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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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zuweisen zu lassen. Zwei wurden zur Schmiede geschickt, einer zur Mühle, und fünf wurden zum Holzfällen beordert. Die anderen erhielten den Au f trag, sich bei verschiedenen Handwe r kern einzufinden. Bjarkar wurde eingeteilt, die Männer im Axtkampf zu unterweisen. Erfahrene Krieger gab es nur sehr wenige in den Reihen der Rebellen und man war froh um jeden, der sein Wissen an die Waldbewohner weite r geben konnte.
    Jolfur wurde angewiesen, sich in einer Ecke auf e i nen Stuhl zu setzen und zu warten. Sobald es die Zeit erlaubte, sollte er bei den Kommandanten des Heeres vorstellig werden, um ihnen Bericht zu e r statten.
    Mit Spannung wartete er auf den Augenblick, da er den Männern, die all dies geleistet hatten, gegenübe r treten würde. Er wagte nicht zu schätzen, wie viele Menschen sich hier im Wald versammelt hatten, ve r mutete aber, dass es einige Tausend sein mussten. Und täglich kamen neue hinzu. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass so viele Me n schen dem Ruf der Rebellen folgen würden, und wenn er ehrlich war, hätte er nicht einmal gedacht, dass so viele Menschen im Waldland lebten. Das Wissen darum, Teil dieses Heeres sein zu dürfen, erfüllte ihn mit Stolz, und er bereute es keinen Her z schlag lang, den weiten Weg auf sich genommen zu haben. Selbst Bjarkar, der lange argwöhnisch gewesen war, hatte noch am Abend ei n geräumt, dass seine Zweifel unberechtigt gewesen se i en.
    Alle, die mit ihm aus den Bergen gekommen w a ren, hatten sich im Lager sofort heimisch gefühlt. Hier hatten sie endlich das Gefühl, nicht mehr allein gegen Torpaks Übermacht zu stehen. Mehr noch, zum ersten Mal glaubten sie daran, dass es ihnen wirklich gelingen könnte, sich von der Herrschaft des verhassten Kar a dek zu befreien.
    »Jolfur?«
    Er fuhr zusammen und sah auf Mavin stand vor ihm. »Es ist so weit«, sagte er. »Folge mir. Du wirst erwartet.«
    Der junge Rebell führte ihn einen kurzen Gang entlang. Vor einer massiven Holztür stand ein Po s ten, der respektvoll grüßte und zur Seite trat, als er Mavin erblickte. Der öffnete die Tür und trat ein. »Jolfur«, stellte er den Gast kurz vor und wartete, bis dieser an ihm vorbeigegangen war. Dann schloss er die Tür und setzte sich auf einen der beiden Stühle, die an der la n gen Tafel in der Mitte des Raums noch unbesetzt w a ren.
    Unschlüssig, was er tun sollte, blieb Jolfur stehen. Die zehn Männer am Tisch hatten sich ihm zug e wandt und sahen ihn neugierig an. Mavin war der einzige unter ihnen, dessen Haar noch nicht ergraut war. Alle anderen waren mindestens doppelt so alt wie der junge Rebell, und nicht wenige trugen Na r ben, die der lange und erbitterte Kampf gegen die Truppen aus Torpak in ihren Gesichtern zurückg e lassen hatte.
    »Jolfur.« Der Mann am Ende der Tafel erhob sich und deutete auf den freien Platz ihm gegenüber. Se i ne erdfarbene Kleidung war mit Wolfsfell besetzt, was ihm ein barbarisches Aussehen verlieh. Er war hoc h gewachsen und breitschultrig. Die langen dun k len Haare waren zu dünnen Zöpfen geflochten und im Nacken so kunstvoll verwoben, dass sie das G e sicht von störenden Haaren frei hielten. Seine Sti m me war freundlich und wohlklingend, als er sagte: »Sei wil l kommen und setz dich zu uns. Mein Name ist Te n dor. Ich bin, wenn ich das so sagen darf, der Präsens der Rebellen. Die anderen hier«, er deutete in die Runde, »sind meine engsten Vertrauten. Wir freuen uns, dass du deine Männer aus den Bergen hierher geführt hast und würden, so du es uns gesta t test, gern ein paar Fragen an dich richten.«
    »Wenn ich euch damit dienlich sein kann, gern.« Jolfur tat wie ihm geheißen und nahm neben Mavin Platz. Zu seinem Erstaunen erfuhr er, dass das Heer Torpaks nur einen Tagesmarsch entfernt lagerte, und lauschte beeindruckt den Berichten der Kommanda n ten, die den Feind aus dem Hinterhalt angegri f fen und ihm schwere Verluste zugefügt hatten.
    »Sie haben Angst!«, rief einer der Männer am Tisch mit schallendem Gelächter, als ein Bote eintrat und berichtete, dass das Heer am Vortag damit b e gonnen hatte, einen Ring aus Baumstämmen um ihr Lager zu errichten.
    »Ich habe euch doch gesagt, dass die Garde im Wald nicht zu kämpfen weiß.« Ein grauhaariger Kri e ger, unter dessen Umhang Teile einer Garderü s tung hervorschauten, erhob sich und blickte selbs t zufrieden in die Runde. »Noch ein paar weitere nächtliche A n griffe, und sie werden sich vor Angst in die Hosen machen. Dann wird

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