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Königin der Engel

Königin der Engel

Titel: Königin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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neun. Dann habt ihr reichlich Zeit, um David und Karl als Unterstützer fertigzumachen. Schlaft euch alle nochmal richtig aus. Wir wollen, daß jeder frisch und voll einsatzbereit ist.«
    Er schaute wieder zur Galerie hinauf. Albigoni hatte die Hände in die Hüften gestemmt. »Gebt Mr. Albigoni einen kurzen Überblick. Sagt ihm, daß wir wahrscheinlich morgen mittag fertig sein werden.«
    »Mach ich«, nickte Margery.
    »Wir sehen uns im Traum«, sagte Carol leichthin.
    Margery stellte den Induktor ein. Martin schloß die Augen.

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54
     
    Richard Fettle konnte sich nicht erinnern, sich jemals in seinem Leben so elend gefühlt zu haben. Weder nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter noch in den langen Jahren, in denen er sich langsam erholt und sein Leben wieder gekittet hatte. Der Krieg in seinem Innern verursachte ihm stärkere Pein, als er sie jemals in dieser Zeit verspürt hatte. Die Intensität dieser Qual verblüffte ihn.
    Wenn er die Frau, die neben ihm lag, einfach tötete und zur nächsten Phase seines Lebens überging, wäre das vielleicht die Lösung für alles. Es kostete ihn richtige Anstrengung, die Arme an seinen Seiten zu behalten. Sicher würde sie seinen inneren Kampf spüren, wenn auch nur durch die leisen Vibrationen des Bettes, wenn er sich hin und her warf, die Muskeln im Konflikt miteinander. Aber sie schlief tief und fest.
    Nadine hatte immer schon eine beachtliche Fähigkeit gezeigt, die Wirklichkeit zu ignorieren oder nur das zu sehen, was sie sehen wollte. Sie hatte ihre Therapiespielchen mit ihm gemacht. Sie verdiente es, zu ernten, was sie gesät hatte. Die höheren Mächte würden ihm das bestimmt erlauben. Das Beispiel von Emanuel Goldsmith, der so viel Aufmerksamkeit erregt hatte, wies ihm deutlich den Weg.
    Richard war jetzt nicht daran interessiert, das Rätsel um Goldsmith zu lösen. Er wollte überhaupt nicht nachdenken oder sich über irgend etwas den Kopf zerbrechen.
    Er rollte sich erneut im Bett herum, um Nadines schlafende Gestalt anzusehen. Vor einer Stunde hatte sie versucht, ihn dazu zu bringen, mit ihr zu kopulieren; und ihm erzählt, es würde seine nervliche Belastung verringern. Sie schien seine Not anziehend zu finden; anscheinend weckte er irgendeinen perversen Mutterinstinkt bei ihr.
    Er hatte sich mühevoll aus dieser Falle herauslaviert. Jetzt betrachtete er sie, wie sie warm und still dalag, und sah nur Fleisch, dem jede Regung ausgetrieben werden mußte.
    + Krank. Brauche jetzt wirklich Therapie nicht ihre sondern professionelle. Schwelle überschritten. Bin schon weit jenseits. Schreibe ein Gedicht wie ihr Fleisch von schlafendem Leben unter meinen Fingern zu Reglosigkeit Desorganisation übergeht. Selektoren lesen das Gedicht und kommen um mich durch die Hölle gehen zu lassen schlimmer als was ich jetzt erlebe? Wohl gar nicht möglich. Therapeuten glucken über mir zusammen gluck gluck sondieren meinen Geist obligatorische Überprüfung und Korrektur meiner Seele schieb das mal hier rüber was ist das? Finger weg; Gift ein mentaler Virus der uns alle ansteckt den muß er sich bei Goldsmith geholt haben. Eine letzte Chance; seinen Geist seinen Körper zu Asche verbrennen und daraus einen neuen Menschen formen Den Neuen Menschen in die Welt hinausschicken mit leuchtendem Gesicht der sich benehmen kann pfadfindermäßig ehrenhaft angepaßt vielleicht sogar Arbeit suchen zu einer Agentur gehen und er muß bloß die Hände um ihren Hals legen den glatten und warmen das Pulsieren des Blutes wie Vogelatem dort fühlen
    Sie bewegte sich. Er nahm die Hand weg, legte sie wieder hin. Ob sie wohl aufwachen würde, bevor sie starb? Ob er sie sanft und behutsam in Desorganisation versetzen konnte?
    + Immer noch Güte in mir. Etwas Sanftes ist immer noch da. Reinige dich davon oder sie werden es tun. Tu das jetzt und die Welt wird mir die Bude einrennen nichts wie ran an sein Gehirn wir wollen dir helfen. Wollen wissen wie du so geworden bist. Meinst du daß deine Erziehung schuld ist? Nein ein Freund der mich enttäuscht hat. Nur enttäuscht? Gluck. Enttäuschung reicht nicht um das alles zu bewirken. Nein er hat das verraten wofür er stand. Wofür er für mich stand. Gluck. Verrat ist eine ernste Sache. Sie will dich verraten indem sie dich therapiert. Wer braucht im Schatten schon Therapie ich du wir alle aber darauf kommt’s nicht an. Worauf es ankommt ist das Elend zu beenden. Könnte all meine Gedanken Erinnerungen meine ganze

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