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Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht

Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht

Titel: Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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dass Anno, Ludwig und ich in deiner Nähe bleiben.«
    Rother sah kurz zu ihm auf und nickte. Man hätte glauben können, den Jungen erwartete das Beil des Henkers.
    »Herr, Euer Schwert.« Arnulf, Rothers Knecht, hatte sie vor dem Zelt erwartet. »Ich habe es in dieser Nacht noch einmal geschliffen. Es ist nun so scharf und tödlich wie Siegfrieds Balmung.«
    Heinrich sah ein wenig neidisch zu, wie Rother das Schwert umgürtete. Eigene Diener, ein schönes Zelt, so prächtige Waffen, das waren Dinge, die er niemals besitzen würde. Es sei denn, er würde in den Orden der Templer aufgenommen. Einen Moment lang stellte er sich vor, wie er in einem weißen Mantel und auf einem feurigen Ross in die Schlacht ritt.
    Arnulf führte Rothers Pferd vor, und der junge Ritter schwang sich in den Sattel. Zu Pferd wirkt er noch kleiner als zu Fuß, dachte Heinrich. »Nun, kühner Recke … Wir bilden die Vorhut. Anno wird das Kommando führen, doch die meisten jungen Ritter, die uns begleiten, sind nur deinetwegen dabei. Du kannst stolz auf dich sein.«
    Rother lächelte gezwungen.
    Was, zum Henker, war mit dem Jungen nur los? Sie ritten
nicht das erste Mal aus, um Nachschub und Verstärkungen für Mailand abzufangen, aber in so seltsamer Verfassung hatte Heinrich ihn noch nie erlebt.
     
    Anno spuckte aus. Verfluchter italischer Sommer! In Gambeson und Kettenhemd hatte er das Gefühl, man habe ihn in einen Ofen geschoben. Dabei war es noch lange nicht Mittag, und sie lagerten an einem Waldrand im Schatten. Er knüpfte den Wasserbeutel vom Sattel und schüttelte ihn prüfend. Schon mehr als halbleer! Hoffentlich tauchte dieser verdammte Wagenzug bald auf. Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, warteten sie schon mehr als drei Stunden. Anno strich sich über die Stirn und betrachtete die glänzenden Schweißtropfen auf seiner Hand. Verdammte Hitze! Wenn er wenigstens seine gepolsterte Lederkappe abnehmen könnte … Aber wenn es überraschend zum Angriff kam, hätte er vielleicht nicht mehr die Zeit, sie aufzusetzen und die Riemen unter dem Kinn zu verknoten. Ohne die Lederhaube würde sein Helm nicht richtig auf dem Kopf sitzen. Er fluchte leise. Früher hatte ihm das Warten in der Hitze weniger ausgemacht.
    Ludwig deutete plötzlich auf die Straße, die etwas weniger als vierhundert Schritt von dem Wäldchen entfernt verlief. In einer Staubwolke näherten sich Reiter. Endlich!
    Anno hob den rechten Arm und gab den übrigen Reitern ein Zeichen aufzusitzen. Hier im Schatten der Bäume würden die Mailänder sie nicht ausmachen können. Das Gelände war ideal für einen Hinterhalt. Überall gab es kleine Waldstücke, in denen sich Reiter verbergen konnten. Der Sennberger lächelte siegessicher. Knapp eine halbe Meile weiter oben am Weg, beim Kloster Bagnole, wartete der Erzbischof
mit fünfzig Rittern und über hundert Waffenknechten zu Fuß. Sie würden den Wagenzug angreifen. Annos Aufgabe war es, diejenigen abzufangen, die versuchten, zur Stadt zurück zu flüchten. Ein einfacher Plan! Das Einzige, was den Sennberger beunruhigte, war die Nähe Mailands. Wenn einer der Reiter dazu kam, in sein Horn zu stoßen und ein Alarmzeichen zu geben, würde man es in der Stadt womöglich hören. Aber das würden die Bogenschützen des Erzbischofs schon verhindern!
    Anno kniff die Augen zusammen, um die Reiter auf der Straße besser zu erkennen. Die Anführer der Truppe schienen nicht einmal gerüstet zu sein. Er lächelte grimmig. Mit denen würde man leichtes Spiel haben, aber … Er starrte angestrengt auf die Straße. Es gab keine Wagen! War der Reitertrupp vielleicht nur die Vorhut? Besorgt sah sich der Sennberger nach seinen Rittern um. »Wir warten«, sagte er leise und gab den Männern ein Zeichen, weiter am Waldrand zu verharren.
     
    Rother hatte sich von den anderen Rittern ein wenig abgesondert und beobachtete voller Sorge den Trupp auf der Straße. An der Spitze der Kolonne erkannte er den Reiter mit dem himmelblauen Umhang. Es war Anselmus de Mandello, und neben ihm ritten noch zwei weitere Konsuln aus Mailand.
    Stumm betete Rother, es möge ein Zufall sein, dass die Konsuln ausgerechnet auf der Straße unterwegs waren, auf der auch dieser verfluchte Wagenzug erscheinen sollte. Der Erzbischof hätte doch nicht mehr als hundert Krieger aufgeboten, nur um eine Handvoll Reiter gefangen nehmen zu lassen. Doch eine Stimme tief im Inneren des Jungen
beharrte darauf, dass dies kein Zufall war. Es gab gar keinen Wagenzug!
    Schon gestern

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