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Königin der Engel

Königin der Engel

Titel: Königin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Ich muß Bescheid wissen.« Ein Aufblitzen von wütendem Zorn. »Er hat acht Menschen getötet. Freunde. Seine Freunde. Darunter auch meine Tochter. Und seinen eigenen Patensohn. Sie haben ihm nichts getan. Sie waren keine Bedrohung für ihn. Es war ein Akt vorsätzlicher, berechneter Bösartigkeit.«
    »Es ist gerade erst ein paar Tage her…«, begann Martin.
    »Wären Sie theoretisch imstande, Goldsmith zu untersuchen und uns zu sagen, was ihn dazu gebracht hat, seine jungen Freunde zu ermorden?« fragte Lascal.
    Ein silberner Arbeiter und ein menschlicher Kellner brachten das Essen. Der Arbeiter trug das Tablett auf seinem flachen Rücken. Der Kellner erkundigte sich, ob Martin noch einen Drink haben wollte. Er lehnte ab.
    »Sie verschweigen mir etwas«, sagte Martin mit einem Seufzen. »Ich weiß Ihre Gastfreundschaft zu schätzen, Gentlemen, aber…«
    »Wir können nicht alles sagen, ehe wir nicht genau wissen, daß sie interessiert sind und zustimmen werden«, erklärte Lascal.
    »Dann haben wir da echt ein Problem«, sagte Martin.
    »Sie sind unsere beste Chance«, sagte Albigoni. »Wir scheuen uns nicht, Sie inständig zu bitten.«
    »Sie würden reich belohnt werden«, fügte Lascal hinzu.
    »Ich glaube, Sie wollen, daß ich Ihnen helfe, ins IPR einzubrechen, Goldsmith einer Triplexuntersuchung zu unterziehen und herauszufinden, was in ihm vorgeht. Aber das IPR ist geschlossen worden. Das ist absolut unmöglich.«
    »Keineswegs.« Lascal stocherte in seinem Zuchtkrabbensalat herum.
    Martin zog zweifelnd die Augenbraue hoch. »Zuerst müßten Sie Goldsmith mal finden, und dann müßten Sie die Staats- und die Bundesregierung überreden, das IPR wieder aufzumachen.«
    »Wir können das IPR wieder aufmachen und werden es auch tun«, sagte Albigoni. Lascal schaute nervös von einem zum anderen. »Paul, es ist mir egal, ob ich am Leben bleibe oder jetzt gleich sterbe, und es kümmert mich nicht, ob Mr. Burke zum FBI geht.«
    »Was hat Carol Neumann damit…«
    »Bitte hören Sie mir zu«, unterbrach ihn Albigoni. »Nachdem er meine Tochter und die sieben anderen ermordet hat, ist Emanuel Goldsmith in mein Penthouse im Airport Tower Two in Manhattan Beach gekommen. Er hat seine Verbrechen gestanden und sich dann auf das Sofa in meinem Wohnzimmer gesetzt und um einen Drink gebeten. Meine Frau ist auf einer anthropologischen Studienreise in Borneo und weiß von nichts. Und sie wird es auch erst erfahren, wenn… die Untersuchung abgeschlossen ist und ich erklären kann, warum er ihr das angetan hat. Wenn Sie die Untersuchung durchführen, garantiere ich Ihnen, daß das IPR wieder aufgemacht wird, daß Sie wieder als sein Direktor eingesetzt werden und daß Sie genug Zuschüsse bekommen, um sich für den Rest Ihres Lebens – wie lange das auch sein mag – ganz auf Ihre Forschungen konzentrieren zu können.«
    »Wenn ich nicht eingesperrt werde und in die Therapie komme, weil ich die bundesweit gültigen psychologischen Rechte verletzt habe«, sagte Martin. »Ich kann meine Arbeit nicht tun, die Arbeit, der ich mein ganzes bisheriges Leben gewidmet habe. Das ist Strafe genug. Ich brauche nicht noch obendrein die Schande, ein Krimineller zu sein. Ich glaube, ich gehe jetzt lieber.« Er machte Anstalten, aufzustehen. Lascal hielt ihn am Arm fest.
    »Mr. Albigoni hat nicht übertrieben. Er ist bereit, Ihnen sein ganzes Privatvermögen zur Verfügung zu stellen.«
    »Nur um zu erfahren, was in Goldsmith vorgeht?«
    »Genau. Dann übergeben wir ihn unverletzt dem LAPD, damit er vor Gericht gestellt werden kann.«
    »Sie wollen nicht, daß ich ihn therapiere – ich soll ihn bloß untersuchen?« Martins Hand zitterte. Er konnte nicht glauben, daß ihm ein solcher faustischer Vorschlag unterbreitet wurde.
    »Bloß untersuchen. Wenn es Antworten zu finden gibt, finden Sie sie. Wenn es Ihnen nicht gelingt, Antworten zu finden, reicht uns das ehrliche Bemühen. Mr.
    Albigoni wird Sie trotzdem finanzieren. Das IPR wird rechtmäßig wiedereröffnet.«
    »Was wird Carol machen – was hat sie mit der Sache zu tun, abgesehen davon, daß sie die Therapeutin Ihrer Tochter war?«
    Albigoni starrte einen Moment lang schweigend auf den Tisch, langte dann in seine Tasche und brachte eine Karte mit den eingravierten Buchstaben JNM zum Vorschein. »Wenn Sie Ihre Entscheidung getroffen haben, rufen Sie mit dieser Karte an. Sagen Sie demjenigen, der den Hörer abnimmt, einfach nur Ja oder Nein. Wir setzen uns mit Ihnen in Verbindung und

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