König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Zufall. Die Elfen stehen zum Schutz der Natur, der Evolution und dem Fortbestand der Erde. Jede neue Gattung bereichert den Planeten. Warum sollten denn dann Mischwesen aus eurer beider Arten unerwünscht sein? Ehrlich, in der Natur gibt es weitaus blutrünstigere Wesen als es Vampire oder eine eventuell neu entstehende Art je sein könnte.“
„Das ist sehr beruhigend. Denn diese neue Art ist bereits am heranwachsen“, sagte Eli.
Sie konnte diese Tatsache nicht verschweigen. Jetzt lag es an Adrianas Reaktion, wie das weitere Gespräch verlaufen würde.
Adriana klatschte in die Hände.
„Das ist ja wundervoll! Ihr müsst mir unbedingt Bescheid geben, wenn das Kind geboren ist.“
Sie schien sich ehrlich zu freuen. Ihr Gesicht strahlte.
„Oh, wenn es einfach wäre, dich zu erreichen! Wir mussten ja warten, bis du dich noch einmal bei uns meldest. Auf deine erste Anfrage konnten wir gar nicht antworten“, warf Juli ein.
„Ich gebe euch einfach meine Nummer“, erklärte Adriana.
„Was denn, du hast ein Telefon?“, staunte Vincent.
Adriana sah ihn unverständlich an.
„Was dachtest du denn? Dass ich nur mit Briefen und Buschpost arbeite? Natürlich habe ich ein Telefon, ich lebe ja nicht hinter dem Mond. Allerdings brauche ich es nicht oft.“
„Gut. Nachdem das geklärt ist ... Anna und Nathan sind die Glücklichen. Nathan gehört zu meinem Führungsstab, ja, das kann man so ausdrücken. Nun ist es so, die beiden bekommen nicht ein Kind, sondern gleich zwei“, meinte Vincent lächelnd.
Adriana kicherte. „Dann wünsche ich den werdenden Eltern alles Gute und vor allen Dingen gute Nerven.“
„Jetzt zum Vertrag, den Bestehenden müssten wir abändern. Denn er handelt ja nur von den Wölfen und Vampiren. Wenn du dich also mit einbringen möchtest, setzten wir einen neuen auf“, erklärte Juli.
„Ich war vorausschauend und habe das bereits erledigt“, sagte Adriana und zog eine Schriftrolle hervor.
Sie entrollte das zarte Papier, dass wie die Briefe, nach dem Wald roch.
„Das Vorlesen sollte ich hier aber unterlassen“, meinte sie und strich das Papier auf dem Tisch glatt.
Die Schrift darauf war filigran und es war nur wenig Text darauf. Einfach, kurz, sachlich. Eli gefiel die Frau immer besser.
Vereinbarung
Mit diesem Dokument bestätigen das Volk der Elfen, das Volk der Vampire und der Clan der Werwölfe den Frieden untereinander.
Alle Beteiligten verpflichten sich, friedlich miteinander zu leben.
Diese Vereinbarung gilt ohne zeitliche Begrenzung und wird von jeder kommenden Generation erneuert.
Die Anführer der Arten bestätigen mit ihrer Unterschrift und ihrem Blut, dass sie die Vereinbarung aus freien Stücken und ohne Zwang getroffen haben.
Unter dem Text war viel leerer Platz. Eli vermutete, dass die kommenden Generationen auf eben dieses Dokument unterschreiben sollten.
Adriana machte den Anfang. Sie zog eine Feder hervor, stach sich mit einem Dorn in den Finger und saugte das Blut in die Feder. Damit unterschrieb sie das Papier.
Gezeichnet
Adriana
Prinzessin der Elfen
Dann übernahm Vincent die Feder von ihr. Auch er ließ etwas von seinem Blut in das Innere der Feder aufsaugen. Eli tat es ihm nach und setzte ihren Namen neben seinen.
Vincent Elisabetha Catherina
König der Vampire Königin der Vampire
Nun fehlte nur noch Juli. Auch sie stach sich in den Finger, wiederholte die Prozedur.
Julietta
Anführerin des Wolfsclans
Adriana lächelte.
„Sehr schön. Diese Feder verbleibt bei dem Dokument, das ich euch anvertrauen möchte. Die Elfen ziehen es vor, im Verborgenen zu bleiben. Was aber nicht heißt, dass ihr mich nicht kontaktieren könnt. Ich gehe aber davon aus, dass wir in der Zukunft recht wenig Miteinander zu tun haben werden.“
Sie blickte in die Runde, sah sich auf der Terrasse um. Schön, alles leer.
„Auf Wiedersehen“, sagte Adriana laut und löste sich auf.
Juli sog die Luft ein. Seth, der die ganze Zeit über kein Wort verloren hatte, tat es ihr nach und verschwand ebenso.
„Himmel, wenn ich nicht wüsste, dass die Elfen das können, wäre ich vor Schreck vom Stuhl gefallen“, kommentierte Eli.
„Da kannst du dir jetzt vorstellen, was Anna gedacht haben muss, als Seth sich aufgelöst hat“, meinte Vincent.
„Und wohin mit dem Vertrag?“, fragte Juli.
„Hm. Am besten zu dem anderen.
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