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Königin der Engel

Königin der Engel

Titel: Königin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Jill?
    !JILL> Sie ist hier und nicht dort draußen.
    !Roger Atkins> Nun ja, Herrgott, das ist doch klar.
    !JILL> Sonnenklar. Aber vielleicht wichtig. Die echte AXIS-Sonde erlebt etwas Beunruhigendes, während sie ihre Mission neu bewertet. Die AXIS-Simulation reproduziert diese Beunruhigung nicht.
    !Roger Atkins> Ich glaube, es ist an der Zeit, Jill, daß ich ein paar Tracer und Bestätigungsroutinen durch die AXIS-Simulation schicke. Ich wußte nicht, daß die AXIS-Simulation erkannt hat, daß es da einen Unterschied gibt.
    !JILL> Ich bitte um Verzeihung, daß ich diese Eventualität nicht früher gemeldet habe.
    !Roger Atkins> Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich habe da offenbar selber was übersehen.

Stellen Sie sich vor, jemand anders würde anschaulich in Ihnen träumen; oder Sie wären wach und könnten dennoch Ihre Träume erforschen. So ähnlich ist die Erfahrung mit der Landschaft des Geistes, jedenfalls zum Teil. Aber unsere persönlichen Erinnerungen an Träume sind natürlich verworren. Es ist sogar möglich, daß zwei oder mehr Agenten gleichzeitig verschiedene Träume haben, was noch mehr zur Verwirrung beiträgt. Wenn ein Traum die Landschaft überhaupt durchschneidet, dann wie ein Pfeil, der durch eine Schichttorte geht; er nimmt dabei Eindrücke von bis zu einem Dutzend territorialer Ebenen auf. Wenn ich in Ihre Landschaft gehe, kann ich jedes Territorium klar und deutlich so sehen und studieren, wie es ist, und nicht so, wie es Ihr privater Traumdeuter gern hätte.
    – Martin Burke, Die Landschaft des Geistes
(2043-2044)
     
53
     
    Martin untersuchte Goldsmith sorgfältig.
    Goldsmiths Couch massierte ihm rhythmisch den Rücken, die Beine und die Arme; sein Kopf und sein Hals ruhten weich auf einem sanft wogenden Kissen.
    Carol summte vor sich hin, während sie ihre Tätigkeiten auf ihrer Tafel abzeichnete. Sie waren mit dem schlafenden Mann im Hörsaal allein, umgeben von der geschäftigen Stille der elektronischen Geräte und dem gedämpften Gemurmel der Luft aus der Klimaanlage des Hörsaals. Der Rest des Teams ruhte sich aus oder aß zu Abend.
    »Was ist mit den Anschlüssen?« fragte Carol und ging um die Liege herum zu ihm. Martin bückte sich, um sich eine Stelle an Goldsmiths Hals fünf Zentimeter unter dem Winkel des Kieferknochens anzusehen. Ein paar Bartstoppeln, dann ein glattrasierter Kreis; in dem Kreis ein feines Muster silberner Linien. Das Nano in Goldsmith hatte eine Direktleitung erzeugt, die vom Gehirn zur Hautoberfläche am Hals verlief. Ein Connector würde diese Leitung über den dazwischengeschalteten Computer, der den Informationsfluß von Goldsmith, Neuman und Burke bereinigen und interpretieren würde, mit ähnlichen Leitungen aus ihren eigenen Gehirnen verbinden. Ohne Puffer. Das beunruhigte Martin immer noch.
    »Die sehen sehr gut aus«, sagte Martin. »Ich finde, wir haben jetzt genug herumgepusselt. Zeit für unsere eigene Dosis.«
    Carol rief das Team herein. David und Karl würden ihnen bei den Vorbereitungen helfen; dann würden Margery und Erwin David und Karl für ihre Rolle als Unterstützer vorbereiten. Wenn die Untersuchung richtig im Gang war, würden im Hörsaal fünf Personen scheinbar schlafend auf der Couch liegen.
    Carol und Martin begaben sich zu ihrer jeweiligen Couch. Das Nano wurde ihnen über Arm und Hals zugeführt, wie bei Goldsmith. Margery schaltete die Induktoren ein, die sie in Schlaf wiegen würden. Sie würden etliche Stunden schlafen, während die Nanomaschinen ihre Einsatzorte fanden, die entsprechenden Leitungen wachsen ließen und an ihrem Hals austraten; dann würden sie in einen neutralen Wachzustand überführt werden, in dem körperliche Empfindungen vorübergehend ausgeschaltet waren; sie würden jedoch voll bei Bewußtsein und fähig sein, die Augen zu öffnen und zu bewegen. Während der ersten Stufe der Untersuchung würden sie auch noch sprechen können.
    Martin erinnerte sich an sein Kinderzimmer. An die Roboter, die er gebaut hatte, große und kleine. An seinen Großvater, der ihm Bücher gekauft hatte, Packen aus gebundenem Papier, die schon damals selten waren. An seine erste Liebe, ein junges Mädchen namens Trix.
    Er spürte nichts davon, wie das Nano seine Positionen in seinem Körper einnahm.
    Eine dumpfe, angenehme Mattigkeit. Machte die Augen nur einmal auf, um einen Blick zur Galerie hinauf zu werfen. Sah dort Albigoni, das Kinn auf den verschränkten Armen, die auf dem Geländer vor dem Fenster ruhten. Was

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