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König für einen Sommer: Roman (German Edition)

König für einen Sommer: Roman (German Edition)

Titel: König für einen Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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sehen wir weiter«, beendete Hagen das Thema. »Was ist mit euch? Kommt ihr mit?«
    Ich sah Andi und Hagen an, die nicht sehr begeistert schienen. Sehr gut. Dann müsste ich nicht wieder als Spielverderber herhalten.
    »Von mir aus.«
    »'ne Campingplatz-Disse?«, sagte Hans. »Klingt nicht sehr aufregend.«
    »Nee, kein Bock. Lasst uns zurückfahren.«
    »Okay.«
    DIE NÄCHSTEN drei Tage waren Urlaub pur. Strand, Siesta, Essen gehen, gemütlich auf dem Balkon einen trinken, schlafen. Kein Stress, niemand, der nervte, so hatte ich mir das vorgestellt. Ich schrieb diese Karte an Anna. Ganz belanglos. Schönes Wetter, toller Strand und so weiter. Wenn sie sich kurz dafür bedanken würde, hätte sie ihren Zweck erfüllt.
    Es war Samstag. Hans war frühmorgens weggefahren, wohin, wollte er nicht verraten. Die Geheimnisse häuften sich, aber ich drängte ihn nicht mehr, obwohl ich immer noch sauneugierig war. Andi und ich lagen am Strand und dösten vor uns hin.
    »Überraschung!«, riefen zwei weibliche Stimmen ganz nah bei uns. Sie kamen mir bekannt vor, aber ich verwarf den Gedanken gleich wieder. Wer sollte uns denn hier schon überraschen?
    »Hallo! Aufwachen, ihr zwei! David!«
    Ich öffnete meine Augen. Die zwei standen gegen die Sonne und ich hatte Schwierigkeiten sie zu erkennen.
    »Moni? Bist du das?«
    »Das is 'n Ding, was? Damit hast du nicht gerechnet, oder?«
    »Moni! Ich fass es nicht. Was machst du denn hier?«
    »Hey, ich bin auch noch da!«
    »Tanja! Hi! Unglaublich. Wie seid ihr ... Wie habt ihr uns gefunden? Hey, Andi, aufwachen! Guck mal, wer hier ist!«
    »Was ist? Hey ... Wo kommt ihr denn auf einmal her?«
    »Interrail«, sagte Moni. »Hans hat uns in Barcelona am Bahnhof abgeholt.«
    Aha! Das erste Geheimnis war gelüftet.
    »War das so geplant?«
    »Erst kurz vor eurer Abfahrt. Interrail wollten wir sowieso machen und Hans schlug dann vor, dass wir euch doch besuchen könnten. Hat er euch wirklich nichts davon erzählt?«
    »Kein Wort.«
    Moni und Tanja. Sie arbeiteten im Jenseits als Bedienung. Es ging das Gerücht, dass Tanja etwas mit Hans laufen hatte, aber das glaubte ich nicht. Hans fing nie etwas mit seinen Bedienungen an, aus Prinzip nicht. Außerdem hätten wir das mitgekriegt. Trotzdem sehr verdächtig, dass die beiden mehr oder weniger spontan hier auftauchten.
    »Wo werdet ihr pennen?«
    »Tja, wir dachten ja, ihr wärt zu zehnt hier und hättet jede Menge Platz. Hans hat uns erzählt, was passiert ist. Wir fahren morgen mit ihm zu den anderen. Heute pennen wir bei euch. Das wird schon irgendwie gehen.«
    »Wo ist Hans überhaupt?«
    »Im Apartment. Hatte keine Lust auf Strand. Rutscht doch mal 'n bisschen, dann können wir uns neben euch legen. Mensch, ist das heiß hier! Ich muss erst mal ins Wasser. Kommt ihr mit?«
    »Nee, mir reicht's für heute. Ich passe.«
    »Klar, los!«, sagte Andi und sprang auf. Moni und Tanja rannten ihm hinterher. Ich packte meine Sachen zusammen und ging.
    Das Apartment war leer, als ich es betrat. Ich warf mein Strandzeug auf die Couch und öffnete den Kühlschrank, um mir eine Cola herauszuholen.
    »David? Bist du das?« Hans. Er saß um die Ecke auf dem Balkon.
    » Ja.«
    »Bist du allein?«
    „Ja, warum?«
    »Haben die Mädels euch gefunden?«
    »Ja. Überraschung gelungen.«
    »Kommst du raus und setzt dich zu mir?«
    »Klar.«
    »Dann bring doch bitte zwei Corona mit.«
    »Okay.«
    Ich setzte mich neben ihn, öffnete die Flaschen und bot ihm eine Zigarette an.
    »Danke. Lass uns anstoßen.«
    »Okay, worauf?«
    Er nahm sein Corona und streckte es mir entgegen.
    »Darauf, dass es ein Junge wird.« Er klickte seine Flasche gegen meine und nahm einen tiefen Zug. Ich setzte mein Corona fassungslos wieder auf dem Tisch ab.
    »Du musst schon trinken, David. Sonst zählt das Anstoßen nicht. Los, noch mal! Auf Papa Hans!«
    Ich nippte kurz an meiner Flasche und stellte sie wieder hin.
    »Du willst mich verarschen.«
    »Ganz und gar nicht. Es ist mein voller Ernst. Ich werde Vater. Hab es heute Morgen erfahren. Und – ich find es klasse.«
    »Von Tanja?«
    »Tanja? Wie kommst du denn auf Tanja? Nein, es ist von Moni.«
    »Moni? Du hast was mit Moni? Seit wann denn das?«
    »Seit drei Monaten. Hat sich so ergeben.«
    »Ich denke, du fängst nichts mit deinen Bedienungen an?«
    »Tja, das dachte ich auch. Bis wir eines Nachts spät noch die Kneipe aufgeräumt haben.«
    »Ihr habt es in der Kneipe . .? Nein, so genau will ich's gar nicht wissen. Und

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