällt und sie aussaugt. Oder dass ich sehr alt werden kann. Und dass ich lange Zeit so aussehen werde, wie jetzt“, erklärte sie.
    Mit der Hand machte sie eine kreisende Bewegung. Und so weiter ...
    „Das ist doch schon mal etwas. Fühlst du dich denn anders?“, fragte Cosimo.
    Paulina dachte darüber nach.
    „Ich weiß nicht. Ich komme mir kraftvoller vor. Nun, so ähnlich“, ihr fehlten die richtigen Worte.
    „Und deine Zähne?“, bohrte Cosimo weiter.
    Etienne verdrehte die Augen.
    „Meine Zähne?“, fragte Paulina erstaunt.
    „Hast du das noch nicht gespürt? Streich mal vorne darüber“, forderte er sie auf.
    Paulina sah ihn zuerst komisch an. Aber, wenn sie nun wirklich eine Vampirin war, hatte sie dann nicht logischerweise auch die spitzen Zähne?
    Mit der Zungenspitze fuhr sie die Zahnreihe nach. Tatsächlich. An den Ecken waren zwei spitze, etwas längere Zähne.
    Sie sprang aus dem Bett, wobei ein Teller herunterfiel.
    „Huch! 'Tschuldigt, aber das muss ich mir ansehen!“, rief sie und stürmte ins Bad.
    Den Lichtschalter fand sie auf Anhieb. Der Blick in den Spiegel ließ sie ungläubig starren.
    War sie das etwa? Paulina? Ihr Gesicht war makellos glatt. Keine Pickel, keine Mitesser und keine Sommersprossen mehr. Ihre Augen leuchteten, wie bei den anderen. Ihre haselnussbraune Iris war nun golden. Als hätte sie Schmuck im Auge.
    Die spitzen Zähne lugten unter ihrer Oberlippe hervor. Sie beugte sich näher an den Spiegel, tippte mit dem Finger an einen Zahn. Wie hießen die? Reißzähne?
    Ihr brünettes Haar, das gestern noch zu einem festen Knoten verschlungen gewesen war, hing locker auf ihre Schultern. Es glänzte und schimmerte wie noch nie.
    Neugierig hob sie ihr Shirt hoch. Die Blindarmnarbe war verschwunden. Ein Blick auf ihre Füße zeigte, dass auch diese, eine Erneuerung erlebt hatten. Geschunden vom vielen Ballett hatte sie ständig Blasen gehabt und die Zehen hatten schon angefangen, sich zu verformen.
    „Gefällst du dir?“, erklang Etiennes Stimme.
    Paulina drehte sich um und riss die Augen auf.
    Etienne war wirklich riesig, sogar noch größer als Cosimo. Er stand an den Rahmen vom Badezimmer gelehnt und füllte ihn so aus, dass niemand mehr vorbei gehen konnte.
    „Ähm ...“, mehr fiel ihr nicht ein.
    Oh, wie peinlich. Jetzt stand sie da und starrte ihn an, bekam keinen Ton heraus. Sie musste zugeben, er war der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. Oder Vampir.
    Ungeniert betrachtete sie ihn von oben bis unten. Wobei sie erstaunt feststellte, dass er weder Schuhe noch Strümpfe trug. Und er hatte schöne Füße. Gepflegte Nägel. Der Rest von ihm war, soweit sie es beurteilen konnte, muskulös. Kein bisschen Fett, obwohl er so groß und breit war.
    „Mir scheint, dir gefällt, was du siehst“, stellte er fest.
    Seine Augen funkelten wie Diamanten in der Sonne, es war faszinierend hineinzusehen.
    „Wenn ich ehrlich bin, ja“, meinte sie schüchtern.
    Sie traute sich nicht, sich zu bewegen.
    „Danke für das Kompliment. Gebe ich gerne zurück. Ich würde dich gerne etwas fragen. Du sagtest, du kamst gestern vom Ballett und hattest auch diese Schuhe in der Hand. Tanzt du schon lange?“
    „Hmm, seit meinem vierten Geburtstag etwa.“
    „Und du bist wie alt?“
    „Gar nicht unhöflich, was? Eine Frau nach dem Alter zu fragen, selbst wenn sie jung ist. Das tut man nicht. Aber ich will ja nicht so sein, nächsten Monat werde ich zwanzig.“
    „Dann bist du also kein Mädchen mehr“, stellte er

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