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König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

Titel: König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Wölfe zeigten. Der Butler öffnete schwungvoll beide Türhälften. Der Ballsaal.
    Eli machte große Augen. So imposant hatte sie den nicht in Erinnerung. Allerdings war sie ja auch nicht wirklich hier gewesen. Die wundervoll bemalte Decke hatte sie zum Beispiel gar nicht wahrgenommen. Wölfe, in allen Farben und verschiedenen Posen. Rundherum ein Wolkenhimmel.
    Der Mosaikfußboden zeigte ein ähnliches Bild. Dort allerdings tummelten sich die Wölfe in einem Feld mit unzähligen Blumen.
     Eine klare Stimme riss Eli aus dem staunenden Betrachten.
    „Es freut mich, dass es dir gefällt.“
    Eli zuckte zusammen. „Es ist sehr hübsch.“
    Die Stimme kicherte. Eli konnte die Wölfin nirgends sehen. Vincent stockte neben ihr kurz der Atem. Kurz darauf sah Eli auch warum. Eine junge Frau kam auf sie zu, ihre schlanke Gestalt war hochgewachsen und schneeweiße Haare fielen auf ihren Rücken herab.
    „Julietta. Was für eine Ehre“, sagte Vincent.
    Seine Stimme klang ehrfürchtig. Eli vermutete, dass er sie zum ersten Mal in dieser Gestalt sah.
    „Ich habe deinen Geruch erkannt, sag mir deinen Namen“, sagte sie, als sie vor Eli stand. Es klang nicht wie eine Bitte.
    „Ich bin Eli. Ähm, Verzeihung, Elisabetha Catherina.“
    „Gut. Wie du gehört hast, bin ich Julietta. Und das hier ist meine engste Beraterin, Anna“, sagte sie und deutete nach links.
     Oh, Vincent verstand sofort, warum Nathan sie wollte. Schwarzes, wallendes Haar umspielte ein wunderschönes Gesicht, aus dem die ihm bekannten Opalaugen funkelten. Ihre Haut war leicht gebräunt und ihre Figur ein Traum, wobei sie nicht so schlank wie ihre Clanführerin war. Und doch wirkte sie perfekt, mit Kurven an den richtigen Stellen.
    „Hallo Anna“, begrüßte er die schwarze Wölfin in Menschengestalt, und neigte kurz den Kopf zur Begrüßung.
    Julietta kicherte erneut.
    „Mir scheint, dein Zögling ist sehr schweigsam“, wandte sie sich an Vincent.
    „Ich bin furchtbar aufgeregt, wenn ich ehrlich bin“, erklärte Eli.
    „Das wäre ich an deiner Stelle auch. Aber du musst es nicht sein“, Julietta lächelte gewinnbringend.
    „Danke, dass du dem Treffen so schnell zugestimmt hast“, sagte Vincent.
    Julietta winkte ab.
    „Sag mir, Vin. Wie kommt es, dass dein Zögling bei unserer letzten Versammlung körperlos hier erschienen ist?“
    „Das kann ich dir nicht beantworten, denn ich weiß es nicht.“
    Dann erklärte er ihr Elis Geschichte, wie sie verloren ging, wie er sie fand, und von ihren Eltern.
    Julietta seufzte.
    „Es tut mit ehrlich Leid. Deine Erscheinung hier, deinen Geruch zu wittern, brachte mich zum Nachdenken. Es ist so viel Blut vergossen worden. Ich bin es satt. Weder ich noch Vincent können beantworten, warum sich unsere Arten bekämpfen“, sagte sie zu Eli.
    „Danke. Ich habe mich schon gefragt, warum ihr eine Waffenruhe vereinbart habt. Warum keinen Friedensvertrag?“, antwortete sie der Wölfin.
    „Das kann ich dir nicht beantworten. Vielleicht musstest du erst hier erscheinen, um meinen Entschluss zu festigen. Etwas an dir, an deinem Geruch ist besonders“, erklärte Julietta.
    „Das stimmt. Eli ist etwas ganz Besonderes. Für sie habe ich den Kodex umgangen, nichts mit einem Zögling anzufangen“, sagte Vincent und lächelte.
    „Das ist in der Tat besonders!“, sagte sie anerkennend.
    Dann drehte sie sich zu Anna um, die die ganze Zeit über still gewesen war. Julietta hielt ihre Hand auf und Anna legte eine Schriftrolle hinein.
    „Ich war so frei etwas vorzubereiten. Das hier ist ein Dokument, das uns für die Zukunft an den Frieden binden soll.“
     Die Rolle wurde von ihr geöffnet, eine lange Schleife hing herab. Dann drehte Julietta sie um, damit Vincent und Eli das Geschriebene sehen konnten.
    Mit wundervoller Handschrift waren dort fünf Punkte vermerkt.
     
     
    1. Ab dem heutigen Tag gilt uneingeschränkter Friede zwischen den Vampiren und den Werwölfen.
     
    2. Ein Zuwiderhandeln wird, je nach Schwere des erfolgten Angriffs, von beiden Anführern gleichermaßen bestraft. Ein Mord wird mit der Todesstrafe geahndet.
     
    3. Beide Parteien sollen nebeneinander gedeihen. Freundschaftlich, ohne Rivalität und Missgunst.
     
    4. Zukünftige Generationen müssen den Vertrag alle einhundert Jahre erneuern.
     
    5. Der Jahrestag der Friedensschließung soll stets im Gedächtnis bleiben. Weshalb er künftig als gemeinsamer Feiertag gilt.
     
     
    Darunter waren zwei Linien. Links stand Vincent, König der

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